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Nervenkrimi im Wasserballpokal

Von Felix Heck
Bad Cannstatt – Selten zeigt sich der Sport so von seiner besten Seite wie am vergangenen Sonntag: Das Duell im Süddeutschen Wasserballpokal zwischen dem Ersten Frankfurter SC und dem SV Cannstatt schien alles zu haben, was eine gute Wasserballpartie braucht. Am Ende siegten die Cannstatter Hausherren nach Fünfmeterwerfen mit 17:16 (2:4,5:2,3:5,3:2,4:3 i.F.).

Packend, mitreißend, nervenaufreibend und vor allem eines: Beste Werbung für den Wasserball als dynamische Mannschaftssportart. So ließe sich das Pokalduell des Schwimmverein Cannstatt vom vergangenen Sonntag wohl am Besten umschreiben. Dass es bereits seit Mitte der letzten Saison wieder attraktive Teamleistungen an der Mombachquelle zu bestaunen gibt, dürfte mittlerweile bekannt sein – einen so hohen Spannungsfaktor hatte es dennoch schon länger nicht mehr gegeben. Entsprechend aufgekratzt kommentierte auch Kapitän Lennart Löscher den Wasserballkrimi nach Abpfiff: „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Am Ende haben wir durch konzentrierte Abwehrleistung, individuelle Stärke im Abschluss und einen brillanten Schlussmann im Fünfmeterwerfen triumphieren können.“
Tatsächlich war schon lange kein Duell mehr so auf Augenhöhe ausgetragen worden wie diese zweite Runde des Süddeutschen Wasserballpokals. Die Hausherren starteten noch souverän mit der Führung in die Begegnung, ehe die Frankfurter übernahmen und ebenfalls Ansprüche auf das Erreichen der nächsten Runde geltend machten. Doch die Gastgeber ließen nicht die Köpfe hängen, kämpften sich aus einem 2:4-Rückstand wieder heran und übernahmen kurz vor der Halbzeit mit vereinten Kräften sogar die Führung.
Nach dem Seitenwechsel schien das Spiel kurzzeitig beinahe entschieden, als die Cannstatter mit zwei Toren vorne lagen und wenig Gegenwehr seitens der Hessen zu sehen war. Doch das Wechselbad der Gefühle nahm weiter an Fahrt auf: Frankfurt mobilisierte nochmals sämtliche Kräfte, ging sogar mit einer 11:10-Führung in den finalen Abschnitt. Dieser war nun an Dramatik kaum mehr zu überbieten: Beide Teams drängten auf eine Entscheidung, wobei die Gäste aus der Mainmetropole zunächst etwas erfolgreicher agierten. Doch auch deren Treffer zum 13:11 reichte nicht zum umjubelten Sieg. Cannstatt kämpfte weiter unnachgiebig in der Verteidigung und konnte vorne einmal mehr auf zwei starke Abschlussspezialisten vertrauen: Zunächst verkürzte Djordje Milojkovic auf 12:13, ehe Adrian Thran mit seinem dritten Tor vierzig Sekunden vor Schluss den ersehnten Ausgleich erzielte.
Ihren kämpferischen Willen hatten die Sauerwasserstädter damit schon einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt, nun ging es im Fünfmeterwerfen vor allem um Nervenstärke. Die Schützen des SVC – allen voran Kapitän Lennart Löscher, gefolgt von Adrian Thran, Novak Zugic und Neuzugang Tin Delmo – verwandelten jeweils sicher. Bereits der zweite Frankfurter Schütze schien derweil weniger willensstark und setzte seinen Schuss ans Aluminium. Zum Helden des Tages avancierte dann jedoch ein ganz anderer: SVC-Torhüter Anastasios Bitsos bewies gegen den erfahrenen Sebastian Held den richtigen Riecher und kratzte dessen platzierten Schuss ins rechte untere Eck von der Linie – es sollte der letzte des Tages sein, ehe der Schlusspfiff des Schiedsrichtergespanns im grenzenlosen Jubel der Cannstatter Bank unterging. Der SV Cannstatt schaffte damit am Sonntag den hart erkämpften Sprung in die nächste Runde – und das sogar unter erneuter Maximalbelastung: Bereits am Vortag waren die Herren im Ligabetrieb gegen die SC Wasserfreunde Fulda gefordert gewesen. Die 16:13-Auswärtsniederlage, von der die Cannstatter erst kurz vor Mitternacht wieder zurückgekehrt waren, war das einzige, was die fulminante Bilanz des Wochenendes etwas trüben konnte.
Für den SV Cannstatt waren im Einsatz: Anastasios Bitsos, Felix Heck Soma Mihalik (alle Tor), Tin Delmo (1 Tor gg. Fulda/2 Tore gg. Frankfurt), Julian Thran (1/0), Lennart Löscher (1/2), Adrian Thran (3/4), Evan Müller (0/1), Daniel Stoll (1/0), Djordje Milojkovic (3/4), Novak Zugic (2/3), Valentin Tuda (1/0), Christoph Vorpahl (nur gg. Frankfurt;1), Moritz Hartmann (nur gg. Frankfurt;0).