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31 Teams feiern zum Saisonabschluss ein Wasserball-Festival im Heidebad

TV Keitum von der Insel Sylt holt den Pokal – Poseidon Duisburg bei den Frauen erfolgreich

Abschlussball vor der Sanierung des Buxtehuder Freibades

Sonne, Sport und Party: Turnier des Buxtehuder Schwimm-Clubs bei Aktiven höchst beliebt

Buxtehude. Der Wettergott scheint ein Wasserball-Fan zu sein. Allen kühlen Vorhersagen zum Trotz genossen 400 Wasserballer und ihre Fans zum Abschluss der Freibadsaison das meist sonnige Wetter und spielten bereits zum 48. Mal in Folge im Buxtehuder Heidebad das Frauen- und Männerturnier des Buxtehuder Schwimm-Clubs (BSC). Neben deutschen Mannschaften kamen auch Sportler aus den Niederlanden und Norwegen. Insgesamt 31 Teams spielten auf zwei Feldern.

Es war erneut das Treffen der großen Wasserballfamilie aus nah und fern. Laute Rufe in und außerhalb des Beckens, schallende Musik, hektisches Pfeifen des Schiedsrichters und der Geruch nach gegrilltem Fleisch, frischen Gebäck und Bier – die Stimmung bei dem zweitägigen Turnier war ausgelassen. Das Buxtehuder Freibad glich einem Festivalgelände, fast alle Teilnehmer zelteten bereits ab Freitagabend auf den Freibadwiesen, zahlreiche Imbiss-Buden und Getränkesstände stellten die Versorgung sicher.

„Das Team aus Oslo kam mit dem Flugzeug, die Holländer standesgemäß mit dem Wohnwagen“, freute sich Turniermanager Markus Waetjen über das internationale Teilnehmerfeld. Das Turnier ist derart beliebt, dass sich Jahr für Jahr einige Mannschaften mit einem Platz auf der Warteliste begnügen müssen, die Teilnehmerzahl ist aus Zeit- und Platzgründen auf 32 Teams begrenzt. Wer bei der Anmeldung nicht schnell genug ist, hat das Nachsehen. „Die meisten Mannschaften kommen jedes Jahr. Ter Apel aus der niederländischen Provinz Groningen bereits zum 31. Mal“, erklärt Waetjen. Der Faktor der Internationalität macht für BSC-Trainer Nils Trimborn den Unterschied aus, das Turnier sei in Norddeutschland einzigartig und das größte in Deutschland. „Duelle gegen Mannschaften aus Berlin, Sachsen, Nordrhein-Westfalen oder gar dem Ausland machen hier den Reiz aus“, erklärt Trimborn, der selber aktiv mitspielt.

Darüber hinaus sorgen die verschiedenen Ambitionen der Mannschaften für interessante Duelle. So trafen Bezirksvereine auf Bundesligisten wie den Eimsbütteler TV bei den Frauen oder Zweitligist Hamburger TB 62 bei den Männern. Der Buxtehuder SC aus der Hamburger Stadtliga wollte „das Turnier nutzen, um taktische Sachen auszuprobieren“, betont Nils Trimborn. Doch neben der gebotenen Ernsthaftigkeit stand bei vielen Teams der Spaß im Vordergrund. So wurden auch mal Spieler kurzerhand ausgeliehen, so dass eine Mannschaft vollzählig antreten konnte. „Das Ganze ist eine Möglichkeit, sich besser kennen zu lernen“, sagt der Buxtehuder Trainer. Abgerundet wurde der Sonnabend mit Buffet und Zeltdisco mit DJ auf dem Freibadgelände.

Spannend ging es bei den Endspielen zu. Bronze sicherte sich Zweitligist Hamburger TB 62 mit 11:10 erst nach einem zehnminütigen Fünfmeterwerfen, da es nach der Partie 4:4-Unentschieden gegen die Rostocker Piraten stand. Für eine Überraschung sorgten dann im Finale die Männer von der Insel Sylt. Der TV Keitum drehte die Partie kurz vor Ende und siegte mit 7:6 gegen SC Zehlendorf-Steglitz aus Berlin. Die Nordfriesen holten sich bei der vierten Teilnahme erstmals den Turnierpokal. Bei den Frauen sicherte sich in einem Siebenerfeld Poseidon Duisburg vor dem punktgleichen ETV Hamburg und WSW Rostock den Turniersieg.

Für Gastgeber Buxtehude lief es durchwachsen. Nach zwei Niederlagen gegen Wassersportfreunde Mülheim (4:3) und gegen SV Münster (2:3) konnten zwei Siege gegen Post SV Schwerin (4:1) und SGW Bielefeld (8:2) in der Vorrunde eingeschwommen werden. In der Platzierungsrunde gab es wie in den Vorjahren erneut ein 4:4-Unentschieden gegen Rheda-Steinhagen, und erstmals in der Turniergeschichte gelang ein Sieg gegen Rivalen SC Neptun Cuxhaven (4:2). Nach einer Niederlage gegen TUR Dresden (2:4) belegte Buxtehude den zehnten Platz. Die zweite BSC-Mannschaft landete auf Rang 16 von 24.

Mit dem Turnier endet die Freiwassersaison und das Freibad in seiner jetzigen Form. Die Stadtwerke beginnen im Herbst mit dem Umbau des Heidebades. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit soll das Freibad 2021 wiedereröffnet werden. 2020 legt die Veranstaltung daher eine Pause ein.

Bereits in dieser Woche beginnt die Hallensaison für die Wasserballer des Buxtehuder SC, die ihre Heimspiele im Wasserballleistungszentrum Wilhelmsburg austragen müssen. Das Becken im Buxtehuder Hallenbad „Aquarella“ ist nicht an allen Stellen tief genug.

Stichwort Wasserball:

Wasserball ist ein schneller spritziger Sport. Die älteste olympische Mannschaftssportwart wird ähnlich gespielt wie Handball. Sieben Spieler je Mannschaft im Becken schwimmen ständig hin und her im bis zu 30 Meter langen Spielfeld. Auswechseln nach Belieben. Spieldauer: vier mal acht Minuten. Die Angriffszeit beträgt nur 30 Sekunden, wird dann nicht aufs Tor geworfen, wechselt der Ballbesitz. Der Schwimmstil ist beim Wasserball nicht vorgeschrieben. In ruhigen Situationen wird zumeist Brustschwimmen bevorzugt. Beim Wurf oder in der Abwehr schrauben sich die Spieler mit Wassertreten (Fahrradfahren, bloß die Beine abwechselnd zur Seite) aus dem Wasserball. Beim schnellen Angriff wird der Kopf über Wasser geführt, und die Arme „dribbeln“ den Ball über das Wasser. Niemand darf sich am Beckenrand festhalten oder vom Boden oder den Wänden abstoßen. Und, ganz wichtig: Bis auf den Torwart dürfen die Feldspieler den Ball nur mit einer Hand berühren und nicht unter Wasser drücken. Wasserball ist ein anstrengender Sport, aber sehr verletzungsarm. Das weiche Wasser sorgt trotz aller Dynamik für schonende Dämpfung.

Fotos vom Buxtehuder SC

<<01-Team_Buxtehuder_SC.jpg>> Die Buxtehuder Wasserballer vom BSC holten beim eigenen Turnier im Buxtehuder Tageblatt den zehnten Platz in einem Feld von 24 Teams. Die zweite BSC-Mannschaft kam auf Rang 16.

Foto: Yvonne Siebels, Buxtehuder SC