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Weltreise, Teil 4

Es war nervenaufreibender als insgeheim erhofft, doch Deutschlands Wasserballer haben die erste Woche der Schwimmsport-Weltmeisterschaften hier in Gwangju (Südkorea) erfolgreich absolviert und wollen gegen den vierten Kontrahenten vom vierten verschiedenen Kontinent nun auch erstmals seit 2011 wieder unter den besten Acht einziehen. Die Chancen stehen gut: In den zum Auftakt der K.o.-Phase anstehenden Überkreuzduellen der Gruppenzweiten gegen jeweils einen -dritten trifft die DSV-Auswahl am heutigen Sonntag (11:30 Uhr MESZ, Livestream ZDF) wie erhofft mit Südafrika auf einen der Außenseiter des 16-Nationen-Turniers.

Vor der zweiten Turnierphase war auf deutscher Seite erst einmal Durchatmen angesagt: Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) hat sein Versprechen wahr gemacht und sich mit dem Team nach den anstrengenden Vorrundentagen einmal kurzzeitig in das örtliche Leben gestürzt. „Hier in Gwangju ist gerade so ein Bierfestival. Da haben wir ein paar Bier getrunken, wie sich das gehört“, sagte Stamm der Deutschen Presse-Agentur. Der Klassiker des Teambuildings hat auch in der Nationalmannschaft schon wiederholt funktioniert, wobei Südafrika nicht die ultimative Herausforderung werden soll.

Nicht einmal der Bundestrainer machte Anstalten, die Favoritenposition der deutschen Mannschaft für die morgige Partie herunterzureden: „Wenn wir nicht Dummheiten machen, ist das der Einzug unter die ersten Acht“, sagte der Berliner direkt nach dem letzten Vorrundenspiel gegen Italien. Die Afrikaner konnten in der schmucken Wasserballarena auf der Habenseite nur ein Unentschieden gegen das internationale Leichtgewicht Neuseeland verzeichnen, und selbst die überschaubare Länderspielbilanz beider Teams spricht Bände: Bei 14 Spielen gegen das Team vom Kap seit 1959 gab es zwölf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage, wobei die beiden Punkverluste von einer Südafrika-Tournee im Jahr 1963 datieren.

Bereits beim Weltcup 2018 im heimischen Berlin hatte sich die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm mit einem 24:5-Erfolg im entscheidenden Spiel gegen das Team vom Kap das WM-Ticket gesichert. In diese Regionen wird es beim morgigen Wiedersehen vermutlich nicht gehen: Die Partie in der Bundeshauptstadt verlief selbst aus Sicht der Optimisten unerwartet einseitig, und hier in Gwangju geht es ohne sonderlichen Ergebnisdruck lediglich um das Weiterkommen in einem ebenso langen wie schweren Turnier. Im Erfolgsfalle würde zudem bereits am Dienstag das schwere Viertelfinalduell gegen Titelverteidiger Kroatien folgen.

Die Favoritenposition der Partie wird auch in den Personalien deutlich: Bundestrainer Hagen Stamm setzt in dem 13-köpfigen DSV-Aufgebot auf gleich elf Akteure der beiden Champions League-Stammgäste Wasserfreunde Spandau 04 und Waspo 98 Hannover. Zum WM-Team Südafrikas gehört dagegen mit Sven Bach sogar ein Akteur des norddeutschen Zweitligameisters und DWL-Absteigers SV Poseidon Hamburg, der bereits viel Spielzeit hat. Der 20-jährige Linkshänder mit norddeutschen Wurzeln war bereits 2017 bei der U20-Weltmeisterschaften in Belgrad (Serbien) mit dem Team vom Kap am Start gewesen und ist nun erstmals beim Duell der weltbesten Wasserballmannschaften dabei.

Am heutigen Sonntag starten bei dem Großereignis im fernen Südostasien auch die Wettbewerbe im Beckenschwimmen: Hier haben die mit gleich sechs Medaillen dekorierten Freiwasserschwimmer aber auch die Wasserballer in der deutschen Mannschaft für den nicht unwichtigen mentalen und auch medialen Rückenwind gesorgt, an dem es in der jüngsten Vergangenheit zuletzt auch gefehlt hatte. Doch auch die Sportart selbst konnte sich einen Gefallen tun: Beispielswiese berichtete sogar gleich zweimal Spiegel Online über die DSV-Wasserballer, und mit dem ersten Viertelfinaleinzug seit 2011 soll an der Serie weitergestrickt werden.

Weltmeisterschaften 2019 in Gwangju (Südkorea)

Ansetzungen 4. Spieltag Männer
(Uhrzeiten in Gwangju)

Sonntag, den 21. Juli 2019
10:30 Südkorea – Kasachstan – Platz 13/16
12:00 Neuseeland – Brasilien – Platz 13/16
14:00 Montenegro – Australien – Überkreuzduelle
15:30 Griechenland – USA – Überkreuzduelle
17:00 Spanien – Japan – Überkreuzduelle
18:30 Südafrika – Deutschland – Überkreuzduelle