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SCN feiert vorzeitigen Klassenerhalt

SC Neustadt vs. SC Wedding 11:7 (3:3/3:1/2:1/3:2)
SC Neustadt vs. SC Wedding 9:6 (3:0/2:3/3:2/1:1)

Der SC Neustadt hat sich wie in den vergangenen beiden Jahren bereits in der ersten Runde der Play-Downs
den Verbleib in der 1. Deutschen Wasserball Liga (DWL) gesichert und sich damit sportlich zum vierten Mal in Folge für die Saison 2015/16 in der Wasserball-Beletage qualifiziert.

Nach dem 8:11 in Berlin vor Wochenfrist und dem 0:1 in der „Best-of-three“-Serie musste am Samstagabend, den 9.Mai 2015, ab 18 Uhr ein Sieg her, um in einem entscheidenden dritten Spiel am Sonntag-Vormittag, den 10.05.2015, um 11 Uhr die Serie zu drehen und zu Neustadter Gunsten zu entscheiden.
Dies ist der Heim-Mannschaft um Interims-Trainer Janusz Gogola gelungen. Während alle anderen Play-off-Entscheidungen an diesem Wochenende nach jeweils zwei Spielen entschieden waren, ging das „Scharnier“-Spiel zwischen dem B-Gruppen-Vierten Neustadt und dem B-Gruppen-Fünften Wedding Berlin über die maximal drei möglichen Spiele. Neustadts Trainer Gogola entschied sich an beiden Tagen für die Risiko-Variante mit nur einem Torhüter und dafür mit den erstmals vollständig zur Verfügung stehenden Feldspielern in den Kampf gegen die Abstiegsduelle ziehen zu wollen.

Dabei konnte der heimische SCN auf die Unterstützung im Neustadter Stadionbad bauen. Offiziell bis zu Christi Himmelfahrt noch geschlossen, durfte am Wochenende bereits im Freibad gespielt werden. Zunächst war Regen befürchtet worden, doch abgesehen von ein paar Windböen wechselten sich Sonne und Wolken ab und ermöglichten so zwei herrliche Begegnungen eingebettet im Frühlings-Grün des angrenzenden Pfälzer Waldes.

Im Wasser aber herrschte ein anderes Klima. Durchaus hart zugepackt wurde in den beiden nach typischem Abstiegskampf aussehenden Duellen.
So gab es zahlreiche Hinausstellungen auf beiden Seiten und verkratzte Sportler-Körper. Den über 100 Zuschauern am Samstag und knapp 80 am Sonntag-Vormittag wurden rassige Zweikämpfe und weniger schöne Spiele geboten. Dennoch fielen ein paar durchaus sehenswerte Tore.
Die Spannung resultierte dann allerdings eher aus der Drucksituation als aus den eigentlichen Spielen.

Dafür schien Wedding Berlin nicht ebenbürtig mithalten zu können. Lediglich am Samstag lagen sie ein einziges Mal zu Beginn mit 0:1 in Führung, der nach der Platzwunde am Auge in Wedding gerade so wiedergenesene SCN-Kapitän Matthias Held glich aber umgehend in der ersten Neustadter Überzahl aus. Nach dem 3:3 im 1.Viertel und 4:4 (14.) zog der SCN fast uneinholbar bis auf 8:4 davon (22.). In dieser Phase gelang den Berlinern knapp zehn Spielminuten kein eigenes Tor mehr, es war auffällig, dass sie nur in den Überzahl-Situationen gefährlich vor das Neustadter Tor kamen. So erzielten sie sechs ihrer sieben Treffer.

Auf Neustadter Seite war das Bemühen ersichtlich, das Spiel im Kollektiv gewinnen zu wollen. Die zuletzt anfällige Abwehr arbeitete wieder sicherer und erleichterte so Torwart Ábel Müller das Leben zwischen den Pfosten. Im eigenen Angriff tat die Anwesenheit von Spielgestalter Bojan Matutinovic gut, der zwei Tore selbst erzielte, für mächtig Wirbel sorgte, allerdings auch eine klare „1 gegen 1“-Situation gegen Weddings Schlussmann Pawel Lis ungenutzt ließ. Sichtlich gut aufgelegt präsentierte sich auch Barnabas „Barni“ Albert. Der junge Ungar (1995) schoss wie versprochen drei Tore und avancierte zum „Spieler des Tages“.

Die Nacht auf dem angrenzenden Weinfest dürfte nicht allzu lang gewesen sein. Die Neustadter werteten am Sonntagmorgen ab 9:30 Uhr das Samstagsspiel aus und wollten nun konzentriert auch den zweiten Schritt gehen.
Wieder fielen drei Neustadter Tore im 1.Viertel, alle Angriffe der „Kiezwasserballer“ von Wedding wurden diesmal aber souverän verteidigt. Das erste Berliner Tor fiel dem Vortage entsprechend erst nach einer Überzahl der Gäste, Andre Koch drückte einen Abpraller gedankenschnell über die Linie und auch die nächste Weddinger Überzahl nutzte er zum zwischenzeitlichen 4:2 (12.). Matutinovic erhöhte per Strafwurf auf 5:2 (16.), doch die Berliner machten erneut in Überzahl eine Sekunde vor der Halbzeitpause einen weiteren Treffer. So ging es nach der 6:4-Führung am Vortag diesmal mit 5:3 in die zweite Spielhälfte.

Die Messe war demnach zwar noch nicht gelesen, aber Wedding Berlin machte nie den ganz großen Anschein, als könnten sie nochmal ernsthaft zurückkommen und dieses serienentscheidende Spiel für sich entscheiden.
Kurz vor Ende des 3.Viertels stand es so wieder 8:4, am Vortag war dieser Zwischenstand nur eine gute Minute früher erzielt worden. Am Sonntag waren darunter wichtige Tore von Routinier Stefan Ehrenklau, eine „spanische Kombination“ im „Tiki-taka“-Style von den beiden eigentlich defensiven Mongrell-Brüdern sowie ein Konter über den schnellen Oliver Görge.

Die anschließenden Treffer waren nur noch Ergebnis-Makulatur. Letztendlich war das erste Viertel für die Neustadter bereits das spielentscheidende. In Berlin vor Wochenfrist war dies noch genau anders herum gelaufen.
So aber dürfen sich die Pfälzer an der Weinstraße über den vorzeitigen Klassenerhalt freuen, die Mannschaft blieb noch lange nach Abpfiff zur spontanen Feier mit Pizza, Bier und Kuchen zusammen.

SCN-Manager und Betreuer Michael Heinz zeigte sich dementsprechend froh: „Wir haben es auch in diesem Jahr wieder einmal geschafft und den Klassenerhalt frühzeitig gesichert. Nach einer überragenden Hinrunde wurden zwar noch höhere Begehrlichkeiten geweckt, aber am Ende können wir auch mit diesem Ausgang zufrieden sein. Mein Dank gilt der Mannschaft, aber vor allem dem Trainer Janusz Gogola, der uns in einer schwierigen Zeit zur Seite stand und uns geholfen hat, dass die Cynderella-Story in Neustadt weiter Bestand hat.“

Die Berliner müssen nun allerdings schon an Christi Himmelfahrt wieder in die Region anreisen, für sie geht es gegen unseren Lokal-Rivalen SGW Leimen/Mannheim nun endgültig gegen den Abstieg. Der SCN wird sich allerdings wie erhofft in den nächsten beiden Wochen auf das am Pfingst-Wochenende anstehende Platzierungsturnier vorbereiten. Jetzt ist der Druck weg und der Spaß mit der Mannschaft solle im Vordergrund stehen, doch Trainer Gogola machte gleich klar, dass man nicht zum Verlieren dort hinfahren werde.

So spielten Sie (Sa&So):
Müller (TW) – Ehrenklau (1 Tor am Samstag / 2 Tore am Sonntag), Csente, J. Mongrell, Middlesworth, Tummings (1/0), F. Mongrell (0/2), Albert (3/1), Oliveira (1/2), O. Görge (0/1), M. Görge (1/0), Matutinovic (2/1), Held (2/0). /mro