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Waspo 98 klopft an die Tür zur Gruppenphase

Hannover gewinnt Champions League-Hinspiel in Bremen mit 12:7

Von Wolfgang Philipps

Gibt es in dieser Saison einen zweiten deutschen Teilnehmer in der Hauptrunde der Champions League? In den Hinspielen der dritten Qualifikationsrunde siegte der DWL-Dritte Waspo 98 Hannover heute Abend gegen Rumäniens Serienmeister CSM Oradea nach furiosem Start gleich mit 12:7 (5:0, 4:2, 2:3, 1:2), wobei Darko Brguljan und Luka Sekulic vor 600 Zuschauern im hervorragend hergerichteten Bremer Unibad mit drei je Treffern erfolgreichste Werfer der Niedersachsen waren. Das Rückspiel steigt am 9. November in Oradea. Der Gewinner der Gesamtwertung beider Duelle zieht unter die besten zwölf Mannschaften Europas ein.

Es war für die „Macher“ des Klubs das vielleicht stressigste Spiel der Vereinsgeschichte, doch das ambitionierte Unternehmen hat auf den Punkt genau geklappt: 80 Autominuten von Hannover entfernt, machten elf Werbebanden, fünf große Landesflaggen, vier der sperrigen Champions League-Poster und einiges mehr für einen Abend aus dem Bremer Unibad eine Wasserballarena, die allen internationalen Ansprüchen genügte. 600 Zuschauer aus mindestens fünf Bundesländern sorgten bei der alles andere als langfristig geplanten Begegnung zudem für nahezu volle Ränge und bestätigten die Niedersachsen mit ihrer Wahl des Spielortes Bremen.

Hatten zuvor die zahlreichen Helfer aus Bremen und Hannover am Beckenrand ganze Arbeit geleistet, legte das Team von der Fösse direkt im Anschluss dann im Wasser sofort nach: Darko Brguljan, einer von drei Olympiateilnehmern im neuformierten Team der Niedersachsen, setzte sich in einer sehenswerten Aktion direkt am Mann mit dem ersten Angriff zum 1:0 durch. Jorn Winkelhorst, Aleksandar Radovic und der wiedergenesene Pere Estrany erhöhten noch im ersten Abschnitt gar auf 4:0 (6.). Gästetrainer Kalman Kadar nahm entnervt eine Auszeit, doch Oradea fing sich dirkte im Anschluss nach einem Überzahltreffer von Luka Sekulic sogar noch das 0:5 ein.

Waspo 98 setzte wie schon beim Turniersieg zehn Tage zuvor in Herceg Novi (Montenegro) auf kontrolliertes Spiel, und die Gäste von der Schnellen Kreisch bissen sich in den ersten beiden Abschnitten an der bestens stehenden Abwehr der Niedersachsen um Schlussmann Roger Kong regelrecht die Zähne aus. Zwar gelangen Rumäniens Meister im zweiten Abschnitt die ersten beiden eigenen Treffer des Abends, doch weitere Treffer von Luka Sekulic, sowie erneut Brguljan (2) und Radovic ließen die Niedersachsen zwischenzeitlich auf 9:1 (15.) davonziehen. Anders als zuvor in Herceg Novi kamen diesmal auch die Centerspieler des Bundesligisten zum Zuge.

Den Einzug in die Gruppenphase hätte der Bundesligist vielleicht sogar schon heute Abend klarmachen können, allerdings ließen die Gastgeber nach der Pause ihre zwei Konterchancen liegen und nahmen zudem angesichts des kaum glaublichen Vorsprung vielleicht zu sehr das Tempo aus dem Spiel, wie Beobachter klagten. Rumäniens Meister kam im weiteren Verlauf der Partie jetzt besser iins Spiel und konnte mit Rückraum- und Überzahltreffern etwas aufholen. Mit seinem Überzahltor zum 4:9 (19.) konnte sich auch Oradeas deutscher Neuzugang Maximilian Costa (vorher Spandau 04) in die Torschützenliste der Gäste eintragen.

„Wir hätten zwei, drei Tore mehr machen müssen“, haderte Hannovers Spielführer Predrag Jokic nicht ganz zu Unrecht mit der zweiten Hälfte der Partie. Eigene Treffer von Luka Sekulic, Pere Estrany und Luka Corusic sicherten der Sieben von Trainer Karsten Seehafer am Ende aber einen in dieser Form kaum für möglich gehaltenen und absolut überzeugend herausgespielten Fünf-Tore-Sieg. „Wir haben an die Tür zur Gruppenphase angeklopft und sie geöffnet. Durchgehen müssen wir in Oradea“, rechnet der Waspo-Coach nach der herben Niederlage der Rumänen hier an der Weser dennoch mit einem hartem Kampf beim Rückspiel.

Für einen Farbtupfer in der bunten Waspo98-Historie war die Partie in jedem Fall gut: Im mittlerweile 119. (!) Europapokalspiel seit 1991 war es für die Niedersachsen beim dritten Vergleich mit Rumäniens Serienmeister zugleich der erste Sieg. Soll nach der spektakulären Vorstellung im Unibad nun gleichzeitig auch der erstmalige Sprung unter die besten zwölf Mannschaften Europas gelingen, muss der Fünf-Tore-Vorsprung nun am 9. November beim Rückkampf in der spektakulären Ion-Alexandrescu-Schwimmhalle der rumänisch-ungarischen Grenzstadt verteidigt werden.

Foto von Jens Witte: https://photos.google.com/share/AF1QipN_zpUbSpj5Ez_AML2-MQHQGals_v37RjjMcjaXzs31gb_qgdKmz9E_RIKMire2UQ?key=bmdZYi1fX1NWWDBuWC13bThJdGUtNXRCcFg0dk13

Champions League 2016/2017

Qualifikationsrunde III, Hinspiel in Bremen

Waspo 98 Hannover (GER) – CSM Oradea (ROU) 12:7 (5:0, 4:2, 2:3, 1:2)

Hannover: Roger Kong – Ante Corusic, Erik Bukowski, Marin Ban, Darko Brguljan 3, Aleksandar Radovic 2, Predrag Jokic, Jorn Winkelhorst 1, Luka Sekulic 3, Pere Estrany 2, Marek Tkac, Vincent Winkler und Luka Sucic. Trainer: Karsten Seehafer

Persönliche Fehler: 7/12

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Olympiateilnehmer Aleksandar Radovic traf zweimal beim gestrigen Champions League-Spiel der Waspo 98 Hannover: Der LSN-Vertreter hofft jetzt auf den Einzug in die prestigeträchtige Gruppernphase des bedeutendsten Vereinswettbewerbs in Europa. Foto: Jens Witte