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Magdeburg gewinnt 9:8

Magdeburg gewinnt nach großem Kampf und einer starken Moral mit 9:8 (1:2; 2:2; 2:2; 4:2) gegen den SV Zwickau; die Westsachsen legen Protest wegen fehlender offener Zeitmessung ein

Nach acht Wochen Pause endlich wieder Wasserball in der Magdeburger Dynamo Schwimmhalle. Doch die Voraussetzungen für ein tolles Spiel wurden bereits vor dem Anschwimmen getrübt. Beide Mannschaften mussten zahlreiche Ausfälle verkraften, waren quasi mit dem letzten Aufgebot im Wasser. Und das merkten die gut 100 Zuschauer bereits mit dem Start. Richtiger Spielfluss kam auf beiden Seiten nicht auf. Was dann doch Richtung Tor kam, wurde eine Beute der Abwehrreihen oder der guten Torhüter. Folgerichtig blieb das erste Viertel torarm, endete 1:2 für die Gäste (WUM Tor Lukas Schulle). Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich den Zuschauern kein schönes Wasserballspiel. Immer wieder bestimmten Fehlpässe und schlechte Abschlüsse das Spielgeschehen. Aber zum Glück hatten die Magdeburger Lukas Schulle in ihren Reihen, der eine sich bietende Chance nutzte und den Ball zum 2:2 Ausgleich in die Maschen hämmerte. Zu allem Überfluss wurde danach Magdeburgs Christian Schlanstedt mit einer Rolle des Wassers verwiesen. Die Zwickauer bekamen einen 5m Strafwurf und spielten in den folgenden vier Minuten in Überzahl. Diese nutzten sie zur 2:4 Führung. Aber Magdeburg kam mit einem Blitztreffer, erneut von Lukas Schulle, in den rechten unteren Torwinkel doch noch zum 3:4 Halbzeitstand. Mit Wiederbeginn merkte man der WUM das Fehlen von WUM Regisseur Christian Schlanstedt an. Ein Strafwurf und ein Kontertor brachten die Gäste mit 3:6 in Front. Aber Magdeburg gab nicht auf. 21 Sekunden vor Ende des 3. Viertels nahm sich WUM Youngster Sebastian Lindner den Ball und versenkte gekonnt zum 4:6 ins Zwickauer Gehäuse. Danach verloren die Gäste schnell den Ball und 1 Sekunde vor der letzten Viertelpause traf der an diesem Tag mit insgesamt sechs Treffern beste WUM Torschütze, Lukas Schulle, zum 5:6 Anschluss. Die Entscheidung musste also in den abschließenden acht Minuten fallen. Zwickau erzielte schnell zwei Treffer, zog gut 5:30 Minuten vor dem Ende auf 5:8 davon. Dann kassierte auch WUMs Willhelm Block einen Wasserverweis. Da zudem auf der Magdeburger Wechselbank sehr viel Platz war, schient die Entscheidung zu Gunsten der Gäste gefallen zu sein. Was dann aber bei den Magdeburgern im Wasser abging, trieb jeden der gut 100 heimischen Zuschauer von den Sitzen. Per 5m Strafwurf vollendete Lukas Schulle zum 6:8. Die WUM witterte Morgenluft. Aber es fehlten die Kräfte für entscheidende Spielzüge. Mit seinem nächsten Treffer brachte Lukas Schulle die Magdeburger dann doch auf 7:8 heran. Mehr schien auf beiden Seiten nicht mehr zu gehen. Aber die WUM hatte noch einen Tom Hagendorf. Obwohl er – wie andere auch – fast das ganze Spiel im Wasser war, mobilisierte er seine letzten Kraftreserve und traf eine Minute vor Schluss per Konter zum viel umjubelten 8:8 Ausgleich. Doch damit gaben sich die Magdeburger nicht zu frieden. Angepeitscht von den Zuschauern zog WUM Youngster Jos Schermer 35 Sekunden vor dem Ende völlig überraschend ab und überwand den gut haltenden 15-jährigen Zwickauer Torhüter zur 9:8 Führung. Die Halle stand Kopf, die Zuschauer erhoben sich für ihr Team. Als dann endlich das Spiel abgepfiffen wurde, kannte der Magdeburger Jubel im Becken und auf den Rängen keine Grenzen. „Neben dem sechsfachen Torschützen Lukas Schulle waren letztendlich unser Kampfgeist und unsere Moral entscheidend für den Sieg. Natürlich spielte dann auch das Quäntchen Glück mit, das du in solchen Situationen brauchst“, resümierte Spieler und Teammanager Tom Hagendorf völlig erschöpft das Spiel und ergänzt: „Wie gut, dass Wilhelm Block und Jos Schermer nach ihren Verletzungen (Nasenbruch und Rippenprellung) überhaupt ins Wasser gegangen sind, denn Jos hat uns ja zum Sieg geschossen.“ Allerdings gibt es noch einen Wermutstropfen. Leider fiel erneut die offene Zeitmessung aus, so dass die Gäste Protest einlegten. Die endgültige Entscheidung wird also am „Grünen Tisch“ fallen müssen.
Am 07. April müssen die Sachsen-Anhalter beim souveränen Tabellenführer Stepp Prag antreten, ehe es am 14. April das nächste Heimspiel gegen die HSG TH Leipzig gibt.