Neuformierte SV Bayer Damen verlieren ein hart umkämpftes Spiel in Hamburg
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29. Oktober 2017Unglückliches 6:7 bei Bayer Uerdingen – Schlechte Chancenverwertung
Esslingen – Der SSV Esslingen hat den angepeilten ersten Saisonsieg verpasst: bei Bayer Uerdingen unterlag man nach hartem Kampf und trotz Führung im letzten Abschnitt noch mit 6:7 (1:0, 1:1, 1:3, 3:3). Eine Hauptursache war die schwache Chancenausbeute.
Nach dem Unentschieden zum Saisonauftakt zuhause gegen Neukölln sollte es bei der Bayer-Sieben den ersten doppelten Punktgewinn der neuen DWL-Spielzeit geben. Entsprechend enttäuschte Gesichter gab es nach der denkbar knappen Niederlage bei den Esslinger Wasserballern, die ohne ihren erkrankten Kapitän Heiko Nossek die Reise in den Westen antreten mussten. SSVE-Trainer Bernd Berger: „Wir haben das Spiel nicht in der Abwehr verloren, aber sechs Tore sind einfach zu wenig, um ein Bundesligaspiel zu gewinnen. Chancen dazu hatten wir. Am kommenden Wochenende geht es nach Potsdam, da müssen wir im Angriff erfolgreicher sein“, richtet er bereits den Blick auf die nächste schwere Auswärtsaufgabe. Hannes Rothfuß hatte das Kapitänsamt übernommen und übernahm nicht nur als zweifacher Torschütze Verantwortung: „Wir hatten eine schlechte Chancenauswertung und wir haben es nicht geschafft, unser Spiel dem Gegner aufzudrücken. Im Gegenteil haben wir uns das Spiel von Bayer aufdrücken lassen. Das war eine völlig unnötige Niederlage, wir müssen unsere Fehler schnell analysieren und abstellen, da schon in einer Woche das nächste wichtige Spiel für uns ansteht, wo wir mit einer geschlossenen Teamleistung den ersten Sieg holen wollen.“ Wie schon Saisonspiel beim 12:12 zuhause gegen Neukölln konnte der Mannschaft keinesfalls fehlender Wille oder fehlende gegenseitige Unterstützung nachgesagt werden, im Gegenteil, gerade in der Abwehr arbeiteten sie über weite Strecken sehr gut zusammen. Letztlich müssen sich die Esslinger Spieler vorwerfen lassen, die sich ihnen bietenden Chancen nicht ausreichend genutzt zu haben und so den Sieg verpasst zu haben.
Dabei ging es für die Esslinger richtig gut los: gleich im ersten Angriff traf Timo van der Bosch nach schönem Anspiel von Marvin Thran zum 0:1. Doch wer nun auf viele Tore hoffte, sah sich getäuscht, schließlich dauert es über 14 Minuten bis zum nächsten Treffer. Die Esslinger agierten in dieser Phase stark, lediglich im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz, manchmal aber einfach auch nur das Quäntchen Glück, als allein im ersten Viertel drei Mal der Ball vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld sprang. Erst Ende des zweiten Abschnittes überwand Neuzugang Hugo Velazquez in Überzahl den Torwart der Gastgeber zum 0:2. Kurz vor der Halbzeit musste dann auch SSVE-Torwart Florian Pirzer erstmals hinter sich greifen, als Bayer in Überzahl durch den späteren Spieler des Tages Sven Roeßing den Anschluss schaffte.
Der dritte Abschnitt gehörte den Gastgebern. In Überzahl kamen sie zum Ausgleich, wenig später durch einen Strafwurf erstmals zur Führung. Doch Konstantinos Sopiadis schaffte in Überzahl auf Anspiel von Valentin Finkes das 3:3. Pech für die Esslinger, dass Bayer erneut in Überzahl eine Sekunde vor Viertelende die erneute Führung schoss.
In Überzahl schoss Hannes Rothfuß zu Beginn des letzten Abschnitts das 4:4 und wenig später sorgte Timo van der Bosch mit einem sehenswerten Centertor sogar noch einmal für eine Esslinger Führung. Doch auch Uerdingens Center Sven Roeßing zeigte seine Stärke und traf zum 5:5. In Überzahl dann die Chance für den SSVE zur erneuten Führung, ein Treffer fällt jedoch nicht. Vier Minuten vor dem Spielende kommt es zu einer unschönen Szene, als Bayers Gergö Kovacs SSVE-Center Timo van der Bosch ins Gesicht schlägt. Doch zur Verwunderung der Gäste entscheiden die Unparteiischen lediglich auf „ungebührliches Benehmen“ und nicht auf „brutale Handlung“. Letzteres hätte eine vierminütige Unterzahl für die Gastgeber bedeutet, so sind die Esslinger nur die üblichen 20 Sekunden in Überzahl und lassen auch diese Chance liegen. Ein Doppelschlag der Uerdinger sorgt schließlich für die Vorentscheidung. Zwar lässt der 6:7-Anschlusstreffer durch Hannes Rothfuß in Überzahl eine knappe Minute vor dem Abpfiff noch eine kleine Hoffnung zumindest auf einen Punkt aufkeimen, doch retten die Gastgeber ihren knappen Vorsprung über die Zeit.
Der Auftakt ist für die Esslinger Wasserballer nun zweifellos nicht so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Noch klappt das Zusammenspiel mit den neuen Spielern nicht so, wie man das gerne hätte, auch wenn man anerkennen muss, dass gerade in der Abwehr im Vergleich zur ersten Partie schon wesentlich besser zusammengearbeitet wurde. Positiv in die nächsten Partien mitzunehmen ist mit Sicherheit auch die Tatsache, dass die Mannschaft in beiden Partien in der Lage war, sich zurückzukämpfen und sich als Team im Wasser präsentierte. Mit einem hoffentlich wieder gesunden Heiko Nossek kann dann auch im Angriff wieder mit mehr Durchschlagskraft gerechnet werden.
Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Adrian Hausmann (Torwart), Eric Fernandez Rivas, Hannes Rothfuß (2 Tore), Valentin Finkes, Timo van der Bosch (2), Leo Hurley, Linus Orszulik, Marvin Thran, Hugo Velazquez (1), Novak Zugic, Julius Wörn, Konstantinos Sopiadis (1), Florian Pirzer (Torwart)