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15. Februar 2017München besiegt nach langem und zähem Kampf den PSV Stuttgart – 8 Treffer mit links
Linkshänder, eine besondere Gattung Wasserballer: Oft ballsicher, in der Regel ballverliebt, häufig sehr schussstark – aber immer auch ein bisschen anders. Nicht nur bekommen sie im Training oft eine Extrawurst und sorgen dafür, dass zum Unmut der rechtshändigen Kollegen alle Schussübungen nochmal von der anderen Seite gemacht werden müssen – der gemeine Sportfan vermutet hinter der Linkshändigkeit oft auch eine zusätzlich angeborene Verrücktheit (eine Verrücktheit, die auch Torhütern oft fälschlicherweise nachgesagt wird). Aber immer sind sie begehrte Mitspieler, ermöglichen sie doch taktische Finessen – und bescherten den Münchenern am vergangenen Samstag ein wahres Linkshänderfeuerwerk.
An jenem vergangenen Samstag empfingen die Männer der SG Stadtwerke München den Aufsteiger aus Stuttgart. Das Hinspiel gewann man denkbar knapp mit einem Tor, übrigens durch ein Last-Minute-Siegtor von Linkshänder Ignacio „Nacho“ Marian de Diego. An der Motivation fehlte es den Münchenern nicht, gingen sie doch nach dem erfolgreichen Wochenende zuvor siegessicher in das Spiel. Doch nach zahlreichen Ausfällen, die auf Verletzungen, Sperren, Skifahren und schulischen Verpflichtungen zurückzuführen waren, erwarteten die Zuschauer ein äußerst knappes Spiel gegen die starken Schwaben.
Der Anfang verlief zu Gunsten der Isarstädter, wenn auch ein wenig schleppend. Nach langer Abtastphase fand der Gastgeber zweimal das Tor, sodass es mit 2:0 in die Pause ging. Doch es sollte nicht so weitergehen. Auf Grund „Mängel in der Konzentration und uninspirierte Angriffsbemühungen“, wie es Spielertrainer Ivan Mikic richtigerweise schon in der Pause ansprach, blieb der Stuttgart den Bayern dicht an den Fersen. Einziger Lichtblick im Angriff war der, natürlich linkshändige, Friedberger Neuzugang Henry Dietz, der mit drei Toren bester Münchener Angreifer in der mittleren Spielphase war. Alles schien gerichtet, als München zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels auf 11:7 erhöhte – doch plötzlich verloren die Bayern den Faden – und nach drei starken Toren der Stuttgarter ging es mit 11:10 in die letzte Viertelpause. Fassungslosigkeit machte sich im Publikum breit.
Aber wie so oft gehörte das letzte Viertel wieder den Münchenern. Nach einer Mikic-typischen Ansprache, „Leute, ich kann dazu nix sagen, ich weiß nicht was wir gerade gespielt haben“, lief es plötzlich wieder. Angeführt vom linkshändigen Scharfschützen „Nacho“, der schon in Leimen im letzten Viertel seinen Wurf wiederentdeckte, fanden die Landeshauptstädter wieder zurück in die Spur und konnten, am Ende souverän, die beiden Punkte in der Isarstadt behalten.
Das nächste Spiel steht schon am kommenden Samstag an, wenn die Bayern den WV Darmstadt im Pokal empfangen. Anschwimmen ist um 17:30 Uhr im Anton-Fingerle-Schulzentrum, wenn die Mannschaft auf tatkräftige Unterstützung hofft.
SG Stadtwerke München – PSV Stuttgart 16:13 (2:0; 4:4; 5:6; 5:3)
SG Stadtwerke München: Robert Idel (TW), Stefan Kovacevic (1 Tor), Aaron Katona, Matthias Krimphove (1), Haris Hadjioannou (2), Ivan Mikić, Marko Ristić (3), Henry Dietz (3), German Kulnevsky, Niklas Trommer (1), Felix Ottke, Ignacio Marian de Diego (5), Viktor Sipos