Auch Außenseiterchance ist eine Chance
4. Mai 2016
Das Wochenendprogramm in der Übersicht
5. Mai 2016
Auch Außenseiterchance ist eine Chance
4. Mai 2016
Das Wochenendprogramm in der Übersicht
5. Mai 2016
Alle anzeigen

Internationale Feuertaufe für U19-Nachwuchs

Um 19:15 Uhr wird ernst: Deutschlands männlicher U19-Nachwuchs startet heute beim EM-Qualifikationsturnier in Gzira auf Malta mit der Partie gegen den Gastgeber in den ersten Saisonhöhepunkt. Die DSV-Auswahl der Jahrgänge 1997 trifft in der Gruppe A im nationalen Schwimmstadion der wasserballbegeisterten Mittelmeerinsel bis zum Sonntag bei täglichen Auftritten zudem auf Bulgarien, die Ukraine und Slowenien und muss in der Fünferrunde für ein EM-Ticket zumindest Platz zwei erreichen. Weitere Qualifikationsturniere kommen in Antalya (Türkei), Tiflis (Georgien) und Baku (Aserbaidschan) zur Austragung.

Nach dem Olympia-KO gleich beider DSV-Vertretungen bestehen aus deutscher Sicht die internationalen Höhepunkte des Sommers ohne weitere Ablenkung aus den beiden U19-Europameisterschaften, allerdings muss sich der männliche Nachwuchs für die im September in Alphen (Niederlande) anstehende Titelkämpfe einmal mehr jedoch zunächst noch qualifizieren. Besagte Vorausausscheidungen sind im Nachwuchsbereich trotz der 16er-Felder bei den kontinentalen Titelkämpfen nicht ohne Risiko: Die Zahl der versierten Bewerber ist nicht nur hoch, sondern in der jüngsten Vergangenheit scheinbar sogar angestiegen: In den vergangenen zehn Jahren scheiterten sogar wiederholt „große“ Wasserball-Nationen: Vergangenes Jahr erwischte es beispielsweise den zuletzt recht erfolgreichen Nachwuchs der Niederlande trotz Heimvorteils in der Qualifikation für die Europaspiele in Baku. Allerdings geschah dieses bei den U17-Teams, wo in der Vergangenheit Überraschungen eher möglich waren.

Die Verantwortlichen sind für Malta allerdings recht optimistisch: Bei den U19-Wettbewerben fielen dem DSV-Nachwuchs die Qualifikationsauftritte in der Regel leichter als im U17- bzw. dem früheren U18-Bereich. Der aktuell geforderte Doppeljahrgang 1997/98 gilt nach deutschen Maßstäben als gut besetzt, und die Akteure des 98er-Jahrgangs wie Torjäger Dennis Strelezkij (OSC Potsdam) konnten vergangenes Jahr beim U17-Turnier der Europaspiele von Baku einen beachtenswerten Eindruck hinterlassen. Vor Wochenfrist verlief der Auftritt beim Vorbereitungsturnier um den Slovakia Cup in Novaky nicht nur aufgrund der vier Siege in vier Turnierspielen ansprechend, allerdings: Nach den internationalen Altersklassenreformen von 2008 ist der aktuelle U19-Jahrgang 1997 erst jetzt erstmals international gefordert, so dass auf deutscher Seite wie auch bei den anderen Teams auf viele Akteure erst die internationale Feuertaufe wartet.

Die heutige Auftaktpartie gegen den Gastgeber ist zudem ohne Brisanz: Malta konnte sich 2015 mit den Männern für die Europameisterschaft in Belgrad (Serbien) wie auch mit dem U17-Nachwuchs für die Europaspiele in Baku (Aserbaidschan) qualifizieren und damit zwei der größten Erfolge der Verbandsgeschichte erreichen. In beiden Fällen gelang den Teams von der Mittelmeerinsel dieses mit überraschenden Resultaten bei den Qualifikationsturnieren hier in Gzira. Bei einer Niederlage in der heutigen würde der Druck massiv ansteigen, zumal die weiteren Kontrahenten in der Gruppe auch nicht automatisch internationales Fallobst sind. Die Ukraine war vor Wochenfrist in Novaky trotz des 15:10-Erfolges der DSV-Auswahl ein äußerst hartnäckiger Kontrahent; Slowenien und Bulgarien feierten in jüngster Vergangenheit EM-Aufritte.

Malta war zuletzt ein gutes Pflaster für die deutschen Vertretungen: Gleich beide DSV-Teams (Männer und U17) konnten im vergangenen Jahr hier in Gzira jeweils souverän lösen. Doch die Verantwortlichen haben für diesen ersten Saisonhöhepunkt nichts dem Zufall überlassen: Die DSV-Auswahl ist bereits am vergangenen Montag in Richtung Malta aufgebrochen, so dass sich neben dem Einspielen auf diese Schlüsselveranstaltung auch noch intensiv auf die ersten Freiwasserauftritte der laufenden Saison vorbereitet werden konnte. Gespielt wird wie gewohnt unweit der Hauptstadt Valletta im Tal-Qroqq-Sportkomplex von Gzira: Die dortige Anlage gilt als nationales Schwimmstadion und ist aus Sicherheitsgründen auch schon seit Jahren der Austragungsort sämtlicher Erstligaspiele der heimischen Liga – trotz der hohen Begeisterung für den Vereinswasserball kann es auch bei Länderspielen durchaus feurig zugehen.

Qualifikationsturnier U19-Europameisterschaften 2016

Gruppe A in Gzira (Malta)

Spielplan

Donnerstag, den 5. Mai 2016
18:00 Ukraine – Bulgarien
19:15 Malta – Deutschland

Freitag, den 6. Mai 2016
09:00 Bulgarien – Deutschland
10:15 Ukraine – Slowenien
18:00 Slowenien – Bulgarien
19:15 Malta – Ukraine

Sonnabend, den 7. Mai 2016
18:00 Deutschland – Ukraine
19:15 Slowenien – Malta

Sonntag, den 8. Mai 2016
09:00 Deutschland – Slowenien
10:15 Bulgarien – Malta

Spielstätte: Tal-Qroqq-Sportkomplex, Maria Teresa Spinelli Street, Gzira GZR 1711, Malta

Team Deutschland

Dustin Bauch, Philipp Dolff, Konstantin Hüppe, Jonas Reinhart, Vincent Winkler (alle White Sharks Hannover), Ben Boffen, Ben Reibel (Bayer Uerdingen), Dennis Strelezkij (OSC Potsdam), Efstratos Manolakis (ASC Duisburg), Konstantinos Sopiadis (SSV Esslingen), Tomi Tadin (Wasserfreunde Spandau 04), Robin Toth (Aqua Köln) und Max Vernet Schweimer (CN Molins de Rei/Spanien)

André Laube (Bundestrainer Nachwuchs)
Stefan Pieske (Assistenztrainer)
Matthias Dietze (Physiotherapeut)
Martin Nestler (Teammanager)

Von Wolfgang Philipps