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DSV-Männer weiter auf Formsuche

Deutschlands Männer holten sich am vierten Veranstaltungstag dieser 32. Wasserball-Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) den erhofften ersten Sieg, suchen aber spielerisch weiter ihre Form. Beim zweiten Auftritt in der Vorrundengruppe C siegte die DSV-Auswahl heute früh nach einem 0:3-Rückstand sowie einer insgesamt äußerst mühsamen Vorstellung mit 11:9 (1:3, 4:3, 3:2, 3:1) gegen Außenseiter Georgien und liegen damit zumindest ergebnistechnisch auf Kurs. Letzter Vorrundenkontrahent ist am Freitag von 18:45 Uhr an die Auswahl des EM-Achten Rumänien, die punktgleich mi der deutschen Auswahl auf Platz zwei liegt.

Im deutschen Block herrschte allerdings nicht nur auf der Tribüne Ratlosigkeit: Auch der zweite Auftritt der DSV-Auswahl hier in der riesigen Kombank-Arena verlief spielerisch absolut enttäuschend. Die Spieler waren selbst sichtbar unzufrieden, und die Verantwortlichen rätseln, woran es genau liegen könnte. Mysteriös wird dieses Problem nicht zuletzt auch ob des Umstandes, dass die Generalprobe vor Wochenfrist im kroatischen Dubrovnik neben den dortigen Ergebnissen auch spielerisch auf einem ganz anderen Niveau verlaufen war. An der Save scheinen die Deutschen dagegen mental immer noch mit angezogener Handbremse zu spielen, oder anders ausgedrückt: Die Mannschaft ist noch nicht im Turnier angekommen.

Das erste Länderspiel der DSV-Historie gegen das international aufstrebende Team vom Kaukasus, das bereits 2014 die Qualifikation für die damalige Zwölfer-EM in Budapest (Ungarn) geschafft hatte, war trotz des Sieges eine äußerst mühsame Angelegenheit: „Wir hatten damit gerechnet, dass es schwierig werden würde“, sagte Trainer Patrick Weissinger in einem ersten Interview nach dem Spielende, allerdings hatte der Betreuerstab doch auf einen zumindest etwas besseren Verlauf gehofft. Doch Deutschland wirkte wie schon zum Auftakt gegen Italien im Angriff über weite Phasen einfalls- und drucklos und ließ zudem auch in der Verteidigung wiederholt die nötige Cleverness vermissen.

Die Partie entbehrte nicht der Parallelen mit der Auftaktpartie der deutschen Frauen gegen Serbien (14:13): Auch diesmal ging mit Georgien der Kontrahent gegen eine indisponiert wirkende deutsche Mannschaft mit 3:0 (6.) klar in Führung, wobei die Spieler aus der früheren Sowjetrepublik auch den frühen Spielbeginn scheinbar besser verkraftet hatten. Erst 36 Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts brachte Mateo Cuk die DSV-Auswahl mit einem Konter zum 1:3 erstmals auf die Anzeigetafel. Die Spieler vom Kaukasus legten auch im zweiten Abschnitt eine 5:2-Führung (11.) hin, allerdings kamen danach die Deutschen besser ins Spiel. Der Halbzeitstand lautete dann nur noch 5:6, und mit dem ersten eigenen Angriff nach dem Seitenwechsel gelang beim 6:6 auch der erstmalige Ausgleich.

Georgien ging postwendend noch einmal mit 7:6 (18.) in Führung, doch die Deutschen hatten seit dem zweiten Viertel wie im Vorfeld erwartet konditionelle Vorteile und konnten diese in der Folge dann auch in die Waagschale werfen. Allerdings war Geduld gefordert: So konnten die robusten Spieler vom Balkan kurz vor dem Ende des dritten Abschnitts noch einmal zum 8:8 (23.) ausgleichen und gingen mit diesem Resultat auch in die letzte Viertelpause. Hier konnten sich dann aber die Deutschen durch zwei Überzahltore von Julian Real und Heiko Nossek zum 10:8 (27.) die erste Zwei-Tore-Führung der Partie erobern und ebneten sich damit den Weg zu dem Arbeitssieg – wenig glanzvoll, doch die drei Punkte werden dringend benötigt.

Die unbefriedigende spielerische Vorstellung dieser beiden ersten EM-Partien hat aus deutscher bisher noch keine negativen sportlichen Auswirkungen auf den weiteren EM-Verlauf: Am Freitag reicht der Weissinger-Sieben im letzten Vorrundenspiel gegen den direkten Kontrahenten Rumänien, der in der Abendpartie mit 5:11 gegen Italien das Nachsehen hatte, weiterhin ein Sieg für Rang zwei in der Gruppe C, allerdings wird dieser zweite Platz allerdings auch dringend benötigt, da ansonsten ein Achtelfinalduell gegen die spielstarken Teams aus Ungarn oder Griechenland droht. „Noch ist nichts passiert“, sagte der frühere Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin), der seit gestern ebenfalls in Belgrad zu Gast ist. Allerdings sind sich alle Anwesenden einig, dass in zwei Tagen spielerisch mehr als nur „eine Schippe“ draufgelegt werden muss.

Europameisterschaften 2016 in Belgrad (Serbien)

4. Spieltag Männer, Gruppe C

Deutschland – Georgien 11:9 (1:3, 4:3, 3:2, 3:1)

Deutschland: Roger Kong – Erik Bukowski 1, Timo van der Bosch, Julian Real 2, Tobias Preuß 1, Maurice Jüngling, Heiko Nossek 3, Paul Schüler 1, Marko Stamm, Mateo Cuk 2, Marin Restovic, Dennis Eidner 1, Moritz Schenkel. Trainer: Patrick Weissinger

Persönliche Fehler: 8/9

Resultate des heutigen Tages

Mittwoch, den 13. Januar 2016
09:30 DEUTSCHLAND – Georgien 11:9 (1:3, 4:3, 3:2, 3:1) – Männer
11:00 Spanien – Frankreich 21:2 (5:1, 6:0, 4:0, 6:1) – Frauen
12:30 DEUTSCHLAND – Italien 3:22 (0:5, 1:5, 1:5, 1:6) – Frauen
15:45 Türkei – Griechenland 6:21 (1:2, 3:6, 1:6, 1:7) – Männer
17:15 Kroatien – Serbien 4:8 (3:1, 0:2, 1:3, 0:2) – Frauen
18:45 Rumänien – Italien 5:11 (0:2, 1:4, 1:3, 3:2) – Männer
20:15 Ungarn – Russland 12:6 (1:4, 3:1, 3:0, 5:1) – Männer