Weidener Tränen fließen in die Neckar Cannstatt schickt SVW in die zweite Liga

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Weidener Tränen fließen in die Neckar Cannstatt schickt SVW in die zweite Liga

Eine Ära geht in der Oberpfalz zu Ende. Nach neunjähriger Zugehörigkeit der Weidener Wasserballer in der Deutschen Wasserbal-Liga, der höchsten Deutschen Spielklasse, steigt die Mannschaft des Schwimmvereines Weiden in die 2. Wasserball-Liga Süd ab. Die Wodarz-Schützlinge verloren das vierte Spiel der best-of-5 Serie gegen den Abstieg im Stuttgarter Inselbad an der Neckar, gegen den SV Cannstatt 17 Sekunden vor Spielende mit 6:7 Toren und damit die ganze Serie mit 1:3 in Spielen.

Die Enttäuschung war groß und sogar manche Tränen flossen nach dem Abpfiff der Partie am Samstagsabend. Die Bundesligageschichte des Schwimmvereines Weiden geht erstmal zu Ende, oder optimistischer betrachtet, wird sie für mindestens eine Saison unterbrochen. Nach dem Aufstieg im Jahre 2007 folgten auch relativ fette Jahre mit drei Saisons in der Gruppe A und sogar dem Höhepunkt mit Europapokalteilnahme 2010. Ab der Saison 2013/14 ging es jedoch mit den mageren Jahren los. Zwei Jahre ist es den Weidener gelungen, sich in der letzten Play-down Runde noch zu retten, was in dieser Runde schließlich misslang. Die Weidener Verantwortlichen halten sich im Moment mit Aussagen zur weiteren Planung noch zurück: „Es ist jetzt noch zu frisch, wir müssen in den nächsten Tagen die große Enttäuschung zu verarbeiten und die Wunden zu lecken. Dan bekommen wir noch genügend Zeit, um Gespräche zu führen, uns personell aufzustellen, um schließlich die weitere Route zu bestimmen. Wir werden einiges verändern müssen, es wird sich sicherlich auch im personellen Bereich einiges bewegen, das ist jetzt schon klar. Ein Ende ist auch ein Anfang, dies müssen wir jetzt als Chance sehen“ äußert sich der Abteilungsleiter Irek Luczak noch auf der Rückreise nach Weiden.

Das Spiel verlief ähnlich, wie die anderen zwei Niederlagen gegen die Schwaben. Weiden begann unerklärlich zurückhaltend und brachte zu wenig Druck im Angriff, um die Hausherren im Inselbad zu beeindrucken. Die Stuttgarter schafften es im ersten Viertel ihre wenigen Chancen zu nutzen und gingen nach knappen sechs Minuten sogar mit 3:0 in Führung. Thomas Kick traf als erster neun Sekunden vor der ersten Viertelpause zum 3:1 Pausenstand. Im zweiten Abschnitt glichen sich die Verhältnisse einigermaßen aus, allerdings auf einem bundesligauntauglichen Niveau. Beide Mannschaften gingen mit ihren wenigen Chancen fahrlässig um und konnten sich jeweils nicht richtig ins Szene setzen. Thomas Kick verkürzte auf 3:2 und der später zum Spieler des Tages gekürte Novak Zugic stellte den 4:3 Halbzeitstand her. Auch das dritte Viertel spielte sich in ähnlicher Manier ab. Das Spiel wurde zunehmend langsam, keins der Teams erkannte den richtigen Weg zum Erfolg. Wiederholt ein Remis in Viertel drei und der 6:4 Zwischenstand stand vor dem Schlussabschnitt an der Anzeigetafel. Trotz der relativ bescheidenen Erwartungen der mitgereisten Weidener Fans, erspielte sich die Wodarz-Truppe tatsächlich drei Minuten vor Spielende noch den 6:6 Ausgleich. 40 Sekunden vor der Schlusssirene spielten sich die alles entscheidende Szenen ab. Weiden vergab ihre Chance im Überzahl, das Spiel zu gewinnen und kassiert 17 Sekunden vor Schluss den letzten Treffer des Spiels. Auch die Auszeit des Weidener Trainers konnte nichts mehr am Ausgang der Partie ändern. 7:6 für Cannstatt, Ende, Aus, vorbei, Weiden muss den schweren Gang in die zweite Liga antreten, daran war nichts mehr zu rütteln.

„Das Leben muss weitergehen, wir müssen es jetzt als Chance sehen. Nach einem Ende folgt ein Anfang“ drückte der Kapitän Andreas Jahn direkt nach dem Abpfiff, sichtlich verbittert gerade noch so aus sich herraus.

„Umzufallen ist keine Schande, die Kunst ist wieder aufzustehen, das soll uns Sportler ausmachen, auch wenn unser Sport manchmal so grausam für uns ist. Letztendlich müssen wir erkennen, was wir falsch gemacht haben und diese Fehler in Zukunft abstellen. Glückwunsch an Cannstatt zum Klassenerhalt“ so das spontane Fazit der Mannschaft.

SV Weiden – SV Cannstatt 7:6 (3:1, 1:1, 2:2, 1:2)
persönli. Fehler: Cannstatt 6 + Strafwurf + Spielzeitstrafe, Weiden 8
Schiedsrichter: Mirko Arntzen und Christof Zielosko
DWL-Beobachter: Olaf Kremmin

SV Weiden
Vladimir Srajer im Tor, Thomas Aigner, Alexander Hinz, Michael Trottmann, Thomas Kick (2 Tore), Andras Langmar (2), Nikolaj Neumann, David Tamas, Marek Janecek, Andreas Jahn, Sean Ryder (2), Jakob Ströll und Louis Brunner