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Esslingen – Dass es bei Spielen bei den Wasserfreunden Spandau 04 für die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen nichts zu holen gibt, ist kein Geheimnis. Doch die 1:25 (0:8, 0:5, 0:6, 1:6)-Klatsche ist aus Esslinger Sicht schon deprimierend.
Die Geschichte des Spiels zwischen dem Rekordmeister und dem SSVE ist schnell erzählt: in allen Belangen und in jeder Phase waren die Berliner den Gästen überlegen, die Dominanz in allen Situationen deutlich zu spüren. Für die ohne Nachwuchs-Nationalspieler Zoran Bozic und den verletzten Stammtorhüter Florian Pirzer in der Bundeshauptstadt angereisten Esslinger stand erstmals Bendeguz Bognar zwischen den Torpfosten. Der Ungar ist eine Winterneuverpflichtung des SSVE, nachdem der spanische Neuzugang David Alcon aus gesundheitlichen Gründen bereits im November in seine Heimat zurück musste und Adrian Hausmann aufgrund seiner Prüfungen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung steht. Der 21jährige Bognar studiert derzeit in Frankfurt und hätte sich für seinen ersten Einsatz sicher gerne einen anderen Gegner gewünscht. Doch immerhin konnte er sich mit einigen guten Paraden auszeichnen, auch gleich den ersten Schuss auf seinen Kasten konnte er entschärfen. Auch SSVE-Nachwuchstorhüter Boris Tepic, der später zum Einsatz kam, wusste mit einigen Paraden zu gefallen. Doch nach 59 Sekunden legte die Berliner Tormaschinerie los, immer wieder eroberten sie den Ball in der eigenen Abwehr und mit gnadenlosen Kontern liessen sie den Esslingern keine Chance. Mit 0:8 aus Esslinger Sicht endete das erste frustrierende Viertel, zur Halbzeit stand ein 0:13 auf der Anzeigetafel und beim 0:19 ging es in den letzten Abschnitt. Dank des 1:24 durch einen beherzten Schuss von Linkshänder Valentin Finkes 75 Sekunden vor dem Spielende blieb dem SSVE wenigstens ein Shutout, also ein Spiel ohne eigenen Treffer erspart.
Ein wenig flüchtete sich SSVE-Trainer Janusz Gogola nach der Partie in Galgenhumor: „Der Ausflug ins Profigeschäft hat meiner Mannschaft nicht so viel Spass gemacht. Die Spandauer Internationale ging sehr motiviert ins Spiel und baute ihren Tor-Vorsprung noch gnadenlos aus. Mein junges Team hielt gut dagegen, aber beim Abschluss fehlte das bisschen Glück. Wir konnten auch unsere Überzahlchancen nicht nutzen. Die körperliche Dominanz der Spandauer machte unser taktisches Vorhaben zunichte. Man konnte anhand dieses Spiels sehr gut den Unterschied zwischen Profi- und Amateurgeschäft erkennen, was normal in getrennten Wettbewerben ausgetragen wird. Jedes Mal bewundere ich mein Team, dass es diese Spiele so selbstbewusst und engagiert absolviert und letztendlich noch davon profitiert.“ Mannschaftskapitän Heiko Nossek ordnete das Spiel wie folgt ein: „Es war das erwartete Spiel. Leider waren wir von Beginn an nicht in der Lage, unser Spiel zu spielen. Unkonzentriertheit und individuelle Fehler haben es den Spandauern zu leicht gemacht. Aber dennoch muss man nicht verstehen, wie eine völlig überlegene Mannschaft bis zum Ende mit „Vollgas“ agieren muss. Für die Außendarstellung der Liga an sich ist das kontraproduktiv und hilft im Endeffekt keinem weiter – aber das liegt leider nur zum Teil in unserer Hand.“
Natürlich war der Ausgang des Spiels von vornherein klar, aber dennoch hinterlässt eine solche deprimierende Niederlage Spuren. Doch viel Zeit wird für die Aufarbeitung nicht bleiben, vielmehr werden die Esslinger Wasserballer schnell den Blick auf das Heimspiel am kommenden Samstag (18 Uhr, Inselbad Untertürkheim) richten. Dann empfängt der Tabellenvierte mit dem ASC Duisburg den Tabellendritten.