Drei für zwei
30. Juni 2017Wasserball und Freibier
1. Juli 2017Es könnten fast schon Dauerkarten ausgegeben werden: Zum vierten Mal binnen neun Tagen werden Deutschlands Männer auf den EM-Neunten und Olympiateilnehmer Frankreich treffen, wenn es nach den jüngsten Siegen in den Auswärtspartien von Saint-Denis und Mülhausen an diesem Wochenende nun auf deutscher Seite weitergeht. Am heutigen Sonnabend treffen sich beide Teams in Krefeld (19 Uhr, Badezentrum Bockum), am Sonntag folgte ein weiterer Auftritt in Duisburg (16 Uhr, ASCD-Freibad). Es sind die beiden einzigen Länderspiele dieses Sommers auf deutschen Boden.
Die Begeisterung nach den beiden ersten Duellen in Frankreich war auf deutscher Seite groß wie schon lange nicht mehr, zumal es nicht nur Siege und beherzte Vorstellungen waren: Die neuformierte DSV-Auswahl war neben den beiden Erfolgen auch mit einem recht jungen Team angetreten und hatte mit Julian Real (private Gründe) und Mateo Cuk (inzwischen an der Schulter operiert) auf zwei zentrale Kräfte bereits im Vorfeld verzichten müssen, doch andere Akteure sprangen mit guten Vorstellungen ein.
Bei der Fortsetzung am Niederrhein wird in dem 17-köpfigen Aufgebot aus sechs Vereinen zumindest Julian Real wieder dabei sein, so dass sich das deutsche Team seiner anvisierten Aufstellung für die Europameisterschaften 2018 (und die vorherigen Qualifikationsduelle) wieder ein wenig annähern wird. Die größten Kontingente stellen mit jeweils sechs Aktiven der nationale Titelträger Wasserfreunde Spandau 04 und der ASC Duisburg.
Die Zielsetzungen beider Teams für das Wochenende sind unterschiedlich: Frankreich befindet sich in der direkten Vorbereitung auf die kommenden Monat anstehenden Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn). Deutschland ist dort Zaungast, möchte sich mit einem Perspektivteam für die Olympischen Spiele 2020 und teilweise auch schon 2024 einspielen. Der Rivale zählt nicht zu den sieben aktuellen Topnationen und wäre daher einer der Kontrahenten, der bei Titelkämpfen für eine gute Platzierung umschifft werden müsste.
Das morgige Spiel in Krefeld findet im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums des Badezentrums Bockum statt – eine 50-Meter-Schwimmhalle mit großer Tribüne, die aus der Deutschen Wasserball-Liga von den Heimspielen der SV Krefeld 72 bekannt ist. Zuletzt hatte hier 1977 zehn Jahre nach der Eröffnung ein Sechs-Nationen-Turnier stattgefunden. An der Wedau wird dagegen im Freiwasser auf der Vereinsanlage des ASC Duisburg gespielt werden.
Duisburg ist nach der Weltliga-Partie gegen Rumänien bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr Austragungsort eines Länderspieles. Damit haben die Fans vor Ort an beiden Tagen die Gelegenheit zu sehen, wie sich das deutsche Team im vergangenen halben Jahr seit den schwierigen Weltliga-Auftritten weiterentwickelt hat.
Team Deutschland
Dennis Eidner, Nils Illinger, Nick Möller, Julian Real, Moritz Schenkel, Gilbert Schimanksi (alle ASC Duisburg), Maurice Jüngling, Lukas Küppers, Tobias Preuß, Marin Restovic, Marko Stamm, Tomi Tadin (jeweils Wasserfreunde Spandau 04), Ferdinand Korbel, Hannes Schulz, Dennis Strelezkij (OSC Potsdam), Timo van der Bosch (SSV Esslingen), und Kevin Götz (White Sharks Hannover)
Trainer: Hagen Stamm und Uwe Brinkmann