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Blaue Lagunen und Lampenfieber

Deutschlands Wasserballerinnen sind bei den seit Sonntag laufenden Europameisterschaften in Budapest (Ungarn) mit zwei erwarteten Niederlagen gestartet. Die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) unterlag in den beiden ersten von fünf Vorrundenspielen mit 4:13 (2:4, 2:4, 0:2, 0:2) gegen den Olympiazweiten Italien und mit 3:23 (1:6, 0:5, 0:5, 2:7) gegen Titelverteidiger Niederlande. Damit wartet auch die Borghorsterin Fabienne Heerdt noch auf ihre ersten EM-Punkte.

Das Resultat gegen Italien gilt dennoch als Achtungserfolg: „Das war für unsere Möglichkeiten durchweg mehr als ordentlich. Gegen so ein Topteam muss man erst einmal so bestehen“, zeigte sich der neue Auswahltrainer Arno Troost (Bochum) zufrieden. Allerdings gab es tags darauf für die im Neuaufbau befindliche DSV-Auswahl gegen die Niederlande einen Rückfall in alte Zeiten, als die individuell starken Niederländerinnen zahlreiche Konter verwandeln konnten.

EM-Neuling Fabienne Heerdt konnte persönlich durchaus zufrieden sein: Die nicht zur Stammsieben zählende Borghorsterin kam in beiden Begegnungen auf etwa 45 Prozent Einsatzzeit. Auch zu einem ersten Torerfolg fehlte nicht viel, allerdings landete gegen Italien sechs Sekunden vor dem Spielende der letzte Wurf der Partie am Torgestänge.

Die beim heimischen SV Olympia Borghorst in der Sportart groß gewordene Angreiferin musste sich allerdings erst einmal an die geradezu atemberaubenden Eindrücke vor Ort gewöhnen: „Überall gibt es große Monitore und Leinwände, und die riesige Halle verschluckt einen förmlich. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühlt mittendrin und dabei zu sein“, sagt die 22-Jährige. Die 5.300 Zuschauer fassende Duna Aréna, eine der größten Sportschwimmhallen Europas, ist zudem durch Verkleidungen und Lichteffekte wie bei einem Konzert komplett in blau gehalten, so dass die Optik noch spektakulärer wirkt als bei der derzeit ebenfalls laufenden Handball-EM.

Am heutigen Mittwoch steht für die DSV-Auswahl in dieser „blauen Lagune“ gegen Frankreich (11:30 Uhr) das erste „Endspiel“ um Rang vier in der Vorrundengruppe B und den damit verbundenen Viertelfinaleinzug auf dem Programm. Der Sprung unter die besten Acht würde zugleich die Teilnahme am Olympiaqualifikationsturnier des Weltschwimmverbandes FINA in Triest (Italien) sichern. Alle EM-Partien laufen unter www.len.eu in Fernsehqualität live im Internet.

Von Wolfgang Philipps