„Letztes Aufgebot“ kämpft bis zum Umfallen
15. November 2016
Schwere Aufgaben für die SVK 72 SVK muss am Wochenende doppelt auswärts antreten
16. November 2016
„Letztes Aufgebot“ kämpft bis zum Umfallen
15. November 2016
Schwere Aufgaben für die SVK 72 SVK muss am Wochenende doppelt auswärts antreten
16. November 2016
Alle anzeigen

Letztes Aufgebot liefert aufopferungsvollen Kampf

Das heutige Weltliga-Auftaktmatch zwischen dem Wasserball-Team Deutschland und der Slowakei in Košice wird allen Beteiligten sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Das lag zum einen am Spielgeschehen und dem aufopferungsvollen Kampf, den die beispiellos dezimierte DSV-Sieben den Gastgebern lieferte, zum anderen an den miserablen Umständen, unter denen die Nationalmannschaft das Spiel bestreiten musste. Aufgrund einer Vielzahl an kurzfristigen Magen-Darm-Erkrankungen im Team, war der Nationalmannschaftskader schon vor dem ersten Anschwimmen auf zehn Spieler geschrumpft. Im weiteren Verlauf der Partie mussten weitere Akteure entkräftet aufgeben. Dass das Auswärtsspiel am Ende mit 7:10 verloren ging, geriet schon fast zur Nebensache.

So etwas hatte selbst Hagen Stamm in seiner langen Wasserball-Karriere noch nicht erlebt: „Teilweise hatten wir keine einsatzfähigen Spieler mehr, die eingewechselt werden konnten!“ So wurde selbst Ersatztorhüter Christopher Hans mit einer Feldspieler-Kappe ausgestattet. „Wir hätten abbrechen können, aber es wäre sportlich für die 500 Zuschauer nicht OK gewesen und so haben wir das Becken mit erhobenem Haupt verlassen,“ so der Interimstrainer weiter, der die deutschen Auswahl zusammen mit Uwe Brinkmann übergangsweise betreut.

Nachdem bereits vor dem Match auf drei erkrankte Spieler komplett verzichtet werden musste, erhöhte sich im Laufe des gestrigen Abends die Anzahl derer, die von teilweise heftigen Magen-Darm-Problemen heimgesucht wurden, auf insgesamt neun. Sechs von ihnen wurden nach dem Spiel noch zur Kontrolle und für Infusionen ins Krankenhaus gebracht.

Das Spiel selbst bezeichnete Trainer Stamm trotz der Krankheitsmisere als „guten Schritt nach vorn“, denn seine Mannen gaben von Beginn an alles, das sah auch Rainer Hoppe so, der seit kurzem den Fachspartenvorsitz der Wasserballer inne hat: „Das war ein sehr couragierter Auftritt unter miserablen Umständen. Siegen ist nicht alles! Auf dieser Leistung kann man definitiv aufbauen! Die Abwehr stand, die Taktik hinten ging voll auf. Vorne wäre mit etwas mehr Fortune auch eine Führung drin gewesen. Vor dem letzten Abschnitt stand es 6:7, aber zum Schluss haben uns trotz einiger guter Chancen ein wenig die Körner gefehlt.“ Dementsprechend fand auch Stamm nur lobende Worte für die gezeigte Leistung: „Wir haben sehr lange mitgehalten, aber im vierten Viertel hatten wir keine Kraft mehr. Die Jungs haben ein Wahnsinns-Spiel gemacht. Riesen-Kompliment an die, die da heute gekämpft haben. Ich denke, wir können als Trainer-Team mit dem, was hier heute abgeliefert wurde, sehr zufrieden sein.“

Weiter geht es in der World League für das Wasserball-Team Deutschland am 6. Dezember, dann empfängt das Team Olympiasieger Serbien.

FINA Wasserball Weltliga 2017 Europa-Gruppe A, 1. Spieltag in Košice (Slowakei) Slowakei – Deutschland 10:7 (2:0, 3:4, 2:2, 3:1) Deutschland: Moritz Schenkel – Julian Real (1 Tor), Tobias Preuß, Maurice Jüngling, Lukas Küppers, Marko Stamm (4), Mateo Cuk (1), Marin Restovic (1), Dennis Eidner und Christopher Hans. Trainer: Hagen Stamm, Uwe Brinkmann