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Heidelberg gewinnt „Endspiel“

Der amtierende Meister SV Nikar Heidelberg hat in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) der Frauen mit seinem neuformierten Team nach der Pokalendrunde auch die Play-offs um die deutsche Meisterschaft und damit das zweite große Saisonziel erreicht: Im Kampf um den hierfür notwendigen vierten Platz setzten sich die Badenerinnen am letzten Spieltag nach gleich sieben Toren von Sina van der Bosch mit 16:11 (3:3, 4:1, 4:3, 5:4) gegen den direkten Kontrahenten SV Blau-Weiß Bochum durch und beförderten damit den Rekordmeister erstmals seit 1999 aus den Play-offs.

Das große „Endspiel“ in der Schwimmhalle des Olympiastützpunktes war, wie von Nikar-Trainer Dr. Kai van der Bosch prognostiziert, keine Angelegenheit für schwache Nerven: Nach den Resultaten der Parallelbegegnungen hatten die Gäste von der Ruhr ebenfalls noch Play-off-Chancen, wobei diesen sogar ein Unentschieden gereicht hätte. Die Badenerinnen bekamen aber den erhofften Griff auf das Spiel und gingen nach einem 4:4-Zwischenstand (12.) bis zur Halbzeitpause mit 7:4 in Front. Direkt nach dem Seitenwechsel gelang den Gästen jedoch mit gleich drei Treffern binnen 63 Sekunden mit dem 7:7-Gleichstand (19.) nochmals ein Resultat, das zum Weiterkommen gereicht hätte.

„Da haben Einige gedacht, die Sache ist gelaufen“, ärgerte sich van der Bosch über die schnelle Gegentrefferfolge. Allerdings konnte die Nikar-Sieben in dem ultimativen Duell der beiden Bundesligagründungsmitglieder umgehend zurückschlagen und schaffte viertelübergreifend sieben Tore in Serie bis hin zu einer 14:7-Führung sechs Minuten vor dem Spielende. Vier Bochumer Treffer in Folge zum 11:14 ließen den Puls der Heidelberger Fans kurzzeitig noch mal ansteigen, doch danach war bei den Lokalmatadorinnen Jubeln angesagt.

„Die ganze Mannschaft hat einen guten Tag gehabt“, zeigte sich van der Bosch mit der Gesamtvorstellung mehr als zufrieden. Zweiter großer Aktivposten im Angriff war neben Sina van der Bosch die erst 21-jährige Fabienne Heerdt, die in der Vorsaison noch für Bochum aktiv gewesen war und zum Rundenfinale auf sechs Treffer kam. Auf Bochumer Seite bescheinigte Trainer Frank Schumacher seinem Team eine gute Vorstellung in der Offensive, „aber wir haben diesmal nicht gut genug verteidigt.“ Erfolgreichste Werferin war hier mit vier Treffern einmal mehr Neuzugang Alexandra Greine.

Geleitet wurde die Schlüsselpartie des Wochenendes unter anderem von Deutschlands derzeit wohl sportlichstem Wasserball-Schiedsrichter: Dash Barber ist auch aktueller Rugby-Nationalspieler und hat erst im November vergangenen Jahres mit den „schwarzen Adlern“, wie die DRV-Auswahl auch genannt wird, denkbar knapp die WM-Teilnahme verpasst. Nicht minder bemerkenswert: Barber hatte am gleichen Tag auf einem benachbarten Sportplatz sogar noch ein Spiel der Rugby-Bundesliga als Aktiver bestritten.

Dass der fünfte Play-off-Einzug des SV Nikar in Serie kein Selbstläufer war, wurde an anderer Stelle deutlich: Durch die Rückkehr des SV Bayer Uerdingen 08 in die Top vier nach einjähriger Abstinenz sowie die starke Premiere des Liga-Neulings Wasserfreunde Spandau 04 haben mit Blau-Weiß Bochum und dem SC Chemnitz gleich zwei der vier Topteams des Vorjahres die diesjährige Meisterschaftsentscheidung verpasst. Rekordmeister Bochum war in der 22-jährigen Historie der Frauen-Bundesliga zudem seit dem fünften Platz der Premierensaison 1998/99 stets unter den besten Vier der deutschen Meisterschaft gelandet.

Auf die sieben DWL-Teams wartet nun eine mehrwöchige Pause. In den erst im Mai anstehenden Halbfinalduellen will Heidelberg in den Duellen gegen Uerdingen seine Chance suchen, während sich im Parallelduell Spandau und Hannover gegenüberstehen. Bochum sowie der SC Chemnitz und der ETV Hamburg werden ebenfalls im Mai die Tabellenplätze fünf bis sieben ausspielen. Davor steht am ersten Mai-Wochenende gemeinsam mit den besten Männerteams ausgetragene Pokalendrunde auf dem Programm, die in Düsseldorf stattfinden und dort Spandau, Hannover, Heidelberg und Hamburg im Medaillenkampf sehen wird.

Deutsche Wasserball-Liga 2018/2019

Nikar Heidelberg SV Blau-Weiß Bochum 16:11 (3:3, 4:1, 4:3, 5:4)

Nikar Heidelberg: Leonie Prinz – Svenja Bordewick 1, Meike Weber, Paula Herrmann, Alicia Schirmer, Sina van der Bosch 7, Elisabeth Bürger 2, Alexandra Ens, Kira Weber, Fabienne Heerdt 6, Nadja Kreis, Annalena Gagsch und Frenie Eshuis. Trainer: Dr. Kai van der Bosch
Blau-Weiß Bochum: Felicitas Saurusajtis – Carla Camps 1, Vivian Hohenstein 3, Frauke Vorderwülbecke, Lea-Sophie Nagel, Inka Vorderwülbecke 1, Annika Denker, Marleen Zimmermann, Anna Emanuel, Lara Lewald, Alexandra Greine 4, Natalie Jacobo Goebbels 1 und Antonia Merkel 1. Trainer: Frank Schumacher