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Neue Wasserball-Literatur

Pünktlich zu den Feiertagen sind mehrere neuere gedruckte Beiträge zu der ansonsten dünn gesäten Literatur über das Wasserballspiel verfügbar. Möglicherweise reizvoll: Die Werke gehören diesmal allesamt nicht zum Bereich der Lehrbücher und trainingswissenschaftlichen Arbeiten und sind damit auch für einen breiten Leserkreis interessant, der mehr über die Sportart wissen möchte. Alle Werke können jeweils auch zeitnah über den Buchhandel bestellt werden.

Bereits 2014 ist das von dem Sportwissenschaftlicher und aktiven Wasserballer Dr. Jürgen Schwark verfasste Werk „Wasserball – der unsichtbare Sport!?“ erschienen. Die wissenschaftlich fundierte, aber dennoch bestens lesbare Abhandlung bietet eine breitgefasste sozialwissenschaftliche Analyse zu den Entwicklungen der Sportart in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten, seitdem geburtenschwache Jahrgänge, sichtbare Veränderungen der medialen Landschaft wie auch gesamtgesellschaftliche Prozesse die Rahmenbedingungen zahlreicher Sportarten sichtbar erschwert haben, wobei Schwark seinerseits klare Aussagen nicht scheut. Diese in der vorliegenden Form beispiellose Innenansicht der Sportart bietet nicht nur eine lange vermisste Grundlage für weitere wissenschaftliche Studien, sondern sollte auch eine Pflichtlektüre für Offizielle werden.

Schwark, Jürgen: Wasserball – der unsichtbare Sport!? (Texte zum Wasserballsport, 3), Norderstedt 2014

Einen sporthistorischen, aber ebenfalls wissenschaftlich fundierten Beitrag mit neuen Forschungserkenntnissen zur frühen Geschichte der ältesten olympischen Mannschaftssportart in Großbritannien wie auch Deutschland bietet die vor erst vor wenigen Tagen erschienene Aufsatzsammlung „,Als der Sport nach Hannover kam‘: Geschichte und Rezeption eines Kulturtransfers zwischen England und Norddeutschland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert“. Die dortige Abhandlung über das ebenfalls von den britischen Inseln stammende und im Jahre 1894 nach Deutschland importierte Wasserballspiel entstammt der Feder von DWL-Redakteur Wolfgang Philipps, der mit frischem Blick Grundzüge der frühen Entwicklung der Sportart in beiden Ländern präsentiert. Mit gleich 81 mehrheitlich zeitgenössischen Abbildungen bei insgesamt neun Beiträgen von Sporthistorikern und Publizisten bietet der im Rahmen einer sportwissenschaftlichen Tagung entstandene Band dem Leser nicht nur interessante Texte, sondern auch zahlreiche optische Blickfänge.

Philipps, Wolfgang: „Aquatic football“, „aquatic polo“, „water-polo“… Grundzüge der Geschichte des Wasserballs in Großbritannien und Hannover (1870 bis 1933). In: Christian Becker u. a. (Hrsg.): „Als der Sport nach Hannover kam“. Geschichte und Rezeption eines Kulturtransfers zwischen England und Norddeutschland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, (Schriftenreihe des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte e. V. – Wissenschaftliche Reihe, vol. 24), Münster u. a. 2015, S. 107 – 135.

Aus dem Bereich Fiktion mit autobiographischen Erfahrungen stammt ein ebenfalls neues englischsprachiges Jugendbuch aus Kanada, das auch als E-Book bezogen werden kann: Die zwölfjährige Samantha (zumeist nur „Sam“ genannt) schließt sich einer Mädchen-Wasserballmannschaft an und wächst mit der neuen sportlichen Herausforderung auch charakterlich. Sprachlich ist Julie Suttons „Sam and the Sea Monsters: A Water Polo Story“ für Zwölfjährige in der Regel wohl noch zu schwierig, bietet aber vielleicht älteren Jugendlichen einen guten Einstieg in Alltagsenglisch. Inhaltlich interessant neben dem Wasserballthema sind in dem von einer ehemaligen Spielerin geschriebenen Buch auch die Einblicke in den nordamerikanischen Wettkampfsport, der sich in so manchem Punkt von Deutschland unterscheidet.

Sutton, Julie/Tigner, Daniel: Sam and the Sea Monsters. A Water Polo Story, o. O. 2015