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Nachwuchs-Wasserballer lernen in Ungarn olympische Verhältnisse kennen

Jugend des SV Poseidon war acht Tage im Trainingslager in Ungarn

Das Paradies für Wasserballer liegt in Ungarn! Davon konnten sich die Jugendlichen des SV Poseidon Hamburg (SVP) überzeugen. Die elf- bis 14-jährigen SVP-Wasserballer nutzten die Hamburger Himmelfahrtsferien zu einem Trainingslager im Lande des Rekordolympiasiegers Ungarn.

Olympiakandidat Hamburg ganz winzig gegen Kleinstadt Szentes

Per Flieger ging es in die Hauptstadt Budapest, von dort weiter mit dem Zug in die große ungarische Tiefebene nach Szentes. Im Süden des Landes wird ca. 80 Kilometer von der rumänischen Grenze wird eine Wassersportkultur gepflegt, gegen die die Olympiabewerberstadt Hamburg nichts Vergleichbares aufzubieten hat. Alsterschwimmhalle und Wilhelmsburger Inselparkschwimmhalle wirken wie kleine Becken zum Angebot in der Kleinstadt Szentes mit ihren nur 30.000 Einwohnern!

Im Sportpark Szentes sind drei große Sportbecken und ein Kraftraum nur für den Wasserball reserviert. Den ganzen Tag! Für die Sportschwimmer steht natürlich auch noch ein Becken zur Verfügung. Badegäste entspannen sich derweil im Thermalbad, in der Sauna oder bei der Massage. Kinder vergnügen sich auf drei großen Wasserrutschen. Abgerundet wird das für deutsche Besucher unglaubliche Angebot mit gleich vier Imbissstuben, einem Wasserballshop, Ferienwohnungen sowie einem Campingplatz für Wohnmobile. Und es wird noch weiter gebaut, die Halle wird um einen Spaßbereich erweitert. Völlig normal in Ungarn! Szentes leistet sich für ungarische Verhältnisse noch einen kleinen Sportpark.

Wilhelmsburger suchten die Herausforderung gegen Ungarn

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Und so konnten die Wilhelmsburger im sehr warmen und sonnigen Süden Ungarns ein Schwimmstadion der Extraklasse kennenlernen. Auf Einladung der ungarischen Gastgeber trainierten die Nachwuchstalente eine Woche in der neuen Wasserballarena zwei bis dreimal täglich. Zum Frühtraining ging es um 8 Uhr ins Wasser. Da hatte die Wasserballklasse der dortigen Schule bereits 90 Minuten trainiert und wechselte vom Wasser direkt ins Schulgebäude um die Ecke. Mehr als genug Platz also für die zwölf Hamburger im 50 Meter mal 25 Meter großen Sportbecken. Nachmittags testete dann Szentes` U15-Nachwuchs die Spielstärke der Poseidonen. Gab es anfangs noch ordentlich was auf die Ohren, hielten die Hamburger im Verlauf der Woche immer besser mit. Als im dritten Spiel erstmals ein Hamburger Sieg möglich schien, beendete der ungarische Jugendcoach abrupt das Spiel bei einem 12:12-Gleichstand. „Seine Jungs bekamen ganz schön was zu hören“, schildert Mattes Campen die Situation. „In Ungarn ist Wasserball Nationalsport, eine Niederlage gegen uns Deutsche wäre eine Schande“, vermutet der 14-Jährige. Überhaupt ist in dem osteuropäischen Land der Stellenwert des spritzigsten Mannschaftssports der Welt ungleich höher. Die Ungarn spielen seit 90 Jahren immer in der Weltspitze und sind mit neun Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen Rekordhalter. Wasserball ist erste Wahl bei den Kindern. 300 Jungen und Mädchen spielen in Szentes Wasserball. Jeden Tag in der Woche können die Kinder und Jugendlichen schon ab dem frühen Nachmittag unter Anleitung von einem Dutzend hauptamtlicher Trainerin ins Becken steigen. Meist tummeln sich 80 bis 100 Nachwuchsspieler gleichzeitig im Wasser.

SVP-Jugend sieht Finalspiel um die ungarische Meisterschaft

So ist es kein Wunder, dass der Provinzort auch in der ersten ungarischen Liga oben mitspielt. Die Männer wurden in diesem Jahr Fünfter. Die Frauen kämpfen aktuell um die ungarische Meisterschaft. Das zweite Play-Off-Spiel durften die Hamburger als Ehrengäste miterleben. Direkt unterhalb des Gästeblocks des aus der Hauptstadt angereisten Meisterschaftsfavoriten UVSE Budapest sahen sie im mit 1.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion den 10:6-Sieg der Gastgeber.

Wie professionell der Wasserball in Ungarn präsentiert wird, konnten die Wilhelmsburger schon ein paar Stunden vorher erahnen. Während der SVP trainierte, baute das Fernsehen sechs Kameras für die Liveübertragung auf. Entlang des Beckens installierten die Techniker eine elektronische Werbebande. Nach dem Spiel folgten Interviews und Analysen. Beim Abendessen im Sport-Restaurant ging es dann munter weiter mit den Diskussionen. Die Wilhelmsburger aßen dort unter den Bildern zahlreicher ungarischer Wasserball-Legenden.

Norddeutsche Meisterschaften nun das Ziel der Poseidonen

Nach den Einblicken in den ungarischen Wasserball und was dort, in einem nicht sehr reichen Land, mit Leidenschaft und Liebe für den Sport alles erreicht werden kann, steht nun als nächstes Ziel für die Wilhelmsburger die norddeutsche U15-Meisterschaft am 11./12. Juli auf dem Programm. Bis dahin trainieren die Jugendlich jeden Dienstag und Freitag ab 18 Uhr unter Anleitung ihres ungarischen Trainers Attila Kaposnyák in der Wilhelmsburger Inselparkschwimmhalle. Wasserbegeisterte Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren können jederzeit das schnelle Spiel mit Ball ausprobieren.

Weitere Informationen unter: www.poseidon-hamburg.de