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OSC dicht vor Sensation gegen Spandaus

Potsdam unterliegt erst in den Schlussminuten mit 12:14 in Berlin

Im zweiten Spiel des Best-of-three-Viertelfinales des OSC Potsdam gegen die Wasserfreunde Spandau 04 kam es am Sonnabend fast zur Überraschung. Hatte Potsdams Wasserball-Bundesligist das erste Spiel daheim erwartungsgemäß 8:16 verloren, unterlagen die Jungs von Trainer Alexander Tchigir in der Schöneberger Schwimmhalle lediglich 12:14 (4:3, 3:4, 3:4, 2:3) und standen kurz davor, tatsächlich das dritte Spiel zu erzwingen.
Dieses tolle Resultat gegen den deutschen Rekordmeister gilt es allerdings zu relativieren. Die Berliner spielten überwiegend mit ihrem „zweiten Anzug“ und verzockten sich damit fast. „Ich fand das nicht sehr fair“, monierte Potsdams Kapitän Matteo Dufour, der die Gelegenheit aber gut nutzte und insgesamt fünf Tore erzielte. Verständnis zeigte hingegen Potsdams Trainer Tchigir: „Für Spandau ist es nicht so leicht, die zweite Reihe im Saisonverlauf einzusetzen und zu testen. Das war heute vor dem Halbfinale vielleicht die letzte Chance.“
Dass die zweite Reihe des deutschen Wasserball-Primus durchaus Schwächen hat, zeigte sich direkt in den ersten Spielminuten. Zwei Tore von Dufour und ein Überzahl-Treffer von Ferdinand Korbel sorgten für eine 3:0-Führung. Offenbar selbst von diesem Start überrascht, verlor der OSC defensiv kurz die Konzentration und fing sich im ereignisreichen Auftaktviertel noch das 3:3 ein. In Überzahl sorgte allerdings Dennis Strelezkij noch für das 4:3 zur ersten Pause. Mit zwei schnellen Toren zu Beginn des zweiten Viertels schien Spandau nun die Kontrolle zu gewinnen. Doch der OSC ließ sich nicht abschütteln. Reiko Zech und Dufour trafen zum 6:5. Nach erneutem Doppelschlag der Hausherren markierte Zech den 7:7-Halbzeittreffer.
Nach dem Seitenwechsel ging das nun eher einem munteren Trainingsspiel gleichende Playoff-Viertelfinale unverändert weiter. Keine Mannschaft konnte sich bis in die Schlussminute hinein mit mehr als einem Tor absetzen. Für Potsdam trafen im dritten Abschnitt Dufour zum 8:8 und 9:9 sowie Korbel zum 10:10. Der sehr fleißige Zech stellte mit zwei Treffern zu Beginn des Schlussviertels die 12:11-Führung her. Nun schickte Spandaus Trainer erstmals seine Bestbesetzung ins Wasser, doch auch diese hatte Probleme, in den verbleibenden sechs Minuten die Partie zu entscheiden. Zwar gelang den Wasserfreunden der schnelle 12:12-Ausgleich, danach liefen allerdings die meisten Angriffe ins Leere und der OSC vergab selbst noch eine Reihe guter Möglichkeiten. Erst durch ein glückliches „Abstaubertor“ kam Spandau zur 13:12-Führung. Das 14:12 fiel mit der Schlusssirene.
Nun kann der OSC zunächst einmal nach den ereignisreichen Wochen mit dem Aufstieg in die DWL-A-Gruppe, dem Final Four des deutschen Pokals und Playoff-Viertelfinale kurz durchatmen. „Die Luft ist ein wenig raus. Das spürt man auch im Training“, so Tchigir. „Wir werden in dieser Woche etwas ruhiger trainieren und uns dann auf den Saisonendspurt vorbereiten.“ Am 11./12. Juni findet das abschließende Turnier um die Ränge 5 bis 8 statt, indem es noch um Plätze für den Europapokal geht. Am Sonnabend geht es dann für den OSC gegen den SSV Esslingen und die SG Neukölln trifft auf die White Sharks Hannover. Die jeweiligen Sieger spielen dann tags darauf den fünften Platz aus, die Verlierer den siebten.
Potsdam: Torhüter Michael Knelangen/Tobias Knüttel, Alexander Schwarze, Artur Tchigir, Jacob Drachenberg, Max Kössler, Dennis Strelezkij (1), Ferdinand Korbel (2), Christian Saggau, Matteo Dufour (5), Hannes Schulz, Reiko Zech (4), Marc Langer