SSVE hofft in Berlin auf guten Start ins neue Jahr
17. Januar 2019Vredener Wasserballer vergeben den Sieg leichtfertig
19. Januar 2019Von Felix Heck
Bad Cannstatt – Der SV Cannstatt setzt sein unermüdliches Punktesammeln fort: Gegen die Bundesligareserve aus Ludwigsburg waren es am Ende erneut zwei Zähler, die die Zweitligawasserballer an die Mombachquelle entführen konnten. Nach hartem Duell siegte der SVC schlussendlich doch deutlich mit 18:12 (3:4,6:2,3:3,6:3).
Eines sorgt bei den Heimspielen der Cannstatter Wasserballer inzwischen beinahe für so etwas wie beruhigende Gewissheit: Langweilig wird es den zahlreichen Zuschauern nie – allein schon die immer wieder neuen Namen in der eigenen Mannschaftsaufstellung sind dafür Grund genug. Trotz der eigentlich schon lange laufenden Saison konnte SVC-Trainer Andras Feher vor Wochenfrist erneut einen altbekannten Wasserballhünen als sensationellen Neuzugang präsentieren: Mit Novak Zugic (zuvor SSV Esslingen) kehrte nun am vergangenen Mittwochabend ein für seine Abschlussstärke gefürchteter Center in Stuttgarter Gewässer zurück. Bereits zu Bundesligazeiten hatte Zugic über mehrere Jahre hinweg den Schwimmverein im Becken vertreten. Ein symbolträchtigeres Spiel als das am Mittwochabend hätte sich der gebürtige Mannheimer für sein Comeback indes nicht aussuchen können: Gleich in seiner ersten Partie für den SV Cannstatt traf er dort auf seinen jüngeren Bruder Filip Zugic, der als Ex-Cannstatter für den SV Ludwigsburg ins Becken springt.
Somit entfachte sich als Nebenschauplatz im ohnehin brisanten Lokalderby auch noch ein wahres Bruderduell. Ein zusätzlicher Spannungsfaktor, den es so gar nicht gebraucht hätte, denn auch sonst wurde das Topspiel seiner Bezeichnung mehr als gerecht: Von Beginn an agierten beide Mannschaften mit offenem Visier, drängten auf die Führung und ließen kaum eine Chance ungenutzt. Zunächst zahlte sich der Blitzstart dabei für die Gäste aus der Barockstadt aus, die nach anfänglicher Schwäche schnell mit zwei Toren vorne lagen.
Doch der SV Cannstatt gab sich nach dem ernüchternden Start im ersten Viertel noch lange nicht geschlagen: Vor heimischer Kulisse kehrte der Ex-Bundesligist im zweiten Spielabschnitt überzeugend zurück, zeigte nun immer wieder ansprechende Kombinationen im Angriffsspiel.
Zur Halbzeit führten die Hausherren bereits mit 9:6 – der Trend blieb auch im weiteren Spielverlauf unaufhaltbar: Trotz immer wieder starker Ludwigsburger Drangphasen behielt der SV Cannstatt die Oberhand und zog am Ende, die Ludwigsburger hatten zu diesem Zeitpunkt das Spiel bereits verloren gegeben, sogar deutlich davon.
Kapitän Lennart Löscher erkannte im Anschluss an das Derby in gerade dieser Willensstärke die „wahre Qualität“ seiner Mannschaft: „Wir haben es geschafft, die erfahrenen Ludwigsburger Bundesligaspieler in der Verteidigung aus dem Spiel zu nehmen und vorne kreativ zu Toren zu kommen. Und das alles gegen nicht einfache Gegner.“ Tatsächlich schien der SV Ludwigsburg den Gastgebern zumindest auf dem Papier um einiges überlegen. Doch der Trugschluss, der sich aus den zahlreichen großen Bundesliganamen im Kader der Gäste ergab, wurde spätestens auf dem Spielfeld zur reinen Formalie. Couragiert kämpften die Cannstatter um jeden Meter Spielfläche und holten so – trotz der „nicht besten Saisonleistung“, wie ein selbstkritischer Lennart Löscher feststellte – verdient zwei Punkte ans Cannstatter Neckarufer.
Für den SV Cannstatt waren im Einsatz:
Anastasios Bitsos (im Tor), Miles Müller, Novak Zugic (2 Tore), Julian Thran, Lennart Löscher, Adrian Thran (1), Evan Müller (3), Daniel Stoll, Djordje Milojkovic (7), Mike Troll (4), Finn Julius Wörn (1), Christoph Vorpahl, Jonathan Nemitz.