DSC in der Liga unter Druck
24. Januar 2017Sechs Tore reichen zum Derby-Sieg
24. Januar 2017Der SC Wedding hat in der Deutschen Wasserball Liga den nächsten Heimsieg eingefahren. In einem Duell, das zunächst nach allem anderen als Spannung aussah, triumphierten die Berliner letztlich hauchdünn mit 8:7 über den direkten Tabellennachbarn vom SV Krefeld.
Sowohl SCW-Kapitän Philipp Kotowski als auch Coach Sören Mackeben hatten vor dem Spiel gewarnt: „Wir dürfen nicht erwarten, dass unsere gute Saison jetzt einfach so weitergeht. Wir müssen uns jeden Sieg immer wieder hart erarbeiten.“ Und das zeigte offenbar Wirkung, denn jeder Akteur des Nordberliner Kiezclubs schien zu Spielbeginn auf dem Höhepunkt der Konzentration. Die Folge: Wedding führte zur Halbzeitpause mit einem scheinbar beruhigenden 6:0-Vorsprung.
Zuvor hatte die Berliner Defensive um den erneut gut aufgelegten Torhüter Pawel Lis jegliche Angriffsbemühungen der Gäste aus Krefeld im Keim erstickt. Vorne agierte die Mackeben-Sieben zudem abgeklärt und erzielte mit Kotowski im Konter sowie Meißner per Fernschuss im ersten Viertel zwei Tore. In Spielabschnitt zwei legten dann Knoop, Völkel, Arnhold sowie erneut Kotowski zum Pausenstand nach.
Sah man zu diesem Zeitpunkt in die hochunterhaltenen Gesichter der Berliner Fans, so mochte man im Nachhinein kaum glauben, wie schnell aus eben diesen Gesichtern in Hälfte zwei Anspannung und Nervosität zu lesen war. Denn der SCW verlor in Spielabschnitt drei völlig den Spielfaden. Im Angriff lief mehr als 13 Minuten überhaupt nichts mehr zusammen. In der Defensive ließ man die Krefelder – die Tor um Tor näher heranrückten – zu einfachen Erfolgen kommen.
Bis auf einen Treffer waren die Gäste herangekommen, als Völkel gut drei Minuten vor Spielschluss mit dem 7:5 eine zerfahrene Überzahl erfolgreich abschloss und so den Knoten im Spiel der Berliner endlich zum Platzen brachte. Aber noch war das Spiel nicht entschieden. Gut 75 Sekunden waren noch zu spielen, als Krefeld erneut auf einen Treffer Abstand verkürzte. Erst Melwin Meißner sorgte nach schöner Bewegung und gutem Zuspiel durch seinen Bruder Moritz wenige Sekunden vor der Schlusssirene für Erleichterung auf den Mienen der Weddinger. Das anschließende 7:8 durch die Gäste blieb nur noch Ergebniskosmetik.
Es blieb letztlich ein sichtlich erleichterter Sören Mackeben vor einer sichtlich wachgerüttelten Berliner Truppe: „Wir haben hier zwei Punkte geholt; dafür gratuliere ich euch. Das war hier aber auch ein deutlicher Warnschuss. Wir müssen es eben auch lernen, solch ein Spiel nach diese ersten Halbzeit zu Ende zu spielen und den Gegner dann auch standesgemäß wegzuhauen. Einfach den Schalter umzulegen, das darf uns nicht passieren.“
Der SC Wedding rückt mit dem Heimsieg auf den zweiten Platz der B-Gruppe der Deutschen Wasserball Liga vor und bleibt in der laufenden Saison nach wie vor ungeschlagen. Die nächste Herausforderung wartet für die Berliner in zwei Wochen mit dem Doppelspieltag in Neustadt an der Weinstraße und Würzburg.
Für den SCW aktiv waren: Lis – Melwin Meißner, Kotowski, Völkel (je 2 Tore), Arnhold, Knoop (je 1), Hurpin, Burde, Drachenberg, Balaban, Langner, Moritz Meißner, Hübscher