Kein Fehlstart trotz zwei Niederlagen
25. Oktober 2015Keine Punkte zum Auftakt
25. Oktober 2015Gegen den SV Weiden 91 gelang den neuformierten Cannstattern ein deutlicher 12:4 (2:0; 0:1; 4:1; 6:2) Erfolg zum Saisonauftakt. Die Schwaben stiegen damit auf Platz 2 der B-Gruppe in die neue Saison ein.
Die Skepsis und Unsicherheit war bei den Schwaben auch nach dem deutlichen Erfolg am vergangenen Wochenende im Pokal beim Zweitligisten SGW Solingen/Wuppertal noch geradezu greifbar. Mit schlechten Trainingsbedingungen und einigen wenigen Trainingsspielen gegen Lokalrivale SSV Esslingen und Zweitligist SV Ludwigsburg aber ohne Vorbereitungsturnier konnte niemand die Leistungsstärke der Cannstatter einschätzen.
Entsprechend nervös startete die junge Cannstatter Mannschaft im Untertürkheimer Inselbad in die neue Saison. Zwar führten die Cannstatter nach dem ersten Viertel mit 2:0 – der Auftritt war aber alles andere als souverän. Stärkste Cannstatter waren von Anbeginn an Torhüter Florian Pirzer, an dem sich die Angreifer der Oberpfälzer die Zähne ausbissen – wenn Sie überhaupt gefährlich vor den SVC-Kasten kamen und SVC-Neuzugang Domagoj Mijatovic. Der Kroate zeigte trotz seiner erst 20 Jahre eine sehr gute Spielübersicht in Abwehr und Angriff und brachte seine Mannschaft nach knapp 7 Torlosen Minuten nach dem Anpfiff erstmals mit 1:0 in Führung. Der zweite Treffer im Auftaktviertel gelang Miro Tadin kurz vor dem Pausenpfiff.
Wenig Änderung im zweiten Spielabschnitt – kaum zwingende Chancen auf beiden Seiten, Weiden kam sogar zum 1:2 Anschlusstreffer. In der Halbzeitpause schien Cannstatts Trainer Jovan Radojevic dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Cannstatt gewann im dritten Viertel die Oberhand. Konnte zwar zunächst die Chancen noch nicht nutzen, wurde aber immer souveräner. Zwei Strafwürfe brachten dann die Vorentscheidung. Zunächst traf SVC-Kapitän Marvin Thran zum 3:1 nachdem sein Weidener Pendant Stefan Kick im Center einen Strafwurf verschuldet hatte. Auf der Gegenseite scheiterten die Weidener am Cannstatter Goalie Florian Pirzer beim Stand von 4:1 für den SVC. Das war die Vorentscheidung. Nachdem Mijatovic auf 5:1 auch noch erhöhen konnte.
Die Oberpfälzer waren an diesem Nachmittag nicht torgefährlich genug um die Partie danach noch offen zu gestalten. Cannstatt zog Tor um Tor davon und siegte am Ende überraschend deutlich mit 12:4.
Einen Einstand nach Maß feierte insbesondere Domagoj Mijatovic. Insgesamt traf der 20-jährige ehemalige kroatische Jugend-Nationalspieler vier Mal in den Weidener Kasten. Er war immer brandgefährlich und wurde von den Spielern aus der Max-Reger-Stadt auch offensichtlich deutlich unterschätzt. Gleich im ersten Spiel wurde er von Trainern und Schiedsrichtern zum „Spieler des Tages“ gewählt. Für einen Neuling in der Bundesliga ein hervorragender Einstieg.
Der neue SVC-Trainer Jovan Radojevic starte damit in seinem ersten Punktspiel am Beckenrand gleich durch. „Das war ein wichtiger Sieg für uns zum Auftakt. Der Erfolg wird uns Selbstvertrauen geben“, war Radojevic überzeugt. Aber abheben will man in Cannstatt nicht. Schon einen Satz später trat der Coach auf die Euphorie-Bremse. „Aber wir bleiben auf dem Boden, wir müssen unsere Leistung erst noch verstetigen.“ Das gilt aber auch für Radojevic selbst, der zum ersten Mal als verantwortlicher Trainer am Beckenrand der Bundesliga-Mannschaft stand. „Das war schon ungewohnt, am Beckenrand zu stehen und nicht direkt eingreifen zu können und zu helfen“, bekannte der gebürtige Serbe. Dafür hatte sich Radojevic während des Spiels überraschend gut im Griff, auch wenn er zugeben musste: „Ich war sicher vor dem Spiel genauso nervös wie meine Mannschaft.“
Wie stark die Cannstatter wirklich sind wird das kommende Wochenende zeigen, wenn sie mit OSC Potsdam einen Aufstiegsaspiranten im Inselbad empfangen müssen. Die Brandenburger unterstrichen bereits am ersten Spieltag ihre Ambitionen und siegten bei der vom ehemaligen SVC-Trainer Andreas Hohmann betreuten Mannschaft der Wasserfreunde Fulda sehr deutlich mit 21:10.
Tore SV Cannstatt: Domagoj Mijatovic (4), Marvin Thran, Mirosav Aleksic, Miro Tadin (je 2), Lennart Löscher, Jakob Zühl.