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AUCH MELBOURNE-HELD KÁRPÁTI VERSTORBEN

Ungarns Wasserballanhänger müssen sich von einem weiteren berühmten Namen verabschieden: Bereits einen Tag vor dem Tod von Idol Tibor Benedek (47) ist am Mittwoch mit György Kárpáti (84) ein weiterer Nationalheld der Sportart verstorben, wie jetzt bekannt wurde. Kárpáti war nicht nur dreimaliger Olympiasieger, sondern auch der letzte überlebende ungarische Akteur des berühmten „Blutbad-Spieles“ beim Olympiaturnier 1956 in Melbourne (Australien).

Kárpáti zählte zu den herausragenden Wasserballern der 1950er- und 1960er-Jahre und kam auf insgesamt 162 Länderspiele. Mit der Auswahl seines Heimatlandes wurde er 1952 in Helsinki (Finnland), 1956 in Melbourne und 1964 in Tokio (Japan) gleich dreimal Olympiasieger und gehört damit in der Sportart zu dem illustren Kreis der dreifachen Goldmedaillengewinner, der bisher nur aus Briten und Ungarn besteht.

Eingang in die internationale Sportgeschichte fand das „Blutbad-Spiel“ des Olympiaturniers von 1956 gegen die Sowjetunion (4:0), das durch die Niederschlagung des Ungarn-Aufstands durch die Sowjetarmee wenige Wochen zuvor eine starke politische Aufladung erfahren hatte und vom Schiedsrichter abgebrochen werden musste. Im kollektiven Gedächtnis des Landes haben die zweimal verfilmte Partie und der nachfolgende Goldmedaillengewinn der Ungarn eine ähnliche Bedeutung erfahren wie das „Wunder von Bern“ auf deutscher Seite.

Drei Titel, diese sogar in Serie, gab es für Kárpáti auch bei den Europameisterschaften 1954 in Turin (Italien), 1958 in Budapest und 1962 in Leipzig (DDR). Auf Vereinsebene war der gebürtige Budapester stets für den Hauptstadtklub und aktuellen Champions League-Gewinner Ferencvarosi TC aktiv gewesen, mit dem er zwischen 1956 und 1968 fünfmal ungarischer Meister wurde.