Starke Entwicklung wird nicht belohnt
9. Juli 2019Waspo98 spricht russisch…
11. Juli 2019Die ersten Wasserballspiele der 19. Schwimm-Weltmeisterschaften in Gwangju (Südkorea) starten bereits am kommenden Sonnabend (13. Juli), dieses einen Tag früher als in der Vergangenheit und mit einem Novum: Hier kommen die ersten vier von zehn Spielen der beiden erstmals ausgeschriebenen Demonstrationswettbewerbe im Beachwasserball zur Austragung. Mit dem Start der WM-Partien im olympischen 7er-Wasserball am kommenden Sonntag finden dann jeweils zwei Partien in der dortigen Mittagpause statt, darunter als Krönung die Medaillenspiele am 18. bzw. 19. Juli.
Gekämpft wird bei dieser noch wenig verbreiteten Sommer- und Fun-Variante mit 4er-Teams auf stark verkleinerten Feldern. Gespielt wird in Gwangju jedoch entgegen dem Originalformat nicht nach Sätzen, sondern in traditioneller Form mit Halbzeiten von 2 x 10 Minuten. Das überschaubare Teilnehmerfeld der Premiere wird gebildet von Teams aus den USA, Spanien, China und Australien (Frauen) bzw. Frankreich, China, Kanada und Argentinien (Männer). Beachambiente wird es bei dem Debüt unter FINA-Regie allerdings nur eingeschränkt geben: Auch diese Spiele finden in der großen Wasserballarena statt und werden von Sonntag an quasi zum dortigen „Pausenfüller“.
Diese Wasserballvariante wurde in den 1990er-Jahren in Südeuropa als Turnierformat für die Sommermonate entwickelt. Gespannt darf der Beobachter auf deren weitere internationale Verbreitung in der Zukunft sein: So gehörte Beachwasserball bereits bei der Premierenveranstaltung 2008 in Bali (Indonesien) zum Programm der Asian Beach Games. Vielleicht wäre diese Variante etwas für die jüngst in Minsk (Weißrussland) zum zweiten Mal ausgetragenen Europaspiele, bei deren beiden bisherigen Veranstaltungen auch jeweils Wettbewerbe im Beachfußball und 3×3-Basketball zur Austragung gekommen sind.
In Deutschland hat das Beach-Format bisher so gut wie keine Rolle gespielt, zumal die wenigen Veranstaltungen in offenen Gewässern zumeist ebenso mit den traditionellen 7er-Teams gespielt worden sind. Zu den wenigen Ausnahmen im Bundesgebiet gehörte unter anderem der Bezirk Südwestsachsen, wo die dortigen Bezirkspokalwettbewerbe des Nachwuchses mit Beachregeln zur Austragung gekommen sind – diese sollen Mannschaften mit nur fünf oder sechs Spielern eine Teilnahme ermöglichen. In Nordrhein-Westfalen lädt der SV Kamen 91 für das erste Septemberwochenende zu einem Turnier nach Beachregeln ein.
Die beiden noch recht überschaubaren Beachwasserballturniere von Gwangju gelten nur als Demonstrationswettbewerbe und zählen nicht zu den 76 Meisterschaftsentscheidungen der diesjährigen Welttitelkämpfe des Schwimmsports. Die Perspektiven für diese Wasserballvariante sind dennoch nicht schlecht: Auch der mittlerweile olympische Frauenwasserball startete 1978 in (West-)Berlin und 1982 in Guayaquil (Ecuador) zunächst mit zwei Demonstrationsturnieren, ehe 1986 in Madrid (Spanien) die Aufnahme in das offizielle WM-Programm erfolgte.