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Neuaufbau, Teil vier…

Der Wellengang im sportpolitischen Umfeld ist weiter hoch, doch wie ist es sportlich um die deutsche Nationalmannschaft bestellt? Einen interessanten Einblick vor heimischer Kulisse gibt es am heutigen Dienstagabend in Stuttgart, wo die im Neuaufbau befindliche Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) am vierten Spieltag der FINA Weltliga auf den EM-Dreizehnten Slowakei trifft (19 Uhr, Inselbad Untertürkheim). Hier will das drastisch verjüngte Team zum Rückrundenauftakt in der Europa-Gruppe A nach dem 14:13-Erfolg vor Monatsfrist gegen Rumänien den zweiten Sieg im laufenden Wettbewerb einfahren.

Beim Kampf um den Endrundeinzug spielen beide Teams (je ein Sieg in den bisherigen drei Spielen) im mächtigen Kielwasser von Olympiasieger Serbien (drei Siege) keine Rolle mehr, doch die Motivation ist unvermindert hoch, und beim zweiten Aufeinandertreffen beider Teams in der laufenden Saison soll aus deutscher Sicht zudem eine Revanche für die 7:10-Niederlage bei der Auftaktpartie in Kosice her: „Wir konnten dort nur vier gesunden und fünf kranke Spieler ins Wasser schicken. Der Rest blieb teilweise sogar im Hotel. Insgesamt mussten neun Jungs mit Magen-Darm-Problemen im Krankenhaus am Tropf behandelt werden. Das habe ich als Spieler und Trainer noch nie erlebt“, sagt Trainer Hagen Stamm (Berlin), der die DSV-Auswahl erneut gemeinsam mit dem neuen Leistungssportkoordinator Uwe Brinkmann (Hannover) betreut.

Die Vorbereitung auf zukünftige Aufgaben ist ein Eckpfeiler der laufenden Weltliga-Saison für die deutsche Mannschaft, die sich bereits seit Sonntag zu gemeinsamen Übungseinheiten in Stuttgart befindet. Mit rund 23 Jahren im Schnitt geht wieder ein extrem junges Team an den Start, wobei 15 eingeladene Aktive um die 13 Plätze im DSV-Aufgebot konkurrieren: „Wir setzen auf unsere jungen und hungrigen Nachwuchsspieler. So wollen wir den nächsten Sieg einfahren“, sagt Stamm. Neue Gesichter könnte aus dem Duo Ferdinand Korbel und Max Kössler vom frischgebackenen Pokalvierten OSC Potsdam beim vierten Länderspiel des neuen Olympiazyklus noch ein weiterer internationaler Debütant hinzukommen.

Für lokales Kolorit sorgt Timo van der Bosch (23) vom heimischen Erstligisten SSV Esslingen, der auf ein Comeback in der DSV-Auswahl hofft: Der zweimalige EM-Teilnehmer hatte im vergangenen Frühjahr das Olympiaqualifikationsturnier in Triest (Italien) verletzungsbedingt verpasst und danach für die ersten drei Weltliga-Spiele keine Berücksichtigung gefunden: „Dass das Comeback dann auch noch zu Hause ist, macht es noch schöner. Ich hoffe jetzt, dass wir den positiven Trend aus dem Rumänien-Spiel mitnehmen können“, sagt der Polizeianwärter, der zu dem zahlreichen jungen Gesichtern in der deutsche Mannschaft zählt.

Die Gäste konnten auf dem Weg nach Stuttgart allerdings hochkarätig üben: Am vergangenen Wochenende sind die Slowaken in Budapest beim Vier-Nationen-Turnier um den 11. Volvo-Cup zu Gast gewesen. Dort gab bei der traditionellen Winterveranstaltung des ungarischen Wasserballverbandes gegen die Wasserball-Großmächte Ungarn (5:20), Kroatien (3:17) und Turniergewinner Montenegro (3:18) drei heftige Niederlagen, doch war hier in der Vergangenheit regelmäßig die DSV-Auswahl zu Gast gewesen. Bei allen vier Nationen kamen übrigens stark verjüngte Teams zum Einsatz: So hatte Turniersieger Montenegro mit Darko Brguljan und Aleksandar Radovic sogar auf die beiden Topspieler von Champions League-Teilnehmer Waspo 98 Hannover verzichtet.

Ausrichter dieses interessanten Zwischenstopps auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 und auch bereits 2024 ist einmal mehr der Schwimmverband Württemberg, der immer wieder als Gastgeber internationaler Spiele wichtige Hilfestellung für die DSV-Teams leistet. Da die nachfolgenden Begegnungen gegen Serbien und Rumänien jeweils auswärts stattfinden, wird die Partie im Inselbad bis auf weiteres erst einmal der letzte Heimaufritt der neuformierten deutschen Auswahl sein. Zwar sollen im Sommer nach dem Saisonende der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) noch weitere Länderspiele folgen, allerdings mochte der DSV angesichts der immer noch heftig bordenden Wellen im Umfeld hierzu noch keine Aussagen tätigen.

Wasserball-Team Deutschland

Dennis Eidner, Philipp Kalberg, Jan Obschernikat, Julian Real, Moritz Schenkel (alle ASC Duisburg), Mateo Cuk, Maurice Jüngling, Lukas Küppers, Marin Restovic, Marko Stamm (jeweils Wasserfreunde Spandau 04), Dennis Strelezkij (OSC Potsdam), Timo van der Bosch (SSV Esslingen) und Florian Thom (SG Neukölln)

Trainer: Hagen Stamm und Uwe Brinkmann
Videobeobachter: Dirk Hohenstein
Physiotherapeut: Jan Falzmann
Mannschaftsleiter: Jens Christoph Pech