Mit den Griechen beim Griechen …
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6. November 2018Von Felix Heck
Darmstadt – Nur zwei Punkte aus zehn auswärtigen Saisonpartien: Dass dieser vermeintliche „Auswärtsfluch“ der vorherigen Saison nun der Vergangenheit anzugehören scheint, bewiesen die Wasserballherren des SV Cannstatt eindrucksvoll am vergangenen Sonntag. Beim Saisonauftakt gegen die Aufsteiger aus Darmstadt fackelten die Schwaben nicht lange und siegten, auch in der Höhe verdient, mit 21:7 (3:2,4:2,6:2,8:1).
Selten konnte man beim Schwimmverein Cannstatt in den vergangenen Jahren einen so erleichterten Andras Feher am Beckenrand erleben. Allzu häufig musste der langjährige Trainer des Traditionsvereins in vergangenen Spielzeiten bereits nach der ersten verpatzten Saisonpremiere schnelle Wiederaufbauarbeit leisten. Die diesjährige Auftaktbegegnung vom vergangenen Sonntag endete für den Ungarn da geradezu ungewohnt entspannt. „Hätte man mir vor wenigen Tagen noch gesagt, dass wir dieses Spiel mit vierzehn Toren Differenz gewinnen werden, hätte ich das sofort freudig unterschrieben“, befand ein zufriedener Andras Feher dann auch nach Spielende. 21-mal waren seine Schützlinge zuvor gegen den Liganeuling aus der hessischen Wissenschaftsstadt erfolgreich gewesen – eine beachtliche Ausbeute angesichts der im Wasserball gespielten 32 Minuten. Besonders torreich gestalteten sich für den SVC dabei die Abschnitte drei und vier, in denen das eingespielte Zweitligateam ganze vierzehn Mal den gegnerischen Torwart bezwingen konnte. Ungleich schwerer startete man aus Sicht der Gäste hingegen in die erste Hälfte: Dem verdienten Führungstreffer durch Braeden Drennan folgte in den Anfangsminuten eine schwierige Standortbestimmung, stets bedrängt durch tapfer kämpfende Hausherren. Die Darmstädter, bereits tags zuvor gegen die Ligakonkurrenz vom SV Würzburg 05 mit einer deutlichen Niederlage denkbar negativ gestartet, gaben alles für ihre ersten Zähler. Besonders die anfänglichen Fehler auf Seiten des SVC bestärkten die Hessen dabei in ihrer Absicht, ehe sich das Gästeteam eines Besseren besann. Aus einem zwischenzeitlich knappen Vorsprung zauberten die wiedererstarkten Cannstatter nun innerhalb weniger Minuten deutliche Machtverhältnisse – zur Halbzeit führten sie bereits mit 7:4.
Einmal mehr konnte sich der Schwimmverein hierbei auf seinen starken Centerverteidiger Braeden Drennan verlassen, der ganze vier Mal vor dem gegnerischen Tor die Nerven behielt und punktete. Aber auch Abwehrrecke Evan Müller und Neu-Cannstatter Djordje Milojkovic überzeugten mit jeweils vier Treffern. Am Ende blieben auf der Torschützenliste nur zwei der zehn mitgereisten Feldspieler unerwähnt – für Andras Feher, der keinen überragenden Matchwinner in seinen Reihen ausmachen konnte, ein Zeichen für die zunehmende Leistungssteigerung des gesamten Teams: „Man hat deutlich das bessere Niveau gemerkt, auf dem wir uns in dieser zweiten Saison nun schon bewegen. Unser Konterspiel hat gut funktioniert und auch die Anpassungen im Defensivverhalten sind bereits angekommen.“ So erleichtert sich das Trainer-Urgestein nach dem erfolgreichen Start auch gab: Ganz möchte sich Feher noch nicht auf dem „Bann des Auswärtsfluches“ ausruhen. „Wir wissen, dass Darmstadt nicht die stärkste Mannschaft der Liga ist. Deshalb müssen wir unsere Fehler noch mehr in den Griff bekommen und unser Spielverhalten weiter perfektionieren. Dann werden wir auch gegen ganz andere Gegner eine faire Chance haben“, richtete er nach Spielende bereits wieder den Blick in die Zukunft.
Einem ersten dieser sportlichen Schwergewichte wird der SV Cannstatt bereits am kommenden Samstag begegnen: Dann wartet auf die Sauerwasserstädter mit der SGW Leimen/Mannheim der erste wirklich harte Brocken des Ligaalltags, an dem man sich bereits im Vorjahr die Zähne ausbeißen durfte. Kaum entspannter geht es tags darauf beim Heimauftakt weiter, wenn mit den Wasserfreunden aus Fulda ein weiterer großer Traditionsverein Wasserballdeutschlands im Mombachbad gastieren wird. Spielbeginn am kommenden Sonntag ist um 13 Uhr.
Für den SV Cannstatt waren im Einsatz: Anastasios Bitsos, Soma Mihalik (beide im Tor), Miles Müller (1 Tor), Moritz Hartmann, Julian Thran (1), Djordje Milojkovic (4), Adrian Thran (1), Evan Müller (4), Daniel Stoll, Braeden Drennan (3), Mike Troll (3), Finn Julius Wörn (4)