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SV Cannstatt will sich neu orientieren

Generalprobe geglückt, wie wird die Premiere? Diese Frage stellt sich beim SV Cannstatt vor dem ersten Spieltag der Saison 2015/16 in der Deutschen Wasserball-Liga. Nachdem die Cannstatter in die B-Gruppe der Deutschen Wasserball-Liga abgerutscht sind, muss sich der SV Cannstatt neu orientieren.
Dies umso mehr, als der SVC deutlich verjüngt in die neue Saison startet. Gleich drei Leistungsträger haben den Verein verlassen bzw. die Badehose an den berühmten Nagel gehängt: Nationalspieler Timo van der Bosch wechselte zum Lokalrivalen SSV Esslingen, Ex-Nationalspieler Florian Naroska verließ den SVC in Richtung Australien und Routinier Jovan Radojevic beendete die aktive Laufbahn. Radojevic bleibt dem SVC aber erhalten: Er folgt auf Jürgen Rüdt als Trainer der Cannstatter, während Rüdt in die Position des Team-Managers rückt.
Die Abgänge rissen ausgerechnet am den wichtigsten Positionen der Mannschaftsaufstellung beim Wasserball Lücken: Im Center und in der Centerverteidigung werden van der Bosch und Naroska beim SVC schmerzlich vermisst. Rüdt hofft aber, dass in der B-Gruppe „auch nicht mehr alle Gegner absolute Top-Centerspieler haben.“
Die Lücken in der Mannschaft werden im Wesentlichen mit jungen Spielern gefüllt. Auffälligster Neuzugang: U17-Nationalspieler Filip Zugic (16) vom SSV Esslingen. Für den Centerspieler bietet der Wechsel zum SVC die Möglichkeit, Spielzeiten und Erfahrung in Deutschlands höchster Spielklasse zu sammeln. Mit ihm wechselte auch sein Bruder Novak nach Cannstatt. Der wird aber die ersten Spiele verpassen, da er noch eine Sperre aus der letzten Saison „absitzen“ muss.
Einen interessanten Hintergrund bietet der kroatische Neuzugang Domagoj Mijatovic (20) von Mladost Zagreb. Für den Jugend-Nationalspieler, der vor einigen Jahren noch mit der kroatischen Nachwuchsmannschaft bei einem Turnier in Untertürkheim gastierte, ist es die erste Station im Ausland. Er soll die linke Angriffsseite beim SVC beackern.
Ein Spieler verstärkt in der kommenden Saison die erste Mannschaft des SVC, der ein alter Bekannter ist: Der ehemalige Kapitän Milosav Aleksic (30), der nach zwei Jahren Pause wieder für den SVC auf Torejagd gehen wird. Ihm fehlt zwar noch die Spielpraxis, aber bereits im Pokalspiel bei der SGW Solingen/Wuppertal blitzte seine alte Gefährlichkeit auf und er eröffnete mit seinem 1:0 den Torreigen zum 11:4 Erfolg.
Ebenfalls wieder an Bord: Christoph Vorpahl (25), der nach einer Studienpause als Linkshänder für Druck über Rechts sorgen soll.
Aber was kann die junge Cannstatter Mannschaft im Vergleich zu den routinierten Teams der B-Gruppe ausrichten? Können die Schwaben den direkten Wiederaufstieg in die A-Gruppe schaffen? SVC-Manager Jürgen Rüdt (46) gibt sich keinen Illusionen hin. „Wir müssen uns zuerst in der B-Gruppe orientieren und die personellen Verluste verkraften. Ich erwarte ganz enge Spiele. Unser Ziel sind die Plätze 3 bis 6“, erklärt das SVC-Urgestein.
Dabei war die Vorbereitung wieder einmal alles andere als optimal. Erneut leidet man an der Mombach-Quelle unter der Sperrung des vereinseigenen Bads. Die Cannstatter kennen vermutlich in der Zwischenzeit jede Schwimmbadfliese in einem Umkreis von 50 km um Stuttgart. „Wir waren in Ludwigsburg, Esslingen und Neustadt/Weinstraße zu Gast. Außerdem hatten wir Trainingszeiten in der Schwimmhalle West und in andern Städtischen Bädern“, seufzt Neu-Trainer Jovan Radojevic. Außerdem konnte auch kein Vorbereitungsturnier gespielt werden. So geriet der Auftritt in der zweiten Runde des Deutschen Wasserball-Pokals zwangsweise zur Generalprobe für die Punktspiele. Überraschend souverän meisterten die Cannstatter die Hürde beim West-Zweitligisten Solingen/Wuppertal. Aber neben Licht gab es auch Schatten. „Die Quote im Überzahlspiel kann noch besser werden und auch ansonsten sind wir im Angriff noch nicht konsequent genug“, erkannte Radojevic.
Ob er die Fehler bis zum Samstag abgestellt haben wird? Dann empfängt der SVC zum Auftakt den Süd-Konkurrenten SV Weiden im Untertürkheimer Inselbad (16.00 Uhr). Dann wird sich zeigen, wie sich die jungen Cannstatter in der Deutschen Wasserball-Liga behaupten. „Das wird eine richtungsweisende Begegnung“, ist sich Cannstatts Manager Jürgen Rüdt sicher.