„Alle haben die Zeichen der Zeit erkannt!“

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„Alle haben die Zeichen der Zeit erkannt!“

Zwei Monate nach seiner Wahl zum Wasserballwart des DSV zieht Rainer Hoppe ein erstes Fazit. Er spricht über die Bundestrainer-Suche, über Budgetkürzungen und emotionale Momente nach dem Test gegen Serbien

Sie sind seit Anfang November in Amt – spüren Sie eine Aufbruchsstimmung? Wir haben mit der Aufarbeitung begonnen, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Die Vereine und Landesverbände haben die Zeichen der Zeit erkannt. Das war im Wasserball nicht immer so. Deshalb spüren wir schon Aufbruchsstimmung.

Weil weder Berlin, Hannover, Duisburg noch Potsdam die Ausrichtung der Pokalmeisterschaft stemmen konnten, springt Düsseldorf ein. Ein erstes Zeichen, dass alle an einem Strang ziehen und der Vorgang zeigt auch, durch die Unterstützung der Familie Lindner, die Möglichkeiten der Wasserfamilie in Deutschland auf. Rivalitäten sollen sich auf das Sportliche beschränken. Davon abgesehen sind solche Veranstaltungen in der Vergangenheit leider in den Winter gelegt worden. Wir wollen da auf Sicht wieder auf die Basis des Sommersports zurück. Dort kann der Eventcharakter unserer Sportart mit Turnieren viel besser gestärkt werden.

++ Wasserball soll mehr Sommersport werden ++

Ihre Wahl war umstritten… Ja, weil mein Team und ich radikale Veränderungen angekündigt haben. Trotzdem ist die Mitarbeit aktuell überall hilfreich und kooperativ. Und auch mit dem Ausland waren die bisherigen Kontakte positiv. In Fina und LEN ist der große Wunsch da, dass Deutschland im Wasserball auf die große Bühne zurückkehrt. Dort wird sich gerne an uns als häufiger und toller Gastgeber erinnert.

++ Das Ausland will uns auf der großen Bühne sehen ++

Vom DSV gab es aber heftige Budgetkürzungen für den Wasserball. Ich will keine Summe nennen, aber die Einkürzungen sind massiv!

Keine guten Bedingungen für einen Neustart. Wie wollen Sie das lösen? Indem wir das Defizit durch privates Marketing auffangen. Dirk Klingenberg steht in unserem Team als erfahrener Experte für Sportvermarktung in den Starlöchern. Allerdings gibt es beim DSV noch eine Zentralvermarktung mit einem Vertrag bis 2023. Von dieser Fessel müssen wir uns lösen.

++ Zentralvermarktung ist eine Fessel ++

Was weiter fehlt ist ein neuer Bundestrainer für die A-Nationalmannschaft? Aber wir haben schon unter der ehrenamtlichen Betreuung durch Hagen Stamm und Uwe Brinkmann eine deutliche Verjüngung des Teams umgesetzt. Verdiente Spieler wurden würdevoll verabschiedet – und gegen Serbien haben Anfang Dezember junge Talente eine erste Chance bekommen. Sie haben sich nach dem Spiel für das Vertrauen und die Erfahrung bedankt. Das ist sind die Momente, die für uns die größte Motivation auf dem Weg sind.

Wann wird es einen neuen Bundestrainer geben? Wir hoffen, dass dafür im 1. Quartal seitens DOSB und DSV die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wir brauchen schnellstens einen verantwortlichen Coach, damit die Planungen für 2017 konkretisiert werden können.

Welche Wasserball-Highlights stehen 2017 an? Einige Nachwuchsteams starten bei Welt- und Europameisterschaften, für die A-Teams geht’s um die Qualifikation für die EM 2018. Außerdem wollen wir mit den A-Mannschaften im Idealfall noch ein eigenes Turnier ausrichten. Wir wollen in diesem Jahr die Basis für eine erfolgreiche Zukunft legen.

Dirk Klingenberg
(Managing Director)