Wasserball-Zweitligisten im Einsatz
19. Januar 2020Nach 5:0-Führung nicht mehr ganz so spritzig!
19. Januar 2020Der Fußball und die großen US-Profisportarten lassen grüßen: Bei den seit Sonntag laufenden 34. Wasserball-Europameisterschaften hier in Budapest (Ungarn) spielen jetzt auch Fernsehbeweise eine Rolle, wobei die deutschen Frauen hiervon sogar schon profitieren konnten: So fand in der Partie gegen Frankreich der Treffer zum 2:7 durch Fabienne Heerdt erst unter Zuhilfenahme des sogenannten „Video Assistant Referee“ (VAR) eine Anerkennung durch die Schiedsrichter. Das Überzahltor der 22-Jährigen war zugleich der erste Treffer in den DSV-Annalen, der durch den 2018 international eingeführten Fernsehbeweis festgestellt wurde.
Fernsehbeweise kommen im Weltwasserball jedoch auch anderweitig zum Einsatz: So wurde hier in Budapest der Italiener Stefano Luongo im Anschluss an die Männer-Partie zwischen Italien und Griechenland nachträglich für den zweiten Spieltag gesperrt. Die für alle EM-Partien verfügbaren Fernsehbilder hatten im Nachgang eine Tätlichkeit Luongos zutage gebracht, die von den Schiedsrichtern nicht geahndet worden war. Für das Griechenland-Spiel blieb diese Entscheidung ohne Auswirkungen, doch erfolgte im Einklang mit den innovativen Regeländerungen von 2018 eine Sperre für die nachfolgende Partie.
Auch eine andere Neuerung der großen Regelreformen kommt entgegen ersten Erwartungen hier in Budapest ebenso zur Anwendung: So können während des laufenden Spiels frische Akteure nicht nur über die Wechselzone der Spielfeldecke, sondern auch über die Seitenlinie eingewechselt werden, so dass mehr Angriffsdruck möglich ist. Die LEN hatte ebenso wie der DSV und die DWL unter Hinweis auf die vielfach zu schmalen Becken für die Champions League und andere Wettbewerbe auf die Anwendung dieser Regel verzichtet, allerdings stehen in der Duna Aréna, eine der größten Schwimmsporthallen Europas, zehn Bahnen und damit ausreichend Platz zur Verfügung.
Foto: deepbluemedia