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Wasserball-Traumreise ohne Happy End

Potsdams U17 verliert hauchdünn im Bundesliga-Halbfinale, gewinnt aber nach verrücktem Trip unvergessliche Momente

Es war wohl der verrückteste Trip, den die rührige Nachwuchs-Wasserball-Abteilung des OSC Potsdam je unternommen hat. Nach dem Hinspiel im U17-Bundesliga-Halbfinale gegen den ASC Duisburg (7:7) vor Wochenfrist reiste ein Großteil der Mannschaft über einen aufregenden Zwischenstopp in Budapest zum Rückspiel am Sonntag ins Rheinland. Möglich wurde dies erst durch die Bereitschaft des Gegners aus Duisburg, der einer Verlegung der Partie von Samstag auf Sonntag sofort zustimmte.
Beinahe wäre dieses Abenteuer noch mit einer Sensation beendet worden, doch im Rückspiel unterlag der OSC nach großem Kampf denkbar knapp 14:15 (4:5, 3:6, 3:3, 4:1) und schließt nun die Saison mit dem Duell um Bronze gegen den SSV Esslingen ab.
Zuvor nahm die Potsdamer U19 in der ungarischen Hauptstadt im Rahmen des Final Six der Champions League an einem hochkarätig besetzten Turnier des befreundeten Vereins Ferencvaros Budapest teil. „Am Vormittag haben wir immer selbst gespielt, abends dann die Matches der besten sechs Vereinsteams der Welt geschaut“, erklärte U17-Trainer André Laube, der die Mannschaft mit Männercoach Alexander Tchigir und Potsdams Wasserball-Abteilungsleiter Andreas Ehrl begleitete. „Ein Erlebnis, was den Jungs keiner mehr nehmen kann“, bestätigte Ehrl. „Diese Erfahrungen sind in der Entwicklung eines Spielers so wichtig. Diese Begeisterung in Ungarn für den Sport ist einmalig.“ Über 10.000 Zuschauer waren beim Finaltag am Samstag-Nachmittag in der für die Schwimm-WM im Juli errichteten Duna-Arena und feierten überschwänglich den erstmaligen Champions League-Sieger Szolnoki Vizilabda SC aus dem Südosten des Gastgeberlandes.
Im parallelen U19-Turnier musste sich der OSC im Kampf gegen die europäischen Spitzenteams keineswegs verstecken. In der ersten Partie gegen Gastgeber Ferencvaros lag der OSC zur Halbzeit lediglich 7:9 in Rückstand, musste sich dann aber noch 11:18 geschlagen geben. Mit 18:11 siegte Potsdam dann am Freitag gegen das rumänische Team aus Oradea, bevor die Mannschaft im letzten Spiel gegen den spanischen Meister dieser Altersklasse CN Terrassa Barcelona 7:15 unterlag. Bester Schütze Potsdams war wenig überraschend Nationalspieler Dennis Strelezkij mit elf Treffern, gefolgt von Thilo Popp (9), Sascha Ufnal (6), Sascha Seifert (3), Lu Meo Ulrich (3), Florenz Korbel (2), Jos Schermer (1) und Alexander Schwarze (1).
Die drei U17-Nationalspieler Ulrich, Seifert und Ufnal drückten auch dem Halbfinal-Rückspiel in Duisburg aus Potsdamer Sicht den Stempel auf. „Offensiv war das sicher unser bestes Spiel, aber in der Verteidigung waren wir heute zu schwach“, resümierte Laube nüchtern den Spielverlauf. „Dennoch Riesenrespekt an das Team, was zu jeder Sekunde gekämpft hat.“ Schließlich lag der OSC Mitte des dritten Abschnitts 8:14 in Rückstand, aber kämpfte sich mit einer eindrucksvollen Leistung zurück ins Spiel. Knapp eine Minute vor Schluss hatte der OSC in Überzahl sogar noch die große Chance auf den Ausgleich, aber der Wurfversuch blieb in der Duisburger Verteidigung hängen und es blieb beim 14:15. In dieser Begegnung war vor allem Seifert für die Duisburger Hintermannschaft nicht zu stoppen. Sieben Treffer erzielt e der 16-Jährige, die übrigen Tore teilten sich Ulrich (3), Hendrik Walter (2), Ufnal (1) und Marc Lehmann.
„Ach, was bleibt ist einfach ein riesiges Erlebnis“, so Laube. „Diese Reise wird wohl allen für immer haften bleiben. Jetzt gilt es noch, sich zwei Wochenenden voll zu konzentrieren, um gegen Esslingen doch noch die Medaille zu holen.“ Bereits am Sonnabend geht es weiter. Im Brauhausberg-Bad empfängt der OSC 16 Uhr zum Hinspiel, am 10. Juni steigt dann auswärts das entscheidende Match.
Potsdam: Torhüter Leon Hergaden, Levin Lill, Jos Schermer, Marc Lehmann (1), Tilman Voigt, Tom Gustavus, Hendrik Walter (2), Felix Korbel, Sascha Seifert (7), Niklas Karossa, Sascha Ufnal (1), Lu Meo Ulrich (3), Julius Barth

U17-Bundesliga 2016/2017

Play-offs Halbfinale

Sonnabend, den 20. Mai 2017 (Hinspiel)
14:00 SSV Esslingen – White Sharks Hannover 11:12 (3:5, 1:5, 3:2, 4:1)
18:00 OSC Potsdam – ASC Duisburg 7:7 (4:0, 1:3, 2:1, 0:3)

Sonnabend, den 27. Mai 2017 (Rückspiel)
16:00 White Sharks Hannover – SSV Esslingen 10:6 (0:2, 1:1, 4:2, 5:1) – Gesamtresultat: 22:17

Sonntag, den 28. Mai 2017 (Rückspiel)
13:00 ASC Duisburg – OSC Potsdam 15:14 (5:4, 6:3, 3:3, 1:4) – Gesamtresultat: 22:21