Wasserball-Schnuppertraining „zwischen“ den Jahren
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24. Dezember 2017„Wird das Letzte das Beste?“, so war die Pressemitteilung der Wasserfreunde vor dem finalen Spiel des Jahres 2017 am 20. Dezember in der Schöneberger Schwimmhalle gegen Ungarns Starensemble von ZF Eger überschrieben. Vor knapp zwei Jahren hatten die Berliner gegen Eger in der Champions-League mit 8:15 verloren. Das Spandauer Team hat seitdem sein Leistungsniveau entschieden gesteigert. Das belegt dieses Ergebnis deutlich: 10:9 gewann der Außenseiter gegen den mit Welt-, Europameistern und Olympiasiegern aus Ungarn und Serbien geschmückten Favoriten, der in der Vorsaison im CL-Halbfinale stand.
Nicht nur das Resultat, sondern auch die Art und Weise, wie es zustande kam, spricht für den Gastgeber. In den vier Anfangsminuten war das Berliner Team in der Defensive noch nicht hellwach und geriet mit 0:3 in Rückstand. Doch die Männer um Kapitän Marko Stamm kamen dann in spektakulärer Weise zurück. „Da hat die Mannschaft wirklich Charakter gezeigt und richtig guten Wasserball gespielt“, befand ein emotional aufgewühlter 04-Präsident und Bundestrainer Hagen Stamm. Ab Mitte des zweiten Viertels setzte das Team mit Keeper Laszlo Baksa an der Spitze die Order von Coach Petar Kovacevic ohne Wenn und Aber um, dass die Partie in der Abwehr entschieden werde. Marko Stamm erklärt, Kovacevic ist „ein absoluter Glücksgriff für Spandau.“
13:40 Minuten blieb Eger ohne Treffer, Spandau zog auf 10:7 davon und ließ sich auch am Ende gegen sich immer verzweifelter wehrende Ungarn nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Vier Siege in fünf CL-Spielen, das gab es noch nie für die Wasserfreunde.
„Die Ausgangslage für uns ist gut, wir haben sie uns mit harter Arbeit und mit Leidenschaft erarbeitet. Aber es sind auch erst fünf von 14 Partien gespielt“, warnt Kovacevic. Nach dem zähen Saisonanfang habe sich die Mannschaft gut zusammengefunden. Die neuen Spieler, wie Tiberiu Negrean, Stefan Pjesivac, Dennis Strelezkij und Ben Reibel, wurden zunehmend besser integriert. Ben Reibel bewies mit seinem selbstbewussten Drei-Tore-Auftritt gegen Eger seine Kompetenz. „Wir hatten auch vor zwei Jahren schon einmal ein Team mit einem vergleichbaren Potenzial zusammen. Doch damals fiel die Mannschaft bei brisanten Situationen schnell auseinander. Vielleicht ist das der entscheidende Schritt. Das Team findet jetzt immer öfter Antworten, die uns ermöglichen, das Spiel aktiv zu gestalten.“
Auch in der DWL geben die Wasserfreunde aktuell ein ähnlich erfreuliches Bild ab. Nur vier Tage vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Eger gewannen die Hauptstädter souverän mit 10:7 beim selbsternannten Titelanwärter Waspo Hannover.
Die Spandauer Erfolge finden in Europas Wasserball-Öffentlichkeit bereits Beachtung. Auf der Website der LEN stand nach dem Eger-Spiel zu lesen, „The Berliners ‚upgraded‘ themselves to serious F8 contenders“ und „became the nemesis of the Hungarians“ (nach dem 10:9 am 29.11. gegen Titelverteidger Szolnok) – „something perhaps not even the Germans hoped before the start of the season“. Doch das Spandauer Team und seine Fans haben die Hoffnung und den Willen zu weiteren Erfolgen.
Wasserfreunde Spandau 04
Sportliche Leitung
Peter Röhle