Spandau eine Nummer zu groß für ersatzgeschwächten SSVE

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Spandau eine Nummer zu groß für ersatzgeschwächten SSVE

Wasserball: „Aus“ im Halbfinale – Spiel um Platz 3 gegen Waspo 98 Hannover
Der SSV Esslingen ist im PlayOff-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft nicht überraschend an Meisterschaftsfavorit Spandau 04 gescheitert. Nach der 4:12-Heimspielniederlage gab es für das ersatzgeschwächte Esslinger Team in Berlin am Samstag eine 20:8 (6:4, 5:1, 2:2, 7:1) und am Sonntag eine 19:6 (7:0, 2:2, 5:2, 5:2)-Niederlage.

Niemand beim SSVE war so vermessen, sich gegen den mit Nationalspielern gespickten Rekordmeister aus Berlin ein Chance auszurechnen, zumal neben Centerspieler Michael Müller, der bereits beim Heimspiel gefehlt hatte, nun in Berlin auch noch Kapitän und Toptorschütze Heiko Nossek kurz vor Spielbeginn verletzungsbedingt passen musste. SSVE-Trainer Bernd Berger hakte die Halbfinalserie dann auch schnell ab: „Ohne Michael Müller und Heiko Nossek war es sehr schwer für uns. Nach der Niederlage am Samstag war die Luft raus. Teilweise haben wir Spandau das Leben schwer gemacht“, sah der Coach durchaus auch ordentliche Phasen seines Teams und blickt voraus: „Jetzt geht es gegen Hannover. Schön, dass wir um den dritten Platz spielen können.“ Dass der Gegner im kleinen Finale aus der niedersächsischen Landeshauptstadt kommt, kam für viele Kenner der Szene doch etwas überraschend, vor allem die Tatsache, dass der ASC Duisburg die Best-of-Five-Serie gegen den selbst ernannten Titelfavoriten mit 3:0-Siegen klar für sich entscheiden konnte. Hannes Rothfuß, der das Esslinger Team in Berlin als Kapitän anführte: „Es waren die erwartet schweren Spiele, in denen wir uns zum großen Teil, mal das letzte Viertel am Samstag und das erste Viertel am Sonntag außen vorgelassen, in Anbetracht unserer Personalsituation gut verkauft haben. Gegen solch einen Gegner darf man sich keine Schwächephase erlauben, das wird sofort bestraft. So haben zwei schlechte Viertel uns um bessere Ergebnisse gebracht. Trotz der dann doch deutlichen Niederlagen gilt es jetzt den Blick nach vorne zu richten, schließlich sind wir im Spiel um Platz 3 nicht chancenlos.“

Die Gastgeber starteten am Samstag hellwach in die Partie und führten nach noch nicht einmal drei Minuten mit 3:0, ehe Hannes Glaser aus dem Rückraum den ersten Esslinger Treffer markierte. Fortan gestalteten die Esslinger das Viertel ausgeglichen. Mit etwas Glück und nach drei Versuchen nutzte Berlins vierfacher Torschütze Maurice Jüngling einen Abpraller zum 4:1, doch Joshua Stedman von der Centerposition sowie Mike Troll auf der rechten Seite schafften den Anschluss zum 4:3. Nach einem weiteren Gegentreffer war es erneut Linkshänder Hannes Glaser, der in Überzahl den Abstand auf nur ein Tor verkürzte. Nach einem Gegentreffer in Unterzahl ging es aus Esslinger Sicht mit 4:6 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt dann eine erste größere Schwächephase der Gäste, die die Berliner zu fünf Toren nutzten, bei nur einem SSVE-Treffer von Robert Roth. Somit ging es beim Stande von 11:5 in die Halbzeit.
Das dritte Spielviertel konnte der SSVE mit 2:2 dann wieder ausgeglichen gestalten und verpasste dabei sogar ein besseres Ergebnis. Zunächst nutzte Mike Troll eine schnell gespielte Überzahlsituation, ehe Berlin zwei Treffer setzen konnte. Doch mit einem vergebenen Strafwurf sowie einer nicht genutzten Großchance in Überzahl nutzten die Esslinger die Möglichkeiten nicht, noch näher an den Gastgeber heranzukommen. Kurz vor Viertelende traf Hannes Glaser in Überzahl zum 7:13.
Im letzten Abschnitt verlor der SSVE im Angriff mehrmals die Kontrolle, was die Spandauer gnadenlos zu Kontertreffern ausnutzten. Die Esslinger waren im Schlußabschnitt lediglich durch einen Treffer von Hannes Rothfuß erfolgreich, sodass die Anzeigetafel am Ende einen deutlichen 20:8-Heimsieg anzeigte.

Am Sonntag starteten die Berliner hellwach und überrollten den SSVE mit einem Center- und sechs Kontertoren regelrecht. Dass die Esslinger sich nicht abschießen lassen wollten, zeigten sie dann aber mit einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt, indem sie vor allem die Konter des Gegners unterbinden konnten. Hannes Rothfuß mit einem Überzahl- sowie Hannes Glaser mit einem Kontertor durchbrachen den Bann. Da auch die Gastgeber in diesem Viertel nicht mehr als zwei Torre erzielen sollten, endete der Abschnitt 2:2 unentschieden.
Zwar dominierte Spandau auch die zweite Spielhälfte, doch es gab nicht das nach dem ersten Viertel zu befürchtende Debakel. Die weiteren Esslinger Treffer erzielten Lars Hechler, Valentin Finkes und Robert Roth jeweils in Überzahl, letzterer traf zusätzlich ein weiteres Mal aus dem Rückraum, sodass es am Ende 6:19 aus Esslinger Sicht heißen sollte.

Der SSVE verlor die Halbfinalserie gegen Spandau damit nicht unerwartet mit 0:3 und richtet nun den Blick auf das anstehende kleine Finale um Platz 3, so auch die Einschätzung des Kapitäns Heiko Nossek, der in Berlin zum Zuschauen verdammt war: „Teilweise war das eine ansprechende und konzentrierte Leistung gegen den Meisterschaftsfavoriten. Mit dem kompletten Kader wären die Ergebnisse noch freundlicher gewesen. Nun gilt die komplette Konzentration dem dritten Platz!“

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Lars Hechler (0 Tore Samstag / 1 Tor Sonntag), Hannes Rothfuß (1/1), Valentin Finkes (0/1), Joshua Stedman (1/0), Robert Roth (1/2), Nick Bärtschi, Robin Finkes, Christopher Meinhold, Novak Zugic, Mike Troll (2/0), Hannes Glaser (3/1) und Stephen White (Torwart).