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Wiederkehr des Traditionsduells

Ein Traditionsduell des deutschen Spitzenwasserballs erlebt am heutigen Sonnabend nach zwei fast Jahrzehnten Pause sein Comeback: Erstmals seit 1999 (!) kommt es in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) wieder zu einem Stadtderby der beiden Bundesligagründungsmitglieder ASC Duisburg (sechs deutsche Meisterschaften zwischen 1957 und 2013) und dem Duisburger SV 98 (sieben Erfolge in der Zeit von 1939 bis 1962). Die heutige Partie findet zudem erstmals unter dem Hallendach des zwischenzeitlich grundlegend umgebauten Schwimmstadions statt und wird um 16 Uhr angeschwommen.

Bis in die 1970er-Jahre hinein hatten sich die beiden Traditionsvereine immer wieder auf den damaligen Sechser-Endrunden deutscher Meisterschaften gegenübergestanden und gehörten danach auch fast drei Jahrzehnte lang zum festen Inventar der Bundesliga, doch die bis dato letzten Duelle beider Teams datieren hier aus der Saison 1998/99. Hier unterlagen die 98er mit 5:7 und 2:10 und mussten schließlich den Gang in die damalige eingleisige zweite Bundesliga (DWL II) antreten. Zwar waren die 98er seit 2006 auch zumeist erstklassig, mussten dort aber bisher stets in der leistungsschwächeren B-Gruppe in das Becken steigen.

Mit dem ersten Platz in der Pro B gelang dem DSV98 vor Jahresfrist nun erstmals wieder der Sprung unter die besten Acht des deutschen Vereinswasserballs und sicherte sich zudem vor Wochenfrist Platz eins bei der Duisburger Sportlerwahl. Beim Wiedersehen gilt allerdings der langjährige Platzhirsch Amateur (derzeit Platz zwei 9:3 Punkten) allerdings als klarer Favorit gegen den Lokalrivalen, der bisher sieglos mit 1:9 Zählern das Tabellenende ziert. Nach dem verheerenden personellen Aderlass vor der vergangenen Saison konnten die Schwarzgelben auf personelle Kontinuität setzen und holten sich als Supercup-Dritter auch bereits eine Medaille.

Dagegen suchen die 98er noch ihrem Platz in der Runde der oberen Acht und kämpfen in dem morgigen Derby auch mit personellen Schwächungen: So laboriert der lange Jahre beim Nachbarn aktive Jan Obschernikat immer noch an einer Schulterverletzung. Hinzu kommt nun auch, dass Veljko Stanimirovic eine Spielsperre aus der Vier-Minuten-Strafe bei der jüngsten DWL-Partie in Plauen abzusitzen hat. „Auch mit den beiden Akteuren wären die Vorzeichen aufgrund vieler Faktoren sicherlich nicht besonders aussichtsreich gewesen, ohne sinken sie umso mehr“, ist Susanne Becker, sportliche Leiterin beim DSV98, über die Personalien wenig glücklich.

Dennoch ist die Vorfreude auf das Derby groß: „Als wir unsere Spieler zu Saisonbeginn gefragt haben, auf welche Spiele und Gegner sie sich besonders freuen, gab eine Vielzahl von Akteuren eben diese Duelle an“, unterstreicht Becker den Stellenwert der Partie. Die Akteure kennen sich bestens, nicht wenige haben auch schon beim Nachbarn gespielt: „Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich mich in der Pro A am meisten auf die Stadtderbys freue“, sagt der jetzt ebenfalls beim DSV98 tätige Philipp Kalberg.

Auch die im ersten Saisonduell mit Heimrecht bedachten Schwarzgelben freuen sich auf das Derby, das bisher noch keiner der Aktiven erlebt hat, müssen das Ganze auch etwas nüchterner sehen: Beim Kampf um Platz drei in der Endtabelle der Rundenspiele könnte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem OSC Potsdam geben, nachdem das erste DWL-Duell beider Teams vor Wochenfrist ein 12:12-Unentschieden erbracht hat. Die Saison hat zwar noch nicht einmal die „Halbzeit“ der Rundenspiele erreicht, doch vermeintliche „Pflichtpunkte“ dürfen nicht liegengelassen werden. Der „Klassenkampfcharakter“ vergangener Tage mag verschwunden sein, zu verschenken gibt es im Derby dennoch nichts …