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Den Geist nicht besiegen können

München scheitert am vergangenen Samstag gegen Leimen an sich selbst und dem starken Gästetorwart – Souveräner Sieg am Sonntag gegen Frankfurt.

„Das sind Situationen, da freut sich das Torhüterherz, auch wenn es der gegnerische Torwart war – aber wir haben es ihm teilweise auch leicht gemacht“, haderte der dauerverletzte Münchner Torhüter Robert Idel sichtlich gefrustet nach dem einzigen Samstagabendspiel der Wasserballer in der Olympia-Schwimmhalle in der gesamten Saison. Doch war nicht alles schlecht bei jener samstagabendlichen 9:10 (2:0; 3:6; 1:1; 3:3) Niederlage, an der die bayerischen Landeshauptstädter nicht nur die dritte Niederlage dieser Saison (mehr als in der gesamten letzten Spielzeit), sondern auch die erste Heimspielniederlage in der 2. Wasserball-Bundesliga Süd seit 2014 hinnehmen mussten.

„Abschlussschwach und Konteranfällig. Das waren heute unsere beiden Probleme und Leimen hat sie gnadenlos ausgenutzt. Wir waren gut vorbereitet, konnten aber am Ende die zahlreichen Ausfälle nicht kompensieren und irgendetwas in unserem Kopf nicht beiseiteschaffen. Schade, aber ich bin stolz wie meine Jungs gefightet haben“, fasste Spielertrainer Ivan Mikić nach dem Spiel geknickt zusammen und führte fort: „Dennoch denke ich, dass wir den Zuschauern eine spannende, wenn auch nicht mit Happy End verzierte Show geboten haben.“

Mikićs Plan, den Gegner früh zu überraschen und ihm direkt den Zahn zu ziehen, ging nur teilweise auf. Die Bayern dominierten klar die ersten 12 Spielminuten und führten mit 4:1, doch dann verloren sie völlig den Faden. Auf unkonzentrierte und überhastete Abschlüsse folgten Leimens tödliche Konter, die den Münchnern wie Nadelstiche zusetzten. Innerhalb von gut drei Minuten stand es 4:6 aus Sicht der Bayern und jedem Zuschauer wurde klar, dass es jetzt ganz schwer werden würde. „Ich weiß nicht was da passiert ist. Aber das darf uns nicht passieren. Wenn wir mit 4:2 in die Halbzeitpause gehen, gewinnen wir das Spiel aber wir sind mit 5:6 in die Pause gegangen“, so Kapitän Marko Ristić nach dem Spiel.

Die Führung im Nacken plante Leimen nun, das Spiel locker runter zu spielen, doch erbittert kämpfende Münchner gaben nicht auf und sorgten für eine hochspannende Schlussphase, bei der Leimens Torwart Niels Peil im Mittelpunkt stand. Drei Minuten vor dem Ende, München lag mit einem Tor 8:9 zurück: nach einer kuriosen Szene stand der erste Münchner frei vor dem Tor, doch Peil parierte fulminant und leitete mit einem langen Ball das 8:10 für Leimen ein. Die Bayern kamen dank ihres stärksten Torschützen Ignacio Marián de Diego erneut auf 9:10 heran und waren 50 Sekunden vor dem Ende erneut in Überzahl, doch der nächste Münchner scheiterte freistehend am Leimener Schlussmann, um dann mit anzusehen, wie eben jener in der Schlusssekunden noch einen phantastischen Heber aus dem Winkel kratzte und den Sieg seiner Mannschaft festhielt.

Knapp 16 Stunden später gab es schon die Möglichkeit, alles besser zu machen. Zu Gast waren die Frankfurter, die ebenfalls mit einer Niederlage von Samstag im Gepäck zum dritten Aufeinandertreffen in 2016 antraten. Und anders als von vielen erwartet hielten die Frankfurter in der ersten Halbzeit gegen etwas müde Münchner sehr gut mit und ließen die mit Jugendspielern gespickte Münchner Mannschaft kaum zum Torerfolg kommen. Dem glücklichen 6:4 Halbzeitstand für die Münchner folgte eine feurige Ansprache von Spielertrainer Mikić, mit der er es schaffte, die müden Geister seiner Männer zu wecken und so den Grundstein für das stärkste Viertel zu legen. Jetzt endlich waren alle gedanklich voll da und die drei besten Torschützen des Tages, Marko Ristić, David Milosavljević und Ignacio Marián de Diego sorgten mit dem 12:6 Pausenstand vor dem letzten Viertel für die Vorentscheidung. „Das wollten wir erreichen, denn so konnte ich pausieren und unser Jugendtorwart Filip Barisic seine ersten Zweitligaminuten spielen“, freute sich Torwart Viktor Sipos, als er im vierten Viertel dem jungen Torwart zuschaute. Dieser konnte mit einigen guten Paraden die Zuschauer begeistern und feierte anschließend den 17:11 (3:2; 3:2; 6:2; 5:5) Sieg mit seiner Mannschaft.

München hat jetzt ein Wochenende spielfrei, bis es dann am 05. März beim nächsten Heimspiel gegen Darmstadt die nächsten Punkte zu verteidigen gibt.

SG Stadtwerke München – SG Leimen/ Mannheim 9:10 (2:0; 3:6; 1:1; 3:3)

SG Stadtwerke München: Viktor Sipos (TW), Stefan Kovacević, Marko Polunić, Eric Valentines, Harris Hadjioannou, Ivan Mikić, Marko Ristić (2 Tore), German Kulnevsky, William Gorin (2), Mate Pataki, David Milosavljević (2), Ignacio Marián de Diego (3), Anton Spanjol

SG Stadtwerke München – 1. Frankfurter SC 17:11 (3:2; 3:2; 6:2; 5:5)

SG Stadtwerke München: Viktor Sipos (TW), Stefan Kovacević (1 Tor), Marko Polunić (2), Anton Bander, Harris Hadjioannou, Ivan Mikić (2), Marko Ristić (4), German Kulnevsky, William Gorin (1), Mate Pataki, David Milosavljević (4), Ignacio Marián de Diego (3), Filip Barisić (TW)