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DUNKLE WOLKEN ÜBER SÜDAFRIKAS TOKIO-START

Pünktlich zum Start des Olympiaqualifikationsturniers am Sonntag in Rotterdam (Niederlande/14. bis 21. Februar) brodelt auch jenseits von Corona die Gerüchteküche, wobei diesmal die beiden Teams aus Südafrika im Blickpunkt stehen. Medienberichten zufolge müssen dort die für Olympia nominierten Aktiven Eigenbeteiligungen in Höhe von 100.000 bis 200.000 Rand (etwa 5.600 bis 11.200 Euro) aus eigener Tische für ihre Reise zum größten Ereignis des Weltsports zahlen. Südafrikas Mannschaften sind bei den Spielen in Tokio (Japan) anders als in der Vergangenheit als Kontinentalvertreter Afrikas diesmal am Start, so dass den Teams der Weltspitze jeweils ein frei ausgespielter Platz entgeht.

Die hierdurch generierten Einnahmen sollen den Berichten nach neben der Anreise der Mannschaft für die Unterbringung der Verbandsoffiziellen verwendet werden, denen im Gegensatz zu den Athleten keine Unterkunft im Olympischen Dorf zusteht. Ausgegraben wurde die anscheinend kodifizierte, jedoch in der Szene kaum bekannte Regel von einem Journalisten, was in Aktivenkreisen für zusätzliche Befremdung gesorgt hat. Südafrikas Start in Tokio steht schon seit Längerem fest, das Aufgebot ist vom Südafrikanischen Schwimmverband bisher aber noch nicht nominiert worden.

Dieses könnte Auswirkungen auf das Olympiaturnier haben: Denkbar wäre, dass die südafrikanischen Mannschaften, die in beiden Wettbewerben selbst in Bestbesetzung jeweils als Kandidaten für die Rote Laterne gelten, ihre Teams nicht nur nach rein sportlichen, sondern auch nach „ökonomischen“ Kriterien nominieren müssen. Sollten die Afrika-Vertreter gar komplett zurückziehen, käme bei den aktuellen Qualifikationsturnieren jeweils der erste Nachrücker zum Zuge. Bei den Frauen wäre es das in Triest (Italien) drittplatzierte Team Griechenlands, bei den Männern der noch zu ermittelnde Turniervierte von Rotterdam.

Im Falle des Männerwettbewerbs könnte ein Rückzug Südafrikas die Karten von Rotterdam noch einmal kräftig mischen. Dieses dürfte zum einen hinter den aktuellen Favoriten Kroatien, Montenegro und Griechenland den Kampf um Platz vier noch einmal intensivieren. Zum anderen würden dann die Tokio-Startplätze samt und sonders bereits bei den am Freitag anstehenden Viertelduellen vergeben werden, was den Wert der Vorrundenresultate noch einmal deutlich erhöhen würde. Allerdings wird die Entscheidung über einen eventuellen Rückzug wohl nicht bis zum Ende des Turniers vorliegen, so dass die Spekulationen bleiben würden.

Die sportliche Dimension der Angelegenheit wird auch durch das Faktum dokumentiert, dass die DSV-Auswahl bei den Weltmeisterschaften 2019 gleich mit 25:5 gegen den Afrika-Vertreter gewonnen hat. Die Stamm-Sieben befindet sich derweil bis Freitagmorgen auf dem Abschlusslehrgang in Warendorf und bricht von dort aus dann direkt in Richtung Rotterdam auf, wo am Sonntag die erste Vorrundenpartie gegen Gastgeber Niederlande (16 Uhr) auf dem Programm steht. In den weiteren Partien misst sich die DSV-Auswahl mit Frankreich (Montag, 14:30 Uhr), Russland (Dienstag, 17:30 Uhr), Rumänien (Mittwoch, 13 Uhr) und Kroatien (Donnerstag, 20:30 Uhr).