Nullfünfer mit Ausrufezeichen im bayerischen Wasserball-Derby

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Nullfünfer mit Ausrufezeichen im bayerischen Wasserball-Derby

SV Weiden – SV Würzburg 11:13 (1:1, 4:4, 2:4, 4:4)

Die Wasserballer des SV Würzburg 05 landen im Bayern-Derby beim SV Weiden den ersten Auswärtssieg der Bundesliga-Saison. Nach einem spannenden und mitreißenden Duell siegen die Unterfranken in der Oberpfalz verdient mit 11:13. Damit gelingt ihnen ein echtes Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt – in einem Spiel, das die Gastgeber als „4-Punkte-Spiel“ titulierten. Dadurch überholte der SV 05 den bayerischen Rivalen in der Tabelle und rangiert nun auf Rang fünf der Pro B der Deutschen Wasserball Liga.

Das Trainerduo Matthias Försch und Inaki Urkiaga war überaus zufrieden mit dem Auftritt in der Oberpfalz: „Das war ein Start-Ziel-Sieg, wir waren von Beginn an die dominante Mannschaft mit den besseren Chancen. Einzig unsere schlechte Überzahlquote hat heute einen deutlicheren Sieg verhindert. Wir haben hier verdient gewonnen“, freute sich Urkiaga. Gleich zu Beginn gingen die Gäste in einem ereignisarmen ersten Spielviertel durch Timo Filo in Führung. Allen Akteuren war zunächst die Anspannung ob der Wichtigkeit des Duells anzumerken. Die Führung und Kontrolle über den Spielstand sollten die Nullfünfer über die gesamte Spieldauer behalten, die Hausherren schwammen meist einem Rückstand hinterher.

Mögliche, im Vorfeld ausgemachte Schwierigkeiten bei der Umstellung auf das kleine Becken in der Weidener Thermenwelt spielten keine Rolle. „Das war überhaupt kein Thema, obwohl viele Mannschaften und auch wir in der Vergangenheit oft Probleme bei der Umstellung hatten. Wir waren vorbereitet und haben unser Spiel super angepasst“, so Matthias Försch. Mitte des zweiten Abschnitts konnten die Nullfünfer erstmals mit zwei Toren in Führung gehen (2:4). Die Abwehr um den glänzend aufgelegten Torhüter und späteren Spieler des Tages Benjamin Flammersberger, stand stabil und hatte kaum Probleme mit den Weidener Angreifern. Offensiv zeigten sich jedoch ungewohnte Schwächen. Nicht eine der ersten fünf Überzahlsituationen konnten die Gäste für sich nutzen, weshalb sich Försch zu einer relativ frühen Auszeit gezwungen sah. Doch erst kurz vor der Pause konnte der Bann in Überzahl gebrochen werden. Weiden gab jedoch nicht auf, nutzte die offensiven Schwächen, und glich kurz vor der Halbzeit erneut zum 5:5 aus.

„Die letzten Wochen haben wir hervorragend in Überzahl agiert, heute jedoch die richtigen Abschlüsse und oftmals Timing vermissen lassen“, analysierte Försch. Im dritten Viertel wurde das Derby vorübergehend zum hektischen Schlagabtausch. Würzburg erzielte durch Fehn und Volkwein einen schnellen Doppelpack, hatte dann durch einen Strafwurf die Chance erstmals die Führung weiter auszubauen. Der Weidener Keeper Christopher Klein konnte jedoch parieren Im Gegenzug kam dann der direkte Anschlusstreffer der Gastgeber durch den jungen Robert Reichert. „Das hätte eine Schlüsselszene werden können, die Fans sind wieder aufgekommen, Weiden hatte wieder Hoffnung. Wir konnten das aber abwehren. Benni hat starke Paraden gezeigt und vorne überzeugte unser Centerspiel,“ so Försch. Der heimische SV verlor in dieser Phase den etatmäßigen, foulbelasteten Centerverteidiger Thomas Kick und hatte in der Folge den Würzburger Centerangreifern nichts mehr entgegenzusetzen. Försch lobte seinen mitspielenden Trainerkollegen: „Inaki hat ein klasse Spiel gemacht. Zusammen mit dem ebenso starken Luka Vuckovic haben wir das Duell am Center klar gewonnen. Beide haben hart gearbeitet, viele Hinausstellungen gezogen und Tore erzielt.“

Im letzten Spielviertel wurde das Duell dann deutlicher. Der SV 05 erzielte durch Marc Weinmann das 7:10, den Gastgebern gelang es nicht mehr, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Das 9:12 durch Urkiaga drei Minuten vor Schluss war die Vorentscheidung, ehe Weiden in der Schlussminute lediglich Ergebniskosmetik betreiben konnte. Den großen Jubel der Unterfranken nach Abpfiff verhinderte das nicht. Inaki Urkiaga ordnet den Erfolg ein: „Dieser Sieg bei heimstarken Weidenern ist ganz wichtig und sendet ein Signal an die Konkurrenz. Wir werden weiter besser und haben noch deutliches Potenzial. Das war eine geschlossene und beeindruckend souveräne Mannschaftsleistung. Wir bleiben aber weiter fokussiert auf das Ziel Klassenerhalt und wollen nächste Woche zuhause gegen Hamburg direkt nachlegen.“