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Treffen mit der Geschichte

Deutscher Pokalsieger gegen Adria-Liga-Gewinner heißt es am morgigen Mittwochabend bei der Fortsetzung der deutsch-kroatischen Wochen in der Champions League: Am 14. und letzten Hauptrundenspieltag stehen sich im Stadionbad Waspo 98 Hannover und der wiedererstarkte Traditionsklub HAVK Mladost Zagreb im direkten Vergleich um Platz sechs in der Abschlusstabelle der Gruppe B gegenüber. Das Anschwimmen steigt in Niedersachsens größter Schwimm- und Wasserballarena wie gewohnt um 19 Uhr.

Beim US-amerikanischen College-Football käme die Partie einem der zahlreichen Bowl-Spiele gleich, im Stadionbad geht es jedoch etwas profaner im direkten Abschuss um die Platzierung und Formsuche: Auf den Sieger des Duells wartet Platz sechs in der Tabelle, wobei den Gäste aus der kroatischen Hauptstadt (derzeit elf Punkte) sogar schon ein Unentschieden reichen würde. Den aktuell siebtplatzierten Niedersachsen (9) droht im Falle einer Niederlage sogar noch der Absturz auf den letzten Platz, sollte der nationale Rivale Wasserfreunde Spandau 04 (7) seine Abschlusspartie auswärts bei Spitzenreiter Jug Dubrovnik (Kroatien) gewinnen.

Die letzte Hauptrundenpartie verspricht nicht nur tabellarisch Spannung: Der bereits aus dem Oktober 2018 datierende Hinkampf, die damalige Auftaktpartie der Achterrunde, endete in Kroatiens Hauptstadt mit einem 11:11-Unentschieden, wobei Waspo 98 erst in der Schlusssekunde den Ausgleich hinnehmen musste. Im weiteren Verlauf konnten die Spieler von der Save, die eine der beiden freigewordenen Wild Card übernommen hatten und damit ebenfalls direkt qualifiziert waren, einige Akzente setzen, verpassten allerdings ebenso wie die Niedersachsen den Sprung unter die Top vier der Gruppe.

Beide Teams konnten allerdings jüngst bereits einen der anvisierten Saisontitel einfahren: Waspo 98 Hannover wurde elf Tage zuvor in Düsseldorf durch den 10:9-Finalerfolg gegen Spandau 04 zum dritten Mal in Folge deutscher Pokalsieger. Mladost Zagreb hatte national in der Vergangenheit zuletzt nur noch die zweite Geige gespielt, konnte jetzt aber erstmals die Adria-Liga vor Jug Dubrovnik gewinnen, in der seit 2009 die besten Teams des früheren Jugoslawien um Punkte kämpfen. Bei den „deutsch-kroatischen Wochen“ gab es zuletzt einen knappen Erfolg für Mladost, das auswärts mit 15:14 bei Spandau 04 siegreich blieb.

Für die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer ist die morgige Partie zugleich ein Treffen mit der Geschichte des Wettbewerbs: Mladost konnte bereits siebenmal Europas Wasserballkrone für Vereinsmannschaften gewinnen und war damit vor dem Anbruch der Siegesserie des italienischen Rekordmeisters Pro Recco der erfolgreichste Verein des Wettbewerbs, allerdings datiert der letzte Titel der Kroaten bereits aus dem Jahr 1996 – ein Jahr vor der Einführung der Champions League als Nachfolger des früheren Europapokals der Landesmeister.