Neue Vereinsspitze bei der WUM
16. Juli 2020SGW Köln bietet Perspektiven!
25. Juli 2020Ex-Kapitän Jakovcev wechselt ins Management des Bundesligisten – Martinic übernimmt Betreuung des Teams
Die Schwaben haben die spielfreie Zeit genutzt und strukturell nachgebessert, um für den Neustart gerüstet zu sein. Wenngleich die Wiederaufnahme des Spielbetriebs momentan noch nicht in Sicht ist, trainieren die Barockstädter bereits seit Mitte Juni wieder. Zuerst auf Distanz und seit Monatsanfang mit den Lockerungen der Auflagen durch die Landesregierung auch wieder sportartspezifisch. Ähnlich intensiv wurde auch außerhalb des Schwimmbeckens gearbeitet.
Der Bundesligist mit dem Anker im Emblem segelte in den letzten Jahren hart am Wind. Vom Abstiegsplatz in der 2. Wasserballliga Süd zum Jahreswechsel 2016, schaffte man etwas überraschend vor fast genau drei Jahren den Aufstieg in die Pro B der Deutschen Wasserball Liga. Danach ging es rasant vom vorzeitigen Klassenerhalt 2018 über den erneuten Aufstieg 2019 in die Top 8 zum vorläufigen Höhepunkt in der 112-jährigen Geschichte des Traditionsvereins.
Mit zahlreichen knappen Ergebnissen gegen die etablierten Spitzenteams Deutschlands kämpfte man sich im Frühjahr bis auf Platz 6 der Pro A vor und hätte damit das gesetzte Ziel „Klassenerhalt“ bereits vorzeitig erreicht.
Doch es folgte der Stopp aus voller Fahrt – unmittelbar vor der Olympiaqualifikation Ende März in Rotterdam, bei der der Nationalspieler in den Reihen der Schwarz-Gelben Timo van der Bosch das Ticket für Tokio lösen wollte, wurde der Spielbetrieb auf allen Ebenen ausgesetzt.
Seitdem ruht der Ball und mit dem einstimmigen Votum aller 16 Bundesligisten wurde die laufende Saison in dieser Woche offiziell für beendet erklärt. Ein Abschlussklassement, wie auch eine Entscheidung zu einer möglichen Play-off-Runde zur Ermittlung des Deutschen Meisters, steht noch aus.
„Wir sind im Austausch mit den Verantwortlichen der Liga und des Deutschen Schwimm-Verbands und hoffen, dass wir schon bald wissen, wie und wann es weitergeht,“ beschreibt der neue Teammanager Adrijan Jakovcev den Status Quo.
Jakovcev, der das Team fünf Jahre als Mannschaftskapitän angeführt und dabei im Wasser maßgeblich an der Erfolgsgeschichte mitgeschrieben hatte, hatte im letzten Sommer seine Wasserballkappe endgültig an den Nagel gehängt, um sich mehr seiner Familie und seiner Arbeit widmen zu können.
Doch nach nur etwas mehr als vier Monaten war er wieder da für seinen Club und übernahm als Interimstrainer das Steuer am Beckenrand. Mit seinem verlängerten Arm im Wasser, brachten er und Marko Martinic den SVL wieder auf Kurs und diesen wollen sie auch gemeinsam fortsetzen.
„Wir sind Adrijan sehr dankbar für seinen Einsatz in den vergangenen Monaten und freuen uns, dass er uns nun im Management erhalten bleiben wird. Mit diesem Schritt wollen wir den Entwicklungen der letzten Jahre Rechnung tragen und die Betreuung des DWL-Teams verbessern. Dazu sollen die Schnittstellen in der Abteilung gestärkt und vor allem das Heranführen an und die Integration von jungen Spielern in den Bundesligakader optimiert werden.“ Erklärt Vizepräsident Matthias Nagel.
Auch mit der zweiten Personalie, will man auf höchstem Niveau nachhaltig konkurrenzfähig bleiben und setzt dabei auf die langjährige internationale Erfahrung vom Marko Martinic.
Er wird die sportliche Verantwortung für die Wasserballer in der 1. Liga übernehmen und zudem federführend in der Fortschreibung des Jugendkonzepts sein. Marko Martinic ordnet seine Beweggründe selbst so ein: „Mich reizt die Aufgabe in Ludwigsburg und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir die nächsten Schritte gehen können. Der Start nach der Pause war nicht ganz einfach, aber die Jungs ziehen mit und ich freue mich, wenn wir demnächst in voller Mannschaftsstärke trainieren können. Die Entwicklung der Jugendspieler hat Priorität.Eine gut funktionierende Jugendarbeit sollte das Fundament des Vereins sein.“
Team Manager Adrijan Jakovcev machte aber dennoch eine Ansage: „Wir wollen und wir werden keine Leistungsträger abgeben. Wir wollen mit dieser Mannschaft langfristig arbeiten. Gute Einzelspieler hatte der Verein schon jahrelang. Nun ist es aber erstmals gelungen, eine richtige Mannschaft zu formen. Die Mannschaft funktioniert als Einheit, als Familie und alle Beteiligten sollen ein ‘Wir’‐Gefühl entwickeln und dieses auch ‘leben’!
Die Kaderplanungen für die neue Saison sind auch deshalb bereits in den letzten Zügen, da man dieses Mal, anders als in den Vorjahren, sich nicht auf ein neues, höheres Niveau ausrichten muss, sondern viel mehr bereits bewiesen hat, dass das Team noch entwicklungs- aber bereits durchaus konkurrenzfähig für das Oberdeck der höchsten Spielklasse in Deutschland ist.