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Gast im Lande des Olympiasiegers: Waspo 98 in Szeged gefordert

Bereits zum neunten Mal in der laufenden Saison ist der deutsche Pokalfinalist Waspo 98 Hannover international gefordert: Die Sieben von Trainer Karsten Seehafer gastiert im Viertelfinale des Euro Cups im Lande des Rekordolympiasiegers Ungarn und steigt hier heute Abend auswärts beim dreimaligen nationalen Pokalgewinner Szegedi VE ins Becken (18:30 Uhr, Sportuszoda), wo die Niedersachsen für das am 16. Dezember in Hannover anstehende Rückspiel eine gute Ausgangsposition vorlegen müssen. Die heutige Partie läuft bei bereits um 18 Uhr startender Berichterstattung live im ungarischen Fernsehen auf „Digi Sport 1“, dem aktuellen Haussender des ungarischen Wasserballsports.

Die Niedersachsen sind als einer von vier Drittrundenverlierern der Champions League in den Euro Cup eingestiegen und stehen dort nach einer kleinen Reform des Spielmodus direkt im Viertelfinale, nachdem im Vorjahr noch das Zweitrundenturnier hatten bestritten werden müssen. Trotz der ordentlichen Vorstellung in der „Königsklasse“ und guten Vorstellungen gegen die dortigen ungarischen Vertreter rechnen aber mit einer schwierigen Aufgabe. Ungarns Liga zählt in Breite auch Spitze zu den stärksten in Europa. Die Hausherren bieten eine bunte Mischung aus aufstrebenden Spielern wie Tamas Sedlmayer and Krisztian Manhercz und Veteranen wie Csaba Kiss, Szolt Varga (Weltmeister 2003) und Kroatiens 2007er-Weltmeister Aljosa Kunac und hatten aus dem Kreise der ursprünglichen Euro Cup-Teilnehmer keine Probleme, das Viertelfinale und damit die KO-Phase des Wettbewerbs zu erreichen.

Eigentlicher Star der Mannschaft ist aber Teammanager Tamas Molnar: Der frühere Centerspieler wurde mit Ungarns „goldener Generation“ von 2000 bis 2008 gleich dreimal Olympiasieger in Serie und gehört damit zu den absoluten Giganten der Sportart und war hier in Szeged im Wasser noch bis 2014 aktiv. Jetzt kann sich die Spielerlegende auf die Arbeit im Hintergrund konzentrieren und leitet in Land des neunmaligen Olympiasiegers gleich einen von mehreren leistungsstarken Provinzklubs, die den etablierten Hauptstadtvereinen schon seit Jahren das Leben nicht nur schwer machen, sondern auch Titel abjagen. In der laufenden Saison musste das Team aus dem Südosten des Landes bereits drei Niederlagen in sieben Spielen hinnehmen, konnte im Gegensatz zu Waspo 98 am vergangenen Wochenende mit dem 12:7-Auswärtserfolg bei Miskolci VLC eine erfolgreiche Generalprobe feiern. International konnte „Diapolo Szeged“, wie das Team unter Verweis auf den Sponsor nach außen auch firmiert, beim Erstrundenturnier in Budapest auch den deutschen Vertreter SSV Esslingen gleich mit 23:11 aus dem Wasser fegen.

Für die Niedersachsen geht es um den erstmaligen Einzug in das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs und damit neben dem anvisierten Meistertitel in der heimischen Liga auch um ein großes internationales Resultat. Die Niedersachsen haben die Reise in die ungarische Provinzstadt mit einer 19-köpfigen Delegation angetreten, darunter der für internationale Spiele vorgesehene Kader. Verzichten muss das Team aus der Landeshauptstadt erneut auf den kroatischen Neuzugang Marin Ban (Blinddarmoperation), ansonsten kann Trainer Karsten Seehafer in der ungarischen Provinzstadt aber aus dem Vollen schöpfen. Wie gewohnt wird in dem 13er-Aufgebot auch Marton Sagi als zweiter Torwart dabei sein, da Partien unter LEN- und FINA-Regie nur mit elf Feldspielern bestritten werden dürfen.

Bei dem mittlerweile bereits 112. Europapokalauftritt ihrer Vereinsgeschichte seit 1991 haben die Niedersachsen bereits für ein Novum gesorgt: Erstmals bestieg die Waspo-Sieben in Hamburg anstelle von Hannover das Flugzeug, so dass am Dienstagmorgen um 6 Uhr drei Kleinbusse die Reise in Richtung Hansestadt angetreten hatten. Hintergrund für die Flughafen-Wahl war neben der kurzfristigen Verfügbarkeit von Verbindungen der Wunsch, bereits am Dienstagabend noch eine Trainingseinheit vor Ort bestreiten zu können. Gespielt wird unter nicht ganz leichten Bedingungen in der von einer Traglufthalle überdachten städtischem Freibad, das zwar über ein normales 50 x 21 Meter-Becken verfügt, am Beckenrand aber wenig Platz bietet und daher für Hexenkesselatmosphäre sorgen könnte. Den Niedersachsen droht an der Theiß damit auch im Umfeld ein heißer Ritt.