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Eigenes Überzahlspiel größter Gegner der Weidener

Ein Null-Wochenende mit dramatischen Szenen am Sonntag

(prg) Den Doppelspieltag zum Abschluss des Sportjahres 2019 haben sich die Weidener Wasserballer sicherlich anders vorgestellt. Aus der anvisierten Revanche für die Pokalniederlage gegen SV Krefeld 72 wurde am Samstag leider nichts und auch am Sonntag gelang die Sensation gegen den Tabellenführer nicht, obwohl die Chance dafür erstaunlich nahe lag. Am Samstag unterlagen die Weidener den Gästen vom Niederrhein mit 6:9 Toren, am Sonntag folgte die 12:14 Niederlage gegen die Domstädter. Jetzt folgt eine 5-wöchige Spielpause, ehe der Ligabetrieb zunächst in Düsseldorf fortzusetzen ist.

Überzahlschwäche entscheidet die nächste Partie
Mit dem Pokalspiel, vor zwei Wochen, vergaben die Weidener Wasserballer in der Summe alle 22 Überzahlspiele in beiden Begegnungen gegen Krefeld. Mit dieser Quote ist schlicht und ergreifend kein Blumentopf zu gewinnen. Die Oberpfälzer kamen auch in der Ligapartie am Samstagabend spielerisch zu ihren Chance, wurden für ihre Aktivität im Spiel häufig mit einem Überzahlspiel belohnt, doch konnten sie daraus kein Kapital schlagen. Ganz im Gegenteil, die Krefelder waren es, die konsequent ihre Chancen in Tore verwandelten. So begann auch die Partie. Weiden vergab zwei Überzahlen, Krefeld konterte mit Gegentreffer, dann schafften die SV-ler zwar zwei weitere Unterzahlen abzuwehren, doch die Westdeutschen lochten im dritten Anlauf doch noch zum 0:2 ein. Es folgte eine weitere ungenutzte Überzahl der Weidener, ehe die Gäste in nummerischer Überlegenheit zum 0:3 Spielstand vor der ersten Viertelpause trafen. Auch im zweiten Viertel gelang es den Aigner-Schützlingen nicht, den Spielverlauf zu ihren Gunsten zu verändern. 1:3 im zweiten und damit 1:6 zum Seitenwechsel, das ließ nur wenige Hoffnungen auf Erfolg in den Zuschauerreihen zu. Doch es dauerte keine drei Minuten und die Weidener kamen mit einem Dreierpack auf 4:6 heran und auch die Hoffnungen wurden in der Halle wieder erweckt. Doch eine weitere Chance landete am Pfosten des gegnerischen Tores und eine weitere Überzahl wurde nicht genutzt, um die Partie tatsächlich noch drehen zu können, Dagegen trafen die Gäste zum 4:7 Zwischenstand und begruben wiederholt Weidener Hoffnungen. Auch im Schlussviertel gäbe es Anfang noch die eine oder andere Chance ranzukommen, doch unterm Strich waren die Hauherren an diesem Abend im Abschluss zu harmlos, um dem Gegner noch Paroli bieten zu können. Am Ende mussten die Max-Reger-Städter eine verdiente Niederlage mit 6:9 verbuchen.

„Die Überzahlquote und unsere Chancenverwertung ist im Moment erschreckend schlecht, wir müssen sehen, wie wir es abstellen können. Was mich positiv stimmt, ist die körperliche Verfassung aber vor allem die Disziplin der Truppe. Auch, wenn alle so massiv unter Druck stehen, überwiegt Geschlossenheit und Disziplin“ ärgerte sich Trainer Aigner nach der Samstagspartie.

Turbulente Szenen am Sonntag
Kaum konnte die Niederlage von Samstag verdaut werden, wartete mit dem Tabellenführer aus Köln schon wenige Stunden später die nächste, ganz schwere Aufgabe auf die Oberpfälzer. Erstaunlich selbstbewusst begannen die Hauherren die Sonntagspartie, auch von Verunsicherung war wenig zu sehen. Die Weidener hielten stark gegen die aggressive Gangart der Gäste. Sie kassierten zwar das erste Tor des Spiels zum 0:1, steckten aber keineswegs zurück und lieferten sich einen heißen Kampf gegen die Domstädter. Das ganze Auftaktviertel war geprägt durch Wasserverweise auf beiden Seiten, doch die SV-ler waren es, die diesen Umstand besser zu verkraften schienen und die Nerven behielten. Mit 4:2 gingen die Mannen um Kapitän Thomas Kick zur ersten Viertelpause. Im zweiten Viertel ging es nicht nur im Becken noch turbulenter zur Sache. Nach dem zwischenzeitlichen 5:3 Führungstreffer vom Robert Reichert und einem Wasserverweis gegen Nikolaj Neumann, verlor ein Kölner gänzlich die Fassung und erlaubte sich eine tätliche Handlung. Die fliegenden Fäuste im Wasser führten zu turbulenten Szenen im und um das Becken und einer längeren Spielunterbrechung. Nachdem das Spiel wieder aufgenommen wurde, vergaben die Weidener den verhängten Strafwurf und konnten nur bedingt die 4-minutige Überzahl nutzen. Kurz vor der Halbzeitpause war es mit Andreas Widiker der Jüngste im Becken, der mit seinem 8:5 Treffer den 3-Tore Vorsprung wiederherstellte. Mit weiteren Turbulenzen, unnötiger Härte im Wasser mit vielen Wasserverweisen und überflüssigen Unruhen am Beckenrand ging die Partie weiter. Das dritte Viertel verloren die SV-ler mit 2:3 lagen aber zur letzten Viertelpause mit 10:8 noch in Führung. Im Schlussviertel gingen beiden Mannschaften aufgrund der Foulbelastung die Wechselspieler aus, was letztendlich die Gäste besser verkrafteten. 2:6 im letzten und damit die 12:14 Niederlage nach Ablauf der Spielzeit war die Folge aus Sicht der Weidener und die Sensation blieb damit leider aus.

„Wir sind zuerst Mal froh, dass wir unverletzt blieben und das Spiel überhaupt zu noch Ende spielen konnten. Das war heute leider keine Werbung für unsere Sportart, solche Szenen haben sowohl im Becken als auch am Beckenrand beim Wasserball nichts zu suchen. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Als jüngere und körperlich unterlegene Mannschaft haben sich die Spieler nicht einschüchtern aber auch nicht provozieren lassen und sind sehr diszipliniert geblieben. Wenn ein 16-jähriger Andreas Widiker so ein Spiel besteht und sogar vier wichtige Treffer beisteuert, das ist einfach beeindruckend. Solche Spiele sind zwar nicht schön, aber auch diese Erfahrungen brauchen unsere Jungs für ihre Entwicklung“ analysierte Trainer Aigner direkt nach dem Spiel.

SV Weiden – SV Krefeld 6:9 (0:3, 1:3, 3:2, 2:1)
Wasserverweise: Weiden 15, Krefeld 9+Strafwurf
Schiedsrichter: Robert Kovacs und Daniel Waas
DWL-Spielbeobachter: Armin Süßenbach
Spieler des Tages: Leo Vogel (Torwart Krefeld)
Zuschauer: 110

SV Weiden – SGW Köln 12:14 (4:2, 4:3, 2:3, 2:6)
Wasserverweise: Weiden 17+Spieldauerstrafe, Köln 14+Spieldauerstrafe+Spiedauerstrafe mit 4 Minuten
Schiedsrichter: Rüdiger Trommer und Peter Schneider
DWL-Spielbeobachter: Wolfgang Rühl
Spieler des Tages: Bohumil Ondraska (Köln)
Zuschauer: 80

SV Weiden spielte mit
Matthias Kreiner im Tor, Nikolaj Neumann (2+2 Tore), Alexander Hinz, Toni Hinz, Michael Trottmann, Thomas Kick, Denis Reichert, Jakob Ströll (0+1), Robert Reichert (3+3), Marek Janecek, Andreas Jahn, Sean Ryder (1+2), Andreas Widiker (0+4), Fabio Guarino und Christopher Klein
Trainer Thomas Aigner