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Meistertitel 35

Spandau bleibt der Maßstab im deutschen Wasserball!

Drei Spiele, drei Siege – schneller kann man im seit 2001/2002 nach Best-of-Five-Modus ausgetragenen Finale um die Deutsche Wasserball-Meisterschaft nicht Titelträger werden. Spandau 04 weiß aus Erfahrung, wie es geht – und konnte diesen Plan erneut umsetzen. Gegen den ASC Duisburg, im Endspiel seit 2003 – mit Ausnahme von 2006, als der SV Cannstatt Spandau mit 3:2-Siegen besiegte – der Dauerkontrahent der Hauptstädter, gewannen die Berliner wie im Vorjahr mit 3:0 (damals 7:6,13:4 und 13:7). Nur einmal, in 2013, als die Wasserfreunde weder Pokal noch Meisterschaft gewannen, konnten die Duisburger die Meisterschaft erzielen. Die übrigen 12 Finals verloren sie.
In diesem Jahr starteten die Berliner mit dem Auswärts-10:9-Erfolg zum Auftakt in Duisburg. Den 35. Titel seit 1979 errangen sie dann an diesem Wochenende. Jeweils 11:7 hieß es in den Heimpartien, in denen sich aber auch Duisburg relativ gut verkaufen konnte. Waren es beim ASCD der starke Julian Real sowie der Ex-Berliner Dennis Eidner, die überzeugten, so hatte Spandau in der individuellen Klasse quantitativ mit Torwart Laszlo Baksa, den französischen Rio-Fahrern Remi Saudadier und Mehdi Marzouki, Center Mateo Cuk (der leider das dritte Finale nach tiefer Fleischwunde zwischen Daumen und Zeigefinger nicht zu Ende spielen konnte und im Krankenhaus mit 12 Stichen genäht werden musste), Kapitän Marko Stamm und Marin Restovic klare Vorteile.
Die mangelnde Konstanz der Leistung auf Topniveau ist ein Kritikpunkt, der berechtigt angebracht werden kann. Für das hohe spielerische Niveau der Wasserfreunde spricht allerdings, dass das Team nach schwächeren Phasen stets seinen Rhythmus wiederfand. Ein Merkmal, dass das Team von Trainer Petar Kovacevic national über die ganze Saison hin auszeichnete. In Supercup, Pokal und Meisterschaft verlor die Mannschaft nicht ein Spiel, und ist jetzt in 52 Begegnungen in Serie national ungeschlagen. Auch international ist die Leistungsbilanz besser als sie sich womöglich beim oberflächlichen Studieren der Fachanalysen darstellt.
Man kann festhalten, dass das Spandauer Team keines der zehn Champions League-Spiele gewinnen konnte. Allerdings hat das Team auch nur fünf verloren – im dritten Jahr in der Königsklasse waren das so wenige wie nie zuvor. Die Gegner der Berliner waren allesamt absolute Hochkaräter.
Der große Wermutstropfen der wirklich respektablen Jahresbilanz der Spandauer bleibt allerdings das schlechte Abschneiden des Nationalteams, zu dem ein halbes Dutzend Berliner Spieler gehören. Platz 11 bei der EM in Belgrad und Rang 8 beim Olympia-Qualifikationsturnier in Triest (Italien) und das damit verpasste Rio-Ticket waren harte Prüfungen für das Selbstverständnis der leistungsorientierten Sportler.
„Wie sich die angeschlagene Mannschaft mit Trotz, Leidenschaft und Energie aus dieser beklemmenden Situation befreien konnte, war am Ende unser stärkstes Erfolgsmoment. Darauf dürfen wir alle stolz sein und das macht Mut für die zukünftigen Aufgaben. Wir haben noch immer viel vor“, kommentierte Manager Peter Röhle den Teamerfolg während der ebenfalls mit großem Einsatz absolvierten Meisterfeier im Vereinsheim „Alfred’s“ neben dem Olympiastadion. Nach einer Corsofahrt mit Vereinsfahrzeugen, Fans und einem offenen Bus für das Team durch die City und über den Kudamm ließ sich das Team auf dem Olympiagelände feiern. Die Musikuntermalung aus der Nachbarschaft stimmte: Nebenan in der Arena lieferte „The Boss“ Bruce Springsteen vor 67.000 Fans seine auch im „Alfred’s“ unüberhörbare Show ab. Die Meister und der „Boss“ – das passte.