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„Letztes Aufgebot“ kämpft bis zum Umfallen

Krankheitswelle bringt den DSV-Auswahl zum Weltliga-Start an den Rand der Erschöpfung

Von Wolfgang Philipps

Es war ein epischer Kampf, und dieser am heutigen Abend sogar beinahe wirklich bis zum sprichwörtlichen „Umfallen“: Am ersten Weltliga-Spieltag war das neuformierte Aufgebot des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in der Europa-Gruppe A bei seinem Auftritt in Kosice (Slowakei) aufgrund grassierender Magen-Darm-Probleme nur mit zehn Spielern ins Wasser gestiegen und unterlag erst im Schlussviertel mit 7:10 (1:2, 3:3, 2:2, 1:3) gegen den EM-Dreizehnten Slowakei.

„Die Jungs haben ein Riesenspiel gemacht“, verteilte Interimstrainer Hagen Stamm für den ersten Saisonauftritt ein Riesenlob. „Wir hatten teilweise keine Spieler mehr, aber es wäre sportlich bei knapp 500 Zuschauern nicht in Ordnung gewesen, wenn wir abgebrochen hätten.“, sagte der Berliner. Das buchstäblich „letzte Aufgebot“ hatte beim letzten Anschwimmen nur knapp mit 6:7 zurückgelegen, ehe den Slowaken die entscheiden Treffer gelangen. Marko Stamm (4), Julian Real, Mateo Cuk und Marin Restovic trafen für den EM-Elften, der mit drei Länderspielneulingen angereist war und vor Ort mit Jan Obschernikat, Philipp Kalberg und Dennis Strelezkij auf drei seiner 13 Spieler sogar komplett verzichten musste.

Im Verlaufe des Tages hatten sich im deutschen Quartiert die Krankmeldungen gehäuft, wobei am Abend gleich acht Spieler deutliche Symptome zeigten. Zum Spielbeginn setzte sich der etatmäßige zweite Torhüter Christopher Hans sogar eine Feldspielerkappe auf, um im Bedarfsfalle als letzter Mann ins Wasser springen. Nach Angaben aus Mannschaftskreisen begaben sich sieben der 13 Akteure nach dem Spielende ins Krankenhaus zwecks Kontrolle und für eventuelle Infusionen. „Ich hoffe, dass alle die morgige Heimreise über Budapest und Frankfurt antreten können“, sagte der neue DSV-Wasserballwart Rainer Hoppe (Krefeld), der bei einer seiner ersten Amtshandlungen einen turbulenten Tag erlebte.

Bei den kommenden Auftritten der bundesdeutschen Vertretung sollen dann aber wieder die sportlichen Tests im Vordergund stehen: Nach der verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2017 in Budapest ist die Weltliga in der laufenden Saison der einzige internationale Wettbewerb mit deutscher Beteiligung. Nächster Kontrahent der DSV-Auwahl ist am 6. Dezember in Berlin mit Olympiasieger Serbien dann der amtierende Titelverteidiger.