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„BACK TO THE ROOTS“

Im bewährten Retroambiente zum internationalen Erfolg: Die Blicke im deutschen Wasserball gehen für die kommenden sieben Wochen in stark fokussierter Form auf das Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/14. bis 21. Februar), auf dem die letzten drei der lediglich zwölf Tokio-Startplätze vergeben werden. War vor dem Jahreswechsel noch in Einzelgruppen an den Stützpunkten trainiert worden, treffen sich Deutschlands Topspieler in großer Runde von heute an bis zum kommenden Sonntag nun zu dem ersten gemeinsamen Lehrgang der Olympiasaison im westfälischen Warendorf.

Der Auftaktlehrgang findet unter strengen Corona-Auflagen in der Sportschule der Bundeswehr statt, wobei es vor Ort wie schon bei den jüngsten Europapokalauftritten der deutschen Vereinsteams erneut eine „Blase“ geben wird. „Back to the roots“ beschreibt Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) das Szenario der kommenden acht Tage: Die DSV-Auswahl wird mit ihren zahlreichen aktuellen und ehemaligen Sportsoldaten dort nicht nur trainieren, sondern auch im Bundeswehrambiente auf der als Kaserne geltenden Anlage übernachten. Um die Risiken weiter zu minimieren, erfolgen An- und Abreise zudem mit Mietwagen.

Die Bundeswehranlage war zuletzt in den Hintergrund gerückt, erfüllt aber nicht nur in Sachen Hygiene höchste Ansprüche. Die Sportschule verfügt über eine auch hohen internationalen Anforderungen genügende 50-Meter-Schwimmhalle, die sich hinter den Leistungszentren des italienischen Schwimmverbandes in Triest (dort findet noch im Januar das Olympiaqualifikationsturnier der Frauen statt) und Ostia nicht verstecken muss. In den 1980er-Jahren war die westfälische Kleinstadt als Standort der damaligen Sportförderkompanie für Wehrpflichtige neben Serienmeister Spandau 04 eine Talentschmiede des damals so erfolgreichen deutschen Wasserballs.

Für den WM-Achten ist Warendorf zugleich der Startschuss einer Aufholjagd: Nach den zum Teil kurzfristig abgesagten Nationalmannschaftslehrgängen vor dem Jahreswechsel treffen sich die Rotterdam-Kandidaten nun erstmals seit dem Hamburger Vier-Nationen-Turnier, das im März (!) vergangenen Jahres zur Austragung gekommen ist. Andere Nationen sind zum Teil schon vor dem Feiertagen im Einsatz gewesen oder konnten im Gegensatz zu den deutschen Vereinsteams zumindest in der heimischen Liga um Punkte kämpfen. Parallel zu Warendorf findet von Freitag an in Debrecen (Ungarn) mit insgesamt acht Teams das Europafinale der Weltliga 2020 statt, so dass die Mitkontrahenten sogar schon zu offiziellen Spielen ins Wasser steigen.

Sportfachlich entspricht die Maßnahme in Warendorf dem ausgiebigen Konditionslehrgang, mit dem von deutscher Seite schon seit langen Jahren jede finale Vorbereitung auf internationale Großereignisse eröffnet wird. Diese Trainingslager hatten in der Vergangenheit in der Regel in südlichen Gefilden stattgefunden. Im Februar vergangenen Jahres war dieses beim damaligen Rotterdam-Endspurt noch auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira geschehen, was sich dieser Tage angesichts der problematischen Reisesituation allerdings verbietet.

In Warendorf sind pro Tag gleich drei Trainingseinheiten vorgesehen, wobei bei dieser ersten Maßnahme gleich 21 Aktive aus dem Olympiakader wie auch dem Perspektivkader des DSV im Einsatz sein werden. Allerdings kann Hagen Stamm für Rotterdam nicht aus dem Vollen schöpfen: Aus dem deutschen EM-Aufgebot vom Januar des vergangenen Jahres in Budapest (Ungarn/9. Platz) fehlen mit Dennis Eidner und Ben Reibel (beide ASC Duisburg) definitiv zwei Stammkräfte der jüngsten Vergangenheit. Nach einer Schulteroperation kehrt immerhin Center Mateo Cuk (Spandau 04) wieder in das Becken zurück, allerdings stehen hinter einem Einsatz auf höchsten internationalen Niveau dicke Fragezeichen.

Mit den personellen Handicapts stehen auf dem deutschen Weg nach Rotterdam daher nicht nur coronabedingt dicke Fragenzeichen. Für das dortige Zwölf-Nationen-Turnier in Rotterdam, dessen Teilnehmerfeld mit seinen zahlreichen Nachrückern aus Europa einer Mini-EM gleicht, wird in den kommenden Wochen ein 13er-Kader gesucht, der vor Ort nach den geänderten FINA-Vorgaben diesmal um zwei Backup-Spieler ergänzt werden wird.

Team Deutschland

Marko Stamm, Lucas Gielen, Marin Restovic, Denis Strelezkij, Maurice Jüngling, Mateo Cuk, Yannek Chiru, Aleks Sekulic (Wasserfreunde Spandau 04), Julian Real, Moritz Schenkel, Kevin Götz, Tobias Preuß, Niclas Schipper (Waspo 98 Hannover), Hannes Schulz, Reiko Zech, Lukas Küppers, Ferdinand Korbel, Florian Thom (OSC Potsdam), Timo van der Bosch (SV Ludwigsburg), Maximilian Froreich (White Sharks Hannover), Zoran Bozic (SSV Esslingen) und Mark Gansen (ASC Duisburg)

Trainerteam: Hagen Stamm, Petar Kovacevic
Arzt & Hygienebeauftragter: Dr. Ralf Schauer
Videotrainer und organisatorischer Leiter: Dirk Hohenstein
Torwarttrainer: Peter Röhle
Athletiktrainer: Stephan Bischoff
Physiotherapeutin: Katrin Ahollinger