DWL Pre-Play-Offs: für den SVV Plauen geht es in die vierte Runde

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DWL Pre-Play-Offs: für den SVV Plauen geht es in die vierte Runde

Sindelfingen. Die Plauener Wasserballer verteidigten ihre Führung in den Pre-Play-Offs gegen den SV Cannstatt 1898. Nach gleich zwei, an Spannung kaum zu übertreffenden, Duellen im Badezentrum Sindelfingen liegen die Spitzenstädter mit 2:1 Siegen in der „best-of-five“-Serie weiter vorne. In beiden Partien musste die Entscheidung nach Ablauf der regulären Spielzeit durch Fünf-Meter-Schießen herbeigeführt werden. Während die SVV-Schützen am Samstag über das glücklichere Händchen verfügten, wehrten die Cannstatter am Sonntag den drohenden Abstieg in die B-Gruppe erfolgreich ab. Das wiederrum bedeutet einen weiteren Vergleich am kommenden Mittwoch im Plauener Stadtbad. Hierbei könnten die Neubauer-Jungs mit der Unterstützung ihrer Fans den Aufstieg in die A-Gruppe perfekt machen.

Nach einem 6:6 Remis (1:2; 2:2; 1:1; 2:1) in der regulären Spielzeit, siegten die Plauener am Samstag mit 11:12 Toren. Im Folgespiel trennten sich die Mannschaften, nachdem sie zunächst 9:9 (2:0; 2:4; 1:3; 4:2) unentschieden spielten, mit einem 14:12 Endstand.

Die Spitzenstädter um das Trainergespann Jörg Neubauer und Istvan Kelemen starteten verheißungsvoll in ihr erstes Spiel in Sindelfingen. Rückraumschütze Stepan Rezek markierte in der Anfangsphase gleich zwei Treffer und setzte die Hausherren damit gehörig unter Druck. Der 1:2-Torerfolg der Cannstatter Favoriten erfolgte, in nahezu letzter Sekunde vor der ersten Viertelpause, vergleichsweise spät durch Lennart Löscher. Daraufhin gelang es den Vogtländer zwar immer wieder den Ball im gegnerischen Gehäuse zu versenken, doch schafften sie es nicht, sich von ihren stets aufholenden Kontrahenten abzusetzen. Vor allem das offensive Verteidigungsspiel der Hausherren sowie die kraftvolle Centerarbeit von Florian Naroska und Timo van der Bosch bereiteten den Neubauer-Jungs Schwierigkeiten. Zur Halbzeit konnten sie sich daher nur auf eine unbequeme 3:4 Führung stützen. Auch in der zweiten Hälfte der Partie bekamen die rund 120 Wasserball-Fans vor Ort – darunter auch zehn Plauener – einen unvermindert spannenden Kampf auf Augenhöhe zu sehen. Das Schlussviertel gestaltete sich für die Spitzenstädter noch einmal besonders brenzlig, nach einem knappen 4:5 Vorsprung traf Cannstatts Nummer Elf, Jovan Radojevic , zunächst zum 5:5-Ausgleich und stellte im Anschluss, zweieinhalb Minuten vor Abpfiff, die erste Führung der Gastgeber her. SVV-Kapitän Alexander Fritzsch glich eine Minute später, mit dem letzten Tor der regulären Spielzeit, erneut aus und rettete sein Team ins Fünf-Meter-Schießen. „Wir haben zeitweise richtig gut gespielt, doch in der Schlussphase hat leider unsere Konzentration etwas nachgelassen. Wir wussten, dass ein enorm schwieriges Spiel auf uns zukommt, denn Cannstatt kann zuhause noch viel selbstbewusster auftreten als im bis dato unbekannten Hexenkessel von Plauen, in dem die Atmosphäre einfach beeindruckend ist. Die Cannstatter spielen auf einem sehr hohen Niveau, nicht umsonst sind sie Sechster der A-Gruppe“, erklärt Coach Neubauer. „Heute kamen wir mit dem offensiven Press unserer Gegner nicht wirklich klar, unser Angriffsaufbau wurde dadurch erheblich gestört. Außerdem setzten uns die Cannstatter Center unter Druck, indem sie Ausschlüsse erarbeiten und uns in die Raumdeckung zwangen, was wiederrum gefährliche Distanzschüsse zuließ“, analysiert Neubauer die erste Begegnung.

Beim nächsten, am Sonntag bereits 9:30 Uhr stattfindenden, Aufeinandertreffen drehten die Gastgeber den Spieß um. Diesmal ging der SV Cannstatt gegen die überraschten Spitzenstädter gleich mit 4:0 in Führung. Das erste Plauener Tor schoss Linkshänder Peter Karteszi aus dem Überzahlspiel. Der Treffer war Auftakt für eine beeindruckende Aufholjagd der Neubauer-Jungs, die in eine zwischenzeitliche 4:7 Führung mündete. Doch auch die Hausherren kämpften sich nach kurzer Zeit wieder an ihren Gegner heran und führten nach einem 7:7 Zwischenstand erneut. Peter Karteszi verhinderte fünfzig Sekunden vor Schluss durch seinen erfolgreichen Abschluss zum 9:9 den vorzeitigen Sieg der Schwaben. „Das war eine ganz große, kämpferische Leistung des Teams. Wie schnell man mit 4:0 zurückliegen kann, wenn man nicht richtig ins Spiel findet, haben wir heute gesehen. Doch wir gaben nicht auf und erkämpften uns zeitweise sogar die Führung. Leider konnten wir diese nicht halten, in diesem Zusammenhang waren wir hin und wieder zu unkonzentriert und nutzten unsere Chancen nicht optimal – was nach diesem Kraftakt aber vollkommen nachvollziehbar ist“, so das Fazit von Coach Neubauer. Zum Gegner sagte er weiter: „Man muss ganz objektiv feststellen, dass zwischen ihnen und uns noch eine Klasse liegt. Wir können den Cannstattern zwar konditionell beikommen, doch verfügen sie über sehr starke Einzelakteure und auch spielerisch sowie taktisch ist es sehr schwer mit ihnen Schritt zu halten.“ Ganz besonders freuten sich Neubauer und seine Schützlinge über die mitgereiste Unterstützung aus dem Vogtland. Rund 35 Fans reisten schon um 4:00 Uhr in Plauen ab, um viereinhalb Stunden später ihrem SVV in Sindelfingen den Rücken zu stärken. „Wir hätten unseren Fans, die uns an beiden Tagen einfach überwältigten, natürlich am liebsten zwei Siege geschenkt. Doch ich bin mir sicher, dass es auch ohne Doppelsieg eine tolle Sportveranstaltung war.“

Nächsten Mittwoch, um 20:00 Uhr, zählt der SVV mehr denn je auf sein Heimpublikum, noch nie war der Verein dem Aufstieg in die A-Gruppe und der Teilnahme am Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft so nah.

SVV Aufgebot 18.04:

Mihaly Peterfy (Tor), Rick Thiele, Christian Schubert, Alexander Fritzsch (K3), Kevin Sörensen, Tamas Korpasci (1), Jan Hänel, Stepan Rezek (5), Alexander Kaminke, Stephan Roßner (2), Peter Karteszi (1), Christian Schneider

SVV Aufgebot 19.04:

Mihaly Peterfy (Tor), Rick Thiele, Christian Schubert, Peter Karteszi (3), Alexander Fritzsch (K3), Kevin Sörensen, Tamas Korpasci (2), Jan Hänel, Stepan Rezek (2), Alexander Kaminke, Stephan Roßner (2), Christian Schneider