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Ein Punkt fehlt zum Glück Weidener verspielen große Chance in der Hauptstadt

Die Wasserballer des Schwimmvereines Weiden hatten den Sieg tatsächlich in der Hand. Nach zwischenzeitlicher 2-Tore-Führung vergaben die SV-ler am Ende den Sieg und stiegen nach einem weiteren Auswärtsremis (6:6) dennoch enttäuscht aus dem Becken des Kombibades an der Seestraße. Die Weidener bleiben zwar immer noch in der Abstiegsrunde ungeschlagen, müssen aber, aufgrund der Punkteregelung aus der Hauptrunde, groteskerweise in die Relegation um den Verbleib in der Deutschen Wasserball-Liga. Das Relegationsturnier soll mit vier Meistern der 2.Ligen West, Nord, Ost und Süd, sowie SV Weiden Ende Juni gespielt werden. Nachdem der SVV Plauen neulich eine Verzichtserklärung verkündete, werden diesmal drei Mannschaften aus dem Turnier den Aufstieg, respektive Verbleib in der DWL erreichen.

Das Spiel in der Hauptstadt begann, rein äußerlich ziemlich fade. Die Mannschaften neutralisierten gegenseitig die gegnerischen Angriffe gekonnt, trauten sich aber scheinbar nicht ganz, den Druck nach vorne zu erhöhen. Es sah im ersten Viertel danach aus, als ob sich die Akteure der unangenehmen Wetterverhältnisse anpassen wollten, demzufolge trennten sich die Teams auch mit einem mageren 0:0 Zwischenstand zur ersten Viertelpause. Im zweiten, einem wiederholt ereignisarmen Abschnitt, veränderte sich das Spielbild nicht wesentlich, es fielen aber endlich Tore. Die Gastgeber gingen durch ein Freiwurftor in Führung, Jakob Ströll konnte aus Centerposition postwendend ausgleichen, ehe Wedding mit 2:1 zur Halbzeit in Führung ging. Im dritten Viertel erwachte das Spiel endlich. Die Berliner erhöhten anfangs noch auf 3:1, doch direkt im Anschluss kam die Weidener Zeit. Die Oberpfälzer verteidigten zwei Unterzahlen und lieferten mit vier Treffern in Folge eine überzeugende Mannschaftsleistung ab. Mit dem 5:3 Zwischenstand im Rücken und sehr zuversichtlich gingen die Gäste aus der Oberpfalz das letzte Spielviertel an. Die Aigner-Schützlinge vergaben zu Beginn des Schlussabschnittes eine Chance in Überzahl auf drei Tore davon zu ziehen und kassierten im gegenzug den 5:4 Anschlusstreffer. Sean Ryder stellte kurze Zeit später den Zwei-Tore Vorsprung wieder her und Weiden bekam fünf Minuten vor Spielende, beim Zwischenstand 6:4, noch die Chance die Vorentscheidung zu bringen. Der Überzahl-Angriff wurde sehr sehenswert ausgespielt, doch der Abschluss wurde leider ganz knapp verpasst. Keine vier Minuten vor Abpfiff trafen die Hausherren zum 5:6 Zwischenstand. Weiden verteidigte eine doppelte Unterzahl, verlor aber den Ball direkt wieder und kassierte völlig überrauschend ein Freiwurftor zum 6:6 Ausgleich. In der verbleidender Zeit ging es noch hin und her, aber kein Team brachte etwas zählbares zustande. Am Ende ein Remis, des einen Freud und den anderen Leid. Die Berliner jubelten den Ligaverbleib und die Weidener trauerten um die verpasste Chancen.

„Es ist einfach schade, die Mannschaft hat es sich in der gesamten Runde verdient, am Ende für die Leistung belohnt zu werden. Es fehlte letztendlich so wenig, es tut einfach jetzt ein Bisschen weh… aber so ist es eben, das ist Sport. Es muss weitergehen und wir werden jetzt nicht aufgeben“ beschrieb Trainer Thomas Aigner seine Gefühlslage direkt nach der Partie. Am kommenden Samstag schließt er mit seinen Mannen die reguläre DWL-Saison im Schätzlerbad gegen SV Krefeld ab. In diesem Spiel geht es zwar eigentlich um nichts mehr, denn das Ergebnis dieser Partie wird kein Einfluss mehr auf die Tabellensituation nehmen, dennoch hat Aigner seinen Plan: „Wir wollen das Spiel gewinnen, das sind wir auch unseren Zuschauern schuldig. Außerdem wollen wir in dieser Runde ungeschlagen bleiben, um deutlich zu machen, was die Regelung der Punktemitnahme aus der Hauptrunde wert ist, wenn ein Team, das in direkten Vergleichen vorne liegt, am Ende um den Klassenerhalt bangen muss“ erklärte er weiter.

Nachdem der Ost-Mister aus Magdeburg am Samstag sein Verzicht auf Teilnahme und Ausrichtung des Aufstiegsturnier verkündete, steht bisher nur der Termin der Relegation fest. In den Tagen vom 28. bis 30.Juni müssen die Obdrpfälzer gegen den Lokalrivalen SV Würzburg 05 (Südmeister), den Westvertreter SC Düsseldorf und höchstwahrscheinlich Poseidon Hamburg um den Verbleib in der Bundesliga antreten. Wer aus der 2.Liga Ost nachrückt, ist bisher noch ganz unklar.

SC Wedding Berlin – SV Weiden 6:6 (0:0, 2:1, 1:4, 3:1)
Wasserverweise: Wedding 9, Weiden 7
Schiedsrichter: Ralph Müller und Philip Uhlig
DWL-Spielbeobachter: Nico Scharnagl
„Spieler des Tages“: Pawel Lis (Wedding)

SV Weiden spielte mit Matthias Kreiner im Tor,
Nikolaj Neumann (1 Treffer), Alexander Hinz, Michael Trottmann, Thomas Kick (1), Denis Reichert, Jakob Ströll (1), Robert Reichert, Marek Janecek (1), Sean Ryder (2), Andreas Widiker und Philipp Sertl
Trainer Thomas Aigner, Betreuer Andras Jahn und Florian Modl
Mannschaftsleiter Irek Luczak